Michael Jung und Sam in "Hall of Fame" aufgenommen

Fotograf: Thomas Ix

Michael Jung und sein vierbeiniger Sportpartner Sam sind um eine Auszeichnung reicher: Im Rahmen der Vielseitigkeit in Luhmühlen wurde das Paar von der Internationalen Vereinigung der Vielseitigkeitsreiter (ERA) in die „Hall of Fame“ berufen. Mit gerade einmal 30 Jahren ist Jung der jüngste deutsche „Buschreiter“, dem diese Ehre zuteil wurde.

 

Jungs Erfolgsstory ist hinlänglich bekannt. Im vergangenen Jahr schrieb der Schwabe in London Geschichte indem er – pünktlich zu seinem 30. Geburtstag – nach dem Welt- und Europameistertitel auch zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen gewann: erst zusammen mit der deutschen Mannschaft und kurze Zeit später auch in der Einzelwertung. „Das war einfach Sam-sationell“, schwärmte Carsten Sostmeier bei seiner Laudatio und nahm damit Bezug auf Michaels Erfolgspartner, den Württemberger Wallach La Biosthetique Sam FBW. Den Sohn des Vollblüters Stan the Man xx hat Jung selbst ausgebildet, bei den Bundeschampionaten vorgestellt und zu dem gemacht, was er heute ist: ein Multi-Champion.

 

Der Erfolg des jungen Mannes aus Horb ist kein Zufall. „Die Liebe zum Pferd wurde ihm quasi in die Wiege gelegt“, sagte Carsten Sostmeier bei seiner Laudatio. Schon mit acht Jahren bestritt der kleine Michi seine ersten Turniere und durchlief später das komplette deutsche Turniersystem in der Vielseitigkeit: Von der Teilnahme am Nachwuchschampionat als Ponyreiter über die Deutschen Meisterschaften und Europameisterschaften der Junioren und Jungen Reiter. Als Junior gewann er 1999 in Walldorf seinen ersten Deutschen Meistertitel, vier weitere Goldmedaillen im Nachwuchsbereich sollten folgen. Allerdings war und ist er bis heute nicht nur in der Vielseitigkeit erfolgreich. „Mit 21 Jahren bekam er schon das goldene Reitabzeichen für seine Erfolge in Dressur und Springen“, erinnerte Sostmeier.

 

Großen Anteil an der Bilderbuchkarriere hat Jungs Familie: Vater Joachim, der als Ratgeber, Trainer und Manager seines Sohnes fungiert, und Mutter Brigitte, die gute Seele des Familienunternehmens. „Von Anfang an war sein Vater sein großer Lehrmeister, engster Vertrauter und Freund. Jeder Ritt im A-Springen wurde danach schon so analysiert, als ginge es um die Olympischen Spiele. Das brachte ihn immer weiter nach vorne“, so Sostmeier.

 

Michael Jungs erste Reaktion auf die unerwartete Ehre war daher auch der Dank an die Familie und natürlich an sein Pferd: „Sam ist wirklich ein einmaliges Pferd. Mit ihm Erfolge zu feiern, macht mich natürlich besonders stolz, da ich ihn selber ausgebildet habe. Aber ich glaube, jeder Reiter weiß, dass man nur ein so tolles Pferd in seinem Leben hat. Mich freut’s natürlich, dass ich das ganz am Anfang meiner Karriere hatte und hoffe, das wir noch ganz viele tolle Erfolge gemeinsam haben werden.“

 

Jung und Sam sind das sechste Paar, das in Luhmühlen in die Hall of Fame berufen wurde. Sie folgen dem fünffachen Deutschen Meister Horst Karsten (Delmenhorst) und Watermill Stream (Reiterin: Bettina Hoy), dem Olympia-Silbermedaillengewinner Herbert Blöcker (Elmshorn) und dessen Erfolgspferd Feine Dame, den Mannschafts-Olympiasiegern Claus Erhorn (Salzhausen) und Justyn Thyme und Dr. Matthias Baumann (Reichertsheim) und Brilliante (Reiterin: Inken Gräfin von Platen Hallermund, geb. Johannsen) sowie Doppel-Olympiasieger Hinrich Romeike (Nübbel) und Marius.

 

 

PM

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