DM Luhmühlen: Michael Jung übernimmt Führung nach Dressur

Gute Ausgangsbasis für den Reitmeister aus Horb

Der erste Schritt in Richtung Deutsche Meisterschaft Vielseitigkeit ist gemacht: Als vorletzte Starter setzten sich Michael Jung und fischerChipmunk FRH an die Spitze des Starterfeldes. Damit hat der dreifache Olympiasieger aus Horb gleich zwei Eisen für die weiteren Prüfungen im Feuer. 

 

„Er hat sich wieder in einer super Form präsentiert“, sagte Michael Jung über den mittlerweile 16-jährigen Hannoveraner. „Diese Zufriedenheit, die Losgelassenheit und dass ich so Reiten komme – das hat es mir einfach gemacht.“ Mit 22,9 Minuspunkten startet das Paar mit der geringsten Punktebelastung in den Geländekurs am Samstag – allerdings liegt das Feld eng beieinander.

 

Ihre gute Ausgangsposition konnten auch Anna Lena Schaaf (Warendorf) und Fairytale behaupten. Am Donnerstag noch Führende zur Dressur-"Halbzeit", startet sie mit 26,0 Minuspunkten von Platz zwei der DM-Wertung ins Gelände. Michael Jung und Kilcandra Ocean Power, die ebenfalls schon am ersten Tag zur Dressur antraten, folgen mit 27,1 Minuspunkten auf Platz drei.

 

Von Jahr zu Jahr besser präsentiert sich Sandra Auffarths Fuchswallach Viamant du Matz in der Dressur. Für die Vorstellung der Mannschafts-Vizeeuropameisterin und EM-Dritten des Vorjahres gab es 27,2 Minuspunkte – vorläufig Platz vier. „Er war auch schon in Strzegom schön zu reiten und entspannt. Ich glaube, wenn die Pferde entspannter sind, kann man auch die Höhepunkte mehr herausreiten und mehr riskieren, zum Beispiel im starken Galopp. Insgesamt fühlt er sich besser an, hört mir mehr zu. Als er jung war, war er sehr guckig und mit dem Drumherum beschäftigt. Jetzt habe ich mehr das Gefühl, dass er sich wirklich auf mich konzentriert und dadurch wird es insgesamt natürlich deutlich besser“, sagte Auffarth.

 

Zufrieden mit ihrem Pferd, dem zehnjährigen Holsteiner Nickel, war Titelverteidigerin Julia Krajewski. „Er hat sehr losgelassen angefühlt, korrekt, an den Hilfen, über den Rücken“, berichtete sie. Eigentlich habe sie daher mit einem etwas besseren Ergebnis gerechnet als 28,5 Minuspunkten. Vor dem Geländeritt rangiert sie damit auf Platz fünf der DM-Wertung.

 

Auf den weiteren Plätzen folgen Emma Brüssau (Schriesheim) mit Dark Desire GS mit 29,4 Minuspunkten sowie der EM-Siebte des Vorjahres, Jérôme Robiné (Warendorf) mit Black Ice. Mit 30,9 Minuspunkten blieb auch sein Ergebnis etwas hinter den Erwartungen zurück. „Er fing gut an, aber die Hinterhandwendung und ein Wechsel waren nicht so optimal. Und dann ist man halt nicht ganz vorne, sondern nur so mittendrin“, sagte er.

 

Laura Collett beste internationale Starterin Wie üblich wird die Deutsche Meisterschaft Vielseitigkeit im Rahmen einer internationalen Vier-Sterne-Vielseitigkeit („Meßmer-Trophy“) ausgetragen. Die 15 deutschen Paare müssen sich daher nicht nur mit der Elite aus dem eigenen Land messen, sondern stellen sich auch einem hochkarätigen internationalen Starterfeld. In der offenen Wertung des CCI4*-S belegt die britische Mannschaftsolympiasiegerin und -europameisterin Laura Collett mit dem 15-jährigen Holsteiner London mit 24,8 Minuspunkten Platz zwei zwischen Jung und Schaaf. Für die britischen Reiter, die nicht in großer Zahl, sondern auch Topbesetzung nach Deutschland gereist sind, ist Luhmühlen die letzte Station des Sichtungsweges Richtung Paris.

 

Geländeprüfung verspricht spannend zu werdenMit der Dressur ist nur der Anfang gemacht. Als zweite Teilprüfung folgt der Geländeritt, das Kernstück jeder Vielseitigkeit. Und darin sind sich die Reiter einig: Der Geländekurs, der auch in diesem Jahr vom von Mike Etherington-Smith konzipiert wurde, ist anspruchsvoll. Sandra Auffarth: „Das Gelände ist schön gebaut, es ist viel zu springen, es gibt genügend Aufgaben, wo man sich wirklich konzentrieren muss.“ „Es sind mehr Komplexe und weniger Füllsprünge“, erklärte Jérôme Robiné und Julia Krajewski sagte: „Ich habe lange nicht mehr so viele schmale Sprünge in einem Kurs gesehen.“ In der Folge vermuten alle drei, dass es noch schwieriger sei als sonst, innerhalb der erlaubten Zeit zu bleiben. Und dass derjenige, der es versucht, damit rechnen muss, schnell mal an einem Sprung „vorbeizuhuschen“.

 

Die Geländeprüfung des CCI4*-S beginnt am Samstag um 12.30 Uhr. Bereits zuvor – ab 8.45 Uhr – absolvieren die Teilnehmer an der Fünf-Sterne-Prüfung (CCI5*-L) ihren Geländeritt.

 

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