DM Luhmühlen: Michael Jung weiter an der Spitze

Krajewski und Auffarth ebenfalls auf Medaillenkurs

Mit einer schnellen Geländerunde konnte Michael Jung bei den Deutschen Vielseitigkeitsmeisterschaften in Luhmühlen seine Spitzenposition behaupten. Gute Aussichten auf einen Podiumsplatz haben sich auch Titelverteidigerin Julia Krajewski und Sandra Auffarth erritten. In der internationalen Wertung haben die beiden nach Dressur und Gelände allerdings außer Jung noch ein starkes englisches Trio vor sich.

 

Der Geländetag der Longines Luhmühlen Horse Trials begann mit der Fünf-Sterne-Prüfung (CCI5*-L), die von einigen Regenschauern und Windböen begleitet war. Davon blieben die Teilnehmer am CCI4*-S („Meßmer-Trophy“), in deren Rahmen auch der Deutsche Meister ermittelt wird, am Nachmittag verschont. Bei strahlendem Sonnenschein kam Michael Jung als vorletzter Starter ins Ziel – auch er strahlend. Zwar benötigten er und sein Championatspferd fischerChipmunk FRH acht Sekunden mehr als erlaubt, doch die reichten exakt aus, um an der Spitze zu bleiben. Seinen in der Dressur erarbeiteten Vorsprung reizte er dabei allerdings bis auf drei Hundertstel aus. Während er 26,1 Minuspunkte mit ins abschließende Springen nimmt, sind es bei der Britin Laura Collett 26,4 Minuspunkte.

 

„Sein innerer Computer funktioniert nach wie vor“, kommentierte Chris Bartle diese Leistung. Der frühere Co-Bundestrainer der deutschen Vielseitigkeitsreiter konnte an diesem Wochenende aber nicht nur auf seinen ehemaligen Reiter stolz sein. Als heutiger High Performance Coach der Briten dürfte er auch mit Abschneiden seiner aktuellen Schützlinge zufrieden gewesen sein. Hinter Jung belegt gleich ein Trio aus Olympia-, Welt- und Europameistern die Plätze zwei bis vier in der internationalen Wertung: Laura Collett mit London, Yasmin Ingham mit Banzai du Loir (29,3 Minuspunkte) und Tom McEwen mit JL Dublin (29,6 Minuspunkte).

 

„Das war am Ende auch ein bisschen Glück“, sagte Jung zu seinem Abschneiden. „Ich habe es nicht zu sehr forciert und wollte ihm am Anfang, wo auch der Boden etwas nachgegeben hat, etwas Zeit geben reinzukommen. Ich hatte ja die Minutenpunkte, daher weiß ich, dass ich am Anfang etwas zu langsam war, dann habe ich etwas Zeit aufgeholt und am Ende hat er einfach super durchgezogen, ist toll galoppiert." Jung war nicht nur der letzte der 15 deutschen Bewerber um den Meistertitel, der in die Geländestrecke startete. Mit seinem zweiten Pferd Kilcandra Ocean Power war er auch der Erste. Und auch mit ihm kam er schnell ins Ziel. 5,6 Strafpunkte gab es für Zeitüberschreitung, das bedeutet 32,7 Minuspunkte – Platz sechs im CCI4*-S.

 

Das gab Titelverteidigerin Julia Krajewski die Chance, mit dem Holsteiner Nickel an ihm vorbeizuziehen. Mit 31,7 Minuspunkten rangiert sie auf Platz fünf des CCI4*-S und damit auf DM-Silberkurs. „Ich habe mir den Kurs gut eingeteilt, Nickel war sehr frisch und sehr aufmerksam. Hier und da hätte ich sogar noch einen Galoppsprung weniger machen können und die Zeit vielleicht tatsächlich schaffen. Aber hinterher ist man immer schlauer. Ich bin jedenfalls sehr stolz auf mein Pferd“, sagte Krajewski.

 

Mit etwas Zeitfehlern kamen auch Sandra Auffarth (Ganderkesee) und Viamant du Matz ins Ziel. „Hier und da habe ich das Risiko etwas rausgenommen bei dem matschigen Boden, aber er war total sicher an den Sprüngen, das hat Spaß gemacht“, sagte die Mannschaftsvizeuropameisterin und EM-Dritte des Vorjahres. Mit 32,8 Minuspunkten rangiert sie auf Platz acht der offenen Wertung und damit auf dem vorläufigen Bronzerang.

 

Dass die Zeit knapp werden würde, hatten die Reiter bereits nach der Geländebesichtigung vermutet. Nur drei Sekunden fehlten Calvin Böckmann (Warendorf) mit Altair de la Cense zur Nullrunde, womit er sich von Rang 27 nach Dressur auf Platz acht verbessern und damit dicht an eine erste DM-Medaille bei den Senioren heranarbeiten konnte (33,9).

 

Tatsächlich gelang nur zwei Paaren, das Gelände gänzlich fehlerfrei zu absolvieren: dem Neuseeländer Clarke Johnstone mit Domasco sowie der Luhmühlener Lokalmatadorin Anna Siemer, deren Hannoveraner Stute FRH Butts Avedon wurde wieder einmal dem Spitznamen „schnellste Maus von Mexiko“ gerecht wurde. Auch sie machte damit einen gewaltigen Sprung nach vorne: von 37 auf elf beziehungsweise Platz fünf in der vorläufigen DM-Wertung. fn-press/Hb

 

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