Eine Zeitreise bis zur Galaxie – die PferdeNacht

Foto: Die Dülmener Wildpferde – und der rote Riese… - Fotograf: Equistock.de/Hartig

Foto: Die Dülmener Wildpferde – und der rote Riese… - Fotograf: Equistock.de/Hartig

Die PferdeNacht, zum 17. Mal präsentiert von der Spielbank Wiesbaden – was für ein Abend! Die Wiesbadener lieben die PferdeNacht. 15.000 Zuschauer, alle Tribünenplätze ausverkauft. Drei Stunden Pferde, action, Tradition, Wagnis, Verzauberung, interaktiv, spannend und emotional. Amüsant, informativ und unterhaltsam führte Dirk Alexander Lude durch den Abend – am liebsten begleitet von den Henkell Golden Girls, die ihm galant assistierten.

 

Traditionell ging es los – mit dem Kutschenbild: Shetty-Kutschen, Friesengespanne, Ein-, Zwei- und Vierspänner, ein riesiger Gauklerwagen, Tandemanspannung mit Arabern, Turnier-Fahrpferde und eine Kanonentransport-Kutsche – umfunktioniert bei der PferdeNacht zum Äppelwoi-Lieferant.

 

DJ Nasty ist häufiger Gast im Wiesbadener Park Café, das in diesem Jahr 104. Geburtstag feiert. Bei der 24. PferdeNacht stand der angesagte französische Diskjockey auf eigenem Podium mitten auf dem großen Traditionsplatz und hat mit modernem Sound untermalt, zum Beispiel das Info-Bild rund um die Vielseitigkeit. Zwei junge Ponyreiterinnen und der Kommentar von Julia Krajewski – schnell wurde den Zuschauern klar, wie anspruchsvoll und im wahrsten Sinne des Wortes vielseitig die Disziplin Vielseitigkeit ist. Kurzweilig und informativ weihte die Olympiareiterin in die Philosophie ihrer Spezialdisziplin ein.

 

Die IG Dülmener Wildpferd Deutschland und ihre kleinen Alleskönner. Ponys wie man sie sich wünscht: brav, treu, Allrounder. Vor der Kutsche, unter dem Sattel, über einen roten Riesen, eine riesige rote Plane, 225 Quadratmeter groß, und darunter hindurch, mit Kindern und Erwachsenen, springende über eine fahrende Stange und unter einem wandernden Dach unterdurch.

 

Das traditionellste Bild: das Jagdbild mit der Vogelsberg und der Rheinland Meute. Was für ein Gewusel von Hufen und Pfoten, dazu der Klang der Jagdhörner. Das Jagdfeld, angeführt von Fieldmaster Wolfhard Hoffmann, mit 84 Pferden, kleine, große, Braune, Falben, im Damensattel oder im ganz traditionellen roten Jagdrock. Dieses Bild darf nicht fehlen.

 

18 – eine imposante Zahl bezogen auf eine Quadrille: 18 Haflinger vom Hessischen Haflinger Zucht- und Sportverein, allesamt mit Leuchtgirlanden in der Mähne, die zu flotter Swingmusik eine Quadrille zeigten. Haflinger, vielleicht die Gutmütigsten unter den Ponys, aber selbst für diese kleinen Knuddeligen war die Wiesbadener PferdeNacht-Kulisse sehr beeindruckend. So beeindruckend, dass ein Freudenhüpfer etwas zu vehement ausfiel und die Reiterin zu Boden. Das ist der Charme einer Live-Show. Der kleine Übermütige wurde wieder eingefangen, die Quadrille noch einmal gestartet – und klappte perfekt!

 

Ralf Heil, der Dolmetscher zwischen Pferd und Mensch. Mit Natural Horsemanship trainiert er seine Pferde, auf der Basis von Vertrauen und feinster Kommunikation. Heil und seine Kollegen präsentierte ihre Partner, ihre Pferde, allesamt ohne Gebiss, nur mit einem Halsring oder vom Boden aus, mit kleinsten Zeichen. Harmonie zwischen Mensch und Pferd in aller Herrlichkeit.

 

Hohe Dressur – in der Passage schwebten sie auf den Rasenplatz, zeigten Galopp-Wechsel der schwersten Sorte und beherrschten perfekte Galopp-Pirouetten – die Quadrille der zehn Papp-Pferdchenreiter der RSG Eddersheim waren ein Hit!

 

Die Spielbank Wiesbaden – seit 17 Jahren Partner der PferdeNacht. 20 Bälle ließ die Spielbank in die PferdeNacht-Zuschauermenge werfen, jeder Ball ein Gewinn! Die drei Hauptgewinne zog die Glücksfee und das war kein anderer der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Sven Gerich. Er tat das mit großem Vergnügen und unterhaltsamer Souveränidät.

 

Nach glücklichen Gewinnern ging es weiter mit den Comanchen-Ladies aus Neu Poserin. Wagemutige Damen in Netzstrumpfhosen, die in waghalsigem Tempo vorwärts, seitwärts, rückwärts, ihre Pferde umturnten. Eine absolute action-Nummer, dazu der Soung von DJ Nasty, die Menge jubelte. Und dann kam das Horseman Team aus Frankreich: zwei Männer, Evan und Bastien, barfuß, mit Schlips und Slip, ohne Pferde, durchtrainiert, sprunggewaltig und richtige Spaßvögel. Immer höher, immer höher zogen sie die Hindernisse und übersprangen am Ende Stangen in Höhe von 1,60 Meter – so hoch wie eine olympische Springprüfung für Pferde. Unglaublich lässig und sehr cool!

 

Ganze Parade, Halten, rückwärtsrichten, Schenkelweichen – und wieder ist kein Pferd dabei: Aber der Trampeltierwallach Sahib von Frank Bock vom Camel Show Team in Sauldorf. Hinlegen und Luftballons zerdrücken, im Galopp durch die Feuergirlande und das alles mit dem Ausdruck stoischer Gelassenheit. Ein Wiesbaden-Auftritt mit Wonne und Würde.

 

Star Wars in Wiesbaden, Wiesbaden wird zur Galaxie: Isis of the Galaxy! Die galaktische Isländer-Quadrille des Showteams Wäller Wind. Die Isländer verbinden absolutes Urvertrauen mit enormer Energie. Mit Funken sprühenden Wunderlichtern an den Vorderbeinen, unbeeindruckt, zielstrebig. Die Reiter in aufwändigen Star Wars-Kostümen. Im Rennpass in die Welt der Sterne.

 

Das große Finale mit dem frisch gebackenen Mannschafts-Weltmeister der Working Equitation, Mietje Hinzpeter. Der mit Pferd und Feuer spielt, unerschrocken, ohne Zäumung, über die Feuerbrücke. Eine Partnerschaft der Superlative. Und natürlich, das große Lebewohl der Pferdenacht mit Feuerwerk. Ein Feuerwerk, das zugleich 'Tschüß' und 'Bis zum nächsten Jahr' ruft.

 

Die 24. PferdeNacht – bunt, frisch, anders, faszinierend und ganz sicher einzigartig.

 

Höchstmarke: 1,90 Meter
Zur Einstimmung war der PferdeNacht schon traditionell das Barrierenspringen vorgeschaltet. In diesem Jahr: Zwei Hymnen, zwei Sieger in der internationalen Barrierespringprüfung, dem Preis der R+V Versicherung, Laura Klaphake mit Bantou Balou und Max Kühner (AUT) mit Alfa Jordan. Im vierten Stechen überwanden beide Paare das Höchsthindernis von 1,90 Metern. Mit kameradschaftlichem Handschlag beschlossen die beiden internationalen Spitzenreiter danach, sich den Sieg zu teilen und – zur Schonung ihrer Pferde – auf ein weiteres Stechen um den Sieg zu verzichten.

 

HR-Fernsehen – Live aus dem Schlosspark - TV-Tipp: 
Das hr-Fernsehen überträgt live den Großen Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden, die dritte Etappe der DKB-Riders Tour, am Pfingstmontag von 16.00 Uhr bis 17.15 Uhr.

 

PM

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