Nach dem ersten Tag des Teamfinales lag das deutsche Team in aussichtsreicher Position auf Platz zwei. Nach einem spannenden zweiten Teil wurde es die Bronzemedaille für Marcus Ehning mit Coolio, Sophie Hinners mit Iron Dames My Prins, Christian Kukuk mit Just be Gentle und Richard Vogel mit United Touch S. Sophie Hinners und Richard Vogel lieferten beide eine Null-Runde, bei Marcus Ehning und Christian Kukuk fiel jeweils eine Stange. „Es ist ein super Gefühl, obwohl wir so nah an Gold waren, haben wir doch Bronze gewonnen und nicht Gold verloren, von daher sind wir sehr happy über unsere Teammedaille!", sagte Richard Vogel nach seinem Ritt.
„Es war sehr eng, das war klar“, sagte Bundestrainer Otto Becker. „Wir haben eine Medaille gewonnen“, betonte Becker und gratulierte den siegreichen Belgiern und dem britischen Team. Eine Medaille mit dem Team war das erklärte Ziel der deutschen Equipe. Mission geglückt.
Der zweite Finalteil im Rückblick:
Im zweiten Teil des Finales in A Coruña erwartete die Reiter ein schwerer Kurs, die bemessene Zeit macht dann aber doch weniger Probleme als erst erwartet. Den Auftakt für die deutsche Mannschaft machte Marcus Ehning mit Coolio. Mit sechs langen Galoppsprüngen ritt er zu Hindernis 5, einem gewaltigen Oxer, es klapperte und eine Stange fiel. Es blieb bei den vier Strafpunkten. „Am Ende war ich mit vier Fehlerpunkten noch glücklich bedient, ich habe heute keine gute Runde erwischt", sagte Marcus Ehning nach seinem Ritt und ärgerte sich über sich selbst. „Ich wollte eigentlich mit sieben Galoppsprüngen zu dem Oxer reiten und habe mich ein bisschen verrückt machen lassen und dann doch sechs geritten, aber ich bin eigentlich alt genug und hätte bei meinem Plan bleiben sollen", kommentierte er nach seinem Ritt.
Sophie Hinners und Iron Dames My Prins standen damit schon etwas mehr unter Druck, sie blieben aber Null und behielten Deutschland damit im Rennen um die Medaillen. „Das war eine super Runde, mein Pferd ist super gesprungen, ich fand sogar, dass er noch besser gesprungen ist als gestern", sagte die 27-Jährige nach ihrem Ritt. Deutschland blieb nach zwei von vier Reitern auf Rang zwei hinter dem Team aus Großbritannien und vor Belgien, diese beiden Teams hatten beide auch bis dahin auch nur eine Null-Runde.
Als dritter Reiter für Deutschland ging Olympiasieger Christian Kukuk mit seiner Stute Just be Gentle an den Start. Auch bei ihnen fiel eine Stange, hier allerdings an der Trippelbarre und somit kamen sie wie Marcus Ehning und Coolio zuvor auch mit vier Strafpunkten ins Ziel. "Es war eine gute Runde, ich hätte vielleicht einen Galoppsprung zur Trippelbarre mehr machen müssen", sagte er nach seinem Ritt selbstkritisch.
Somit fiel das deutsche Team zwischenzeitlich hinter Belgien zurück. Auch bei den Briten fiel eine Stange, so dass die Rangierung nach drei von vier Teamreitern zwischenzeitlich hieß: Belgien vor Großbritannien vor Deutschland. Deutschland und Belgien hatten da schon eine Medaille sicher. Dann kamen die Schlussreiter an die Reihe: Direkt vor Richard Vogel ritt der Belgier Gilles Thomas mit Ermitage Kalone in den Parcours ein, die beiden blieben fehlerfrei und sicherten der belgischen Mannschaft mit Peter Weinberg als Nationaltrainer die Goldmedaille (5,61 Strafpunkte). Für Deutschland und Großbritannien geht es jetzt um Silber und Bronze.
Richard Vogel und sein westfälischer Hengst United Touch S behielten als Schlussreiter die Nerven und zeigten eine souveräne und fehlerfreie Runde durch den Parcours. Das bedeutete nicht nur mindestens Bronze für Deutschland, sondern auch weiterhin die Führung in der Einzelwertung für Richard Vogel. Aber auch der Brite Scott Brash mit Hello Folie kam danach ohne Fehler ins Ziel und damit blieb Großbritannien (7,96 Strafpunkte) vor Deutschland (8,19 Strafpunkte). Das heißt Gold für Belgien, Silber für Großbritannien und Bronze für das deutsche Team!
„Wenn jetzt Gilles Thomas nicht fehlerfrei gewesen wäre, hätten wir doch noch die Chance gehabt, mit einem Nuller Gold zu holen. Kurz bevor ich reinritt, war er dann der fehlerfreie Ritt für Belgien, das ist dann schon so ein Wechselbad der Gefühle. Aber nichtsdestotrotz kommt es darauf an, dass man reinreitet und Null reitet und man muss immer den Fokus auf seinen Plan behalten. United war super fokussiert, war super auf allen Linien mit mir, der Plan ging relativ gut auf, deswegen bin ich ganz happy mit unserer Runde und mega stolz auf unsere Teamleistung und die Bronzemedaille", so das Fazit von Richard Vogel.
PM fn-press/eb