Warendorf (fn-press). Wer reiten, fahren oder voltigieren lernen will, braucht einen guten Ausbilder. Dass es gute und qualifizierte Ausbilder gibt, dafür sorgt die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN). Sie regelt die Ausbildung der Ausbilder in der Ausbildungs- und Prüfungs-Ordnung (APO). Am 1. Januar 2020 tritt die neue APO in Kraft. Welche Neuerungen es im Abschnitt »Lehr- und Organisationskräfte« gibt, ist nachfolgend aufgeführt.
»In jeder neuen APO greifen wir Entwicklungen auf, die Einfluss auf den Pferdesport und die Ausbildung haben. Es geht um Qualitätssicherung. Nur so bleibt unser Ausbildungs- und Qualifikationssystem modern, zeitgemäß, attraktiv und vor allem gut«, erklärt Eva Lempa-Röller, bei der FN für die APO verantwortliche Referentin, den Hintergrund der Neuerungen und Änderungen in der APO 2020. So können in Trainerlehrgängen Schwerpunkte wie zum Beispiel Unterricht für Kinder und Jugendliche gesetzt werden, um diese zielgruppengerechter und flexibler anzubieten. Für mehr Flexibilität sorgt auch Blended Learning. Die didaktisch sinnvolle Verknüpfung von Online-Lernen am PC und Präsenzlernen vor Ort kann von den Anbietern ab 2020 im Lehrgangsplan für die Trainerausbildung verankert werden. Die gesellschaftliche Aufgabe Inklusion ist auch in Verein und Betrieb zu leisten. Deshalb wird das Thema in jede Lehrkräfteausbildung aufgenommen. Zudem gibt es ab 2020 die Möglichkeit, sich zu diesem Thema speziell fortzubilden. Inklusion ist eine von mittlerweile elf Ergänzungsqualifikationen, mit denen sich Ausbilder besonders fit machen für bestimmte Zielgruppen oder Fachgebiete.
Als Einstieg in die Trainerlaufbahn wurden die Vorstufenqualifikationen ausgebaut, indem beispielsweise die Qualifikationen wie der Nachwuchstrainerassistent aufgenommen wurden. Der Trainerassistent Pferdesport wurde aufgeteilt in den Trainerassistenten Reitsport und den Trainerassistenten Fahrsport. Die Vorstufenqualifikationen zielen besonders auf Jugendliche und junge Erwachsene. Sie sind aber auch eine interessante Qualifikation für alle, die Ausbilder unterstützen, aber nicht die Voraussetzungen für eine Trainerausbildung erfüllen.
Künftig können Trainer C-Aspiranten diese erste Trainerqualifikation auch ohne Reiten erreichen, wenn sie mindestens 50 Jahre alt sind und folgende Turniererfolge haben: Mindestens vier Platzierungen in mindestens zwei Disziplinen (registrierte Einzelerfolge in Dressur, Springen oder Vielseitigkeit) in Prüfungen der Klasse L oder mindestens zwei Platzierungen in Klasse M in einer Disziplin oder zwei Platzierungen in Vielseitigkeitsprüfungen der Klasse L. Inhaltlich wird die Trainer C-Ausbildung um die Durchführung von Abzeichenlehrgängen ergänzt. Aus dem Trainer C Zusatzmodul Schulsport wird die Ergänzungsqualifikation Schulsport. Beim Trainer B sind ab dem 1. Januar alternative Lernerfolgskontrollen zugelassen. Dezentrale Maßnahmen unter dem Dach der Fachschule sind möglich. Der Lehrgang zum Trainer A ist von 120 auf 90 Lerneinheiten verkürzt und damit den Rahmenrichtlinien des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) angepasst. Ab 2020 gibt es einen Trainer A Fahren Basissport zusätzlich zum Trainer A Fahren Leistungssport
Mit den Ergänzungsqualifikationen bietet die FN seit 2014 Schwerpunkt-Fortbildungen für Trainer an. »Die Ergänzungsqualifikationen helfen, genauer auf bestimmte Zielgruppen einzugehen, und sie vertiefen die Kompetenz für spezielle Fachthemen«, erklärt Eva Lempa-Röller. Vor diesem Hintergrund gibt es nun folgende Ergänzungsqualifikationen, die nachfolgend kurz beschrieben sind.
Die Ergänzungsqualifikationen sind für Trainer aller Disziplinen und Berufsreiter geöffnet. Zudem wurden neue Ergänzungsqualifikationen zu den Themenbereichen Spät- und Wiedereinsteiger, Inklusion, Geländereiten, Schulsport, Möglichkeiten der Zäumung, Technikprogramm Voltigieren und Turnerische Grundlagen für Voltigierer aufgenommen.
Weitere Informationen zur Trainerausbildung unter www.pferd-aktuell.de/trainerportal.
Über die Ausbildungs-und Prüfungs-Ordnung (APO)Die Ausbildungs- und Prüfungs-Ordnung (APO) ist das Regelwerk für die einheitliche Ausbildung und Prüfung im Pferdesport in Deutschland. Beschrieben und geregelt werden hier die Abzeichenprüfungen, die Prüfungen für Ausbilder und Turnierfachleute, die Ausbildung für Fachberater, für Pferdepfleger und Fachkräfte im therapeutischen Reiten. Der Berufsausbildung im Pferdesport ist ebenso ein Kapitel gewidmet wie der FN-Kennzeichnung von Betrieben und Vereinen. Die APO 2020 kostet 29,90 Euro mit beziehungsweise 21,90 Euro ohne Ringbuch und ist erhältlich im Buchhandel, in Reitsportfachgeschäften und direkt beim FNverlag in Warendorf, Telefon 02581/6362-154 oder -254, E-Mail vertrieb-fnverlag@fn-dokr.de oder Internet www.fnverlag.de.