Foto: Titelseite BAYERNS PFERDE Zucht + Sport 04/2025
Kommunikation ist mehr als der bloße Austausch von Worten. Sie ist das feine Netz, das uns verbindet und uns leitet. Wo sie gelingt, entsteht Vertrauen. Wo sie fehlt, bleiben Missverständnisse und Unsicherheiten.
Besonders im Reitsport, wo wir mit den Pferden als Einheit agieren müssen, ist sie eine unschätzbare Hilfe. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Doch nicht nur zwischen Reiter und Pferd, sondern auch zwischen Trainer und Schüler ist sie entscheidend. Denn: Wer kann schon von sich behaupten, alles zu wissen?
Ein guter Trainer ist nicht nur ein Lehrer, sondern auch ein Zuhörer. Ein Mentor, der nicht nur Fehler aufzeigt, sondern Potenziale erkennt. Umgekehrt ist ein Schüler nicht nur ein Empfänger, sondern ein aktiver Teil dieses Dialogs, mit der Verantwortung, Fragen zu stellen, Anregungen anzunehmen und die Worte des Trainers zu verstehen. Dieses Zusammenspiel entscheidet darüber, ob eine Beziehung wächst oder stagniert. Nur wenn beide Seiten einander respektieren und ihre Gedanken teilen, kann echte Entwicklung stattfinden. Sowohl reiterlich als auch menschlich.
Jemand, der diese Art der Zusammenarbeit wie kaum ein anderer verkörperte, war Jonny Hilberath. Als Co-Bundestrainer der deutschen Dressurreiter war er nicht nur ein herausragender Fachmann, sondern auch ein Mensch, der stets mit ruhiger, klarer Kommunikation und großem Respekt für seine Schüler arbeitete. Er war jemand, der es verstand, Menschen und Pferde dort abzuholen, wo sie standen und ihnen zu helfen, dorthin zu gelangen, wo sie sein wollten. Sein plötzlicher Tod hinterlässt eine große Lücke. Nicht nur in der sportlichen Welt, sondern auch bei all denjenigen, die ihn kannten und schätzten.
Die Nachricht von seinem Tod verbreitete sich wie ein Lauffeuer in den sozialen Medien. Überall teilten Menschen Erinnerungen, drückten ihr Mitgefühl aus und zeigten, wie sehr Jonny Hilberath die Reiterwelt geprägt hat. In diesen Momenten wird deutlich, dass wir nicht nur eine Gemeinschaft auf dem Abreiteplatz, Viereck oder im Parcours sind, sondern auch in der digitalen Welt. Hier wie dort sind Respekt, Wertschätzung und ein achtsamer Umgang miteinander das höchste Gut.
Was wir daraus lernen? Kommunikation verbindet. Sie stärkt nicht nur den Sport, sondern auch die Menschen, die ihn leben und lieben.
Herzlich, Ihre
Leonie Wolff
Redaktion BAYERNS PFERDE