Foto: Fabienne Müller-Lütkemeier und Fabregaz gewinnen den Grand Prix - Fotograf: Equistock.de/Hartig
Es läuft bei Fabienne Müller-Lütkemeier: Gestern der Sieg im Grand Prix der Kür-Tour, heute der Sieg im Grand Prix der Special-Tour, im Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung. Seit zwei Wochen ist sie verheiratet und gewinnt und gewinnt. „Ich habe gestern Abend mit meinem Mann telefoniert, da hat er das auch schon bemerkt“, grinst sie. „Mit dem Nachsatz: Das hättest Du auch schön früher haben können.“
Müller-Lütkemeier und Fabregaz erhielten heute von der internationalen fünfköpfigen Jury 73,043 Prozentpunkte, Dorothee Schneider folgte auf Faustus mit 72,957 Prozent und Platz drei belegte Reitmeister Hubertus Schmidt mit seinem 15-jährigen Trakehnerhengst Imperio und 72,043 Prozent.
Beim Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier hat Mannschafts-Weltmeisterin Müller-Lütkemeier schon viele schöne Erfolge gesammelt, der im heutigen Grand Prix gehört zu den schönsten. Im Sattel des elfjährigen Fabregaz legte sie eine nahezu fehlerfreie Prüfung hin und war sehr stolz auf ihren Großen – Fabregaz ist nämlich mit mehr als 1,80 Meter Stockmaß der deutlich Größte in ihrem Stall. „Er hat sich total auf mich konzentriert, die erste Piaffe war super, in der zweiten noch etwas nach vorne und in der Galopp-Tour hatte ich ein super Gefühl“, strahlt die Doppelsiegerin. Nur in den Pirouetten hätte sie ein paar Punkte liegen lassen, schmunzelt Co-Bundestrainer Jonny Hilberath. Da hat der große Schwarzbraune fast zu viel gewollt, zu viel Last auf die Hinterhand aufgenommen und konnte das dann noch nicht komplett tragen. Die Reiterin selbst drückte es so aus: „Da ist er etwas hinter mich gerutscht.“
Sehr stolz war auch Dorothee Schneider auf ihren zehnjährigen Faustus. 2018 ist seine erste internationale Saison, Wiesbaden war sein dritter internationaler Grand Prix-Start. „Er war zu Beginn noch etwas schüchtern“, erklärt die Mannschafts-Olympiasiegerin. „Und in den Zweierwechseln musste er misten, dadurch kamen wir etwas durcheinander, aber insgesamt hat er sich unheimlich entwickelt.“ Im vergangenen Jahr war sie mit dem Falsterbo-Sohn in Wiesbaden noch im Louisdor-Preis für die Nachwuchspferde unterwegs, inzwischen sind die beiden schon sicher im 'erwachsenen Grand Prix-Sport' angekommen. Faustus, einer der sich gerne präsentiert, der Selbstvertrauen hat, aber im Stall ein Spielkind ist. „Wir nehmen immer etwas zum Spielen für ihn mit“, erzählt Schneider. „Hier in Wiesbaden hat er einen Ball in seiner Box hängen und versucht immer, den zu seinem Nachbarn rüber zu spielen.“
Beide Damen sind sich einig: Das Turnier in Wiesbaden ist etwas besonderes und der Weg ins Viereck speziell und emotional. „Wenn ich vom Abreiteplatz ins Viereck reite, stellen sich mir immer die Nackenhaare auf. Das ist ein ganz spezielles Gefühl“, beschreibt Dorothee Schneider.
Die Liselott und Klaus Rheinberger-Stiftung unterstützt die Wiesbadener Dressur-Wettbewerbe mit großem Engagement. Dr. Evi Eisenhardt ist Vorstandsmitglied der Stiftung und erklärt: „Diese Stiftung unterstützt gerne die beiden großen hessischen Turniere, Frankfurt und Wiesbaden. Beide Stiftungsgründer, Klaus Rheinberger und seine Frau Liselott, sind auf diesen Turnieren früher selbst geritten. Wir sind sicher, Sie wären mit unserer Entscheidung, diese beiden Turniere zu unterstützen, sehr einverstanden.“ Eisenhardt sitzt seit vielen Jahren auch als Richterin am Wiesbadener Dressurviereck und ist in diesem Jahr besonders angetan: „Wir hatten tolle Grand Prix-Prüfungen mit toller Besetzung.“
PM