(Wiesbaden) Er ist 27 Jahre alt und somit weit entfernt davon ein “alter Schwede” zu sein, aber genau dieser Spruch, der Respekt für eine außergewöhnliche Leistung zum Ausdruck bringt, entfloh dem einen oder anderen Beobachter im Preis des Hessischen Ministerpräsidenten. Douglas Lindelöw sauste in höchst effizienten 43,86 Sekunden und ohne Fehl und Tadel mit seinem Europameisterschaftspferd Zacramento durch die Qualifikation zur Wertungsprüfung der DKB-Riders Tour und war die Nummer 1 auf dem Platz. Schwedens Vorzeigetalent verwies Daniel Deusser und Denis Lynch auf die Plätze zwei und drei.
Verschmitzt lächelnd und sichtlich zufrieden stand der Sohn der einstigen Nationenpreisreiterin Agnetha Lindelöw Rede und Antwort. “Ja, für Zacramento war es nach dem Weltcup eines der ersten Turniere, er hat nach der EM auch das Nationenpreisfinale in Barcelona bestritten und dann kam die Hallensaison und der Weltcup, da war eine Pause mal fällig”, unterstrich Lindelöw. Seine schnelle Runde hatte er klug angelegt. “Ich glaube Daniel und ich hatten den gleichen Plan, aber heute war ich mal ein bisschen schneller”, lachte der junge Schwede vergnügt.
Mit Jezebel in die dritte Wertungsprüfung
In der 3. Wertungsprüfung der laufenden DKB-Riders Tour am Pfingstmontag, hat er nun den komfortablen letzten Startplatz, kann sich also die Kollegen und deren Strategie genau begucken, bevor er selbst in den Run auf Punkte und Preisgeld einsteigt. Der Große Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden (ab 16.00 Uhr live im HR-Fernsehen) ist die dritte Wertungsprüfung. Lindelöw wird Jezebel für diese Aufgabe satteln, denn Zacramento steht auf der Longlist der schwedischen Mannschaft für den Nationenpreis in Rom gleich nach dem Pfingstwochenende.
Noch ein Pferdewechsel
Einen “Pferdewechsel” vollzieht auch der zweitplatzierte Daniel Deusser, der in Wiesbaden geboren und ganz in der Nähe aufgewachsen ist. Mit dem Holsteiner Hengst Cassini Bay wurde Deusser Zweiter, in der Wertungsprüfung der DKB-Riders Tour am Pfingstmontag ist Spitzenpferd Cornet d`Amour in Wiesbaden gefordert. Der “Homerun” berge viel Freude, bekannt Deusser: “Klar treffe ich hier viele Freunde und Bekannte, aber ich freue mich sowieso hier zu sein, weil das einfach auch ein sehr schönes Turnier ist.”
Derweil schickt Denis Lynch, Ire mit Wahlheimat Eschweiler, seine Pferde bereits nach Hause. Der Wallach Fairview Aliquidam ist sein australischer Neuzugang. Ehefrau Julia hatte das Pferd nach dem Hinweis eines guten Freundes entdeckt. “Wir haben ihn uns angesehen und uns schnell entschieden”, so Lynch, “er ist nach der langen Reise noch im Aufbau. Deswegen soll er auch im Großen Preis noch nicht gehen, er hat heute einen sehr guten Job gemacht.” Schnell sah das neue Dream-Team im Stechen aus, “aber ich glaube, dass er eigentlich noch viel schneller ist”, glaubt der Springreiter.
Die kurzfristig angereiste Vielseitigkeits-Weltmeisterin Sandra Auffarth aus Bergedorf, die sich aktuell in den oberen Rängen der DKB-Riders Tour positioniert hat, pilotierte ihren Landlord mit gerade mal einem Springfehler durch den Parcours, den insgesamt 16 Paare fehlerfrei beendeten. Sie ist genauso qualifiziert wie Janne Friederike Meyer-Zimmermann aus Hamburg, die im Ranking aktuell auf Platz 17 liegt. Und auch Wiesbadens Vorjahressieger Holger Wulschner (Passin) und der fünfmalige Tour-Sieger Ludger Beerbaum (Riesenbeck) zählen zum Starterfeld der DKB-Riders Tour-Prüfung am Pfingstmontag.
Ergebnis Preis des Hessischen Ministerpräsidenten, Intern. Springen mit Stechen (1,50m), Qualifikation zur Wertungsprüfung der DKB-Riders Tour
1. Douglas Lindelöw (Schweden), Zacramento 0/ 43,86
2. Daniel Deusser (GER/ Meise/ Belgien), Cassini Bay 0/ 44,96
3. Denis Lynch (Irland), Fairview Aliquidam 0/ 45,23
4. Max Kühner (Österreich), Alfa Jordan 0/ 46,63
5. Christoph Brüse (Wachtberg), Flying Wonder 0/ 47,03
6. Cian O`Connor (Irland), Veneno 0/ 47,04
PM