Stuttgart – „Wir sind stolz darauf, dass die komplette Dressur-Silber-Equipe der Olympischen Spiele in London bei uns an den Start geht“, erklärt Andreas Kroll, Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft mbH, „und das alles unter den wachsamen Augen von Monica Theodorescu, der neuen Bundestrainerin der Dressur.“ Bei der 28. Auflage des Internationalen Reitturniers STUTTGART GERMAN MASTERS vom 14. bis 18. November 2012 in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle ist die Dressur nach 23 Jahren Pause erstmals wieder Station des Weltcups, und die Protagonisten im Viereck können hier wertvolle Punkte im Reem Acra FEI World CupTM Dressage sammeln. „Damit ist Stuttgart das einzige Turnier weltweit, bei dem die drei wichtigsten Weltcup-Disziplinen auf dem Programm stehen“, unterstreicht Andreas Kroll nicht ohne Stolz. Bereits seit 2002 gastiert der FEI World CupTM Driving der Viererzugfahrer und seit 2005 auch der ROLEX FEI World CupTM Jumping der Springreiter in der Landeshauptstadt.
Aus deutscher Sicht sind natürlich alle Augen auf die „Silber-Mädels“ (Riexinger) gerichtet: Helen Langehanenberg (Havixbeck), Kristina Sprehe (Dinklage) und Dorothee Schneider (Framersheim) mussten sich im August in London lediglich Gastgeber Großbritannien geschlagen geben, wehrten aber den Angriff der Niederlande auf die Silbermedaille erfolgreich ab.
Auch „Dressur-Queen“ Isabell Werth (Rheinberg), den STUTTGART GERMAN MASTERS seit vielen Jahren eng verbunden, sattelt in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Die fünfmalige Olympiasiegerin holte in ihrer langen und erfolgreichen Karriere sechs Weltmeister- und 13 Europameister-Titel, zweimal den Weltcup und wurde elf Mal Deutsche Meisterin. Nadine Capellmann (Würselen) gewann zwei Goldmedaillen bei Olympia und vier Titel bei Weltmeisterschaften, Hubertus Schmidt (Bad Wünnenberg) jeweils Team-Gold bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften. Anabel Balkenhol (Rosendahl), die von ihrem Vater – mehrmaliger Olympiasieger, Weltmeister und Europameister sowie lange Jahre Bundestrainer – trainiert wird, ist ebenso am Start. Aus Baden-Württemberg erhielten Isabelle Hermann (Pforzheim) und Stephan Köberle (Umkirch) eine Startgenehmigung für die internationalen Dressurprüfungen. Sie haben sich in diesem Jahr international bewährt und damit ihre Startgenehmigung gerechtfertigt.
Monica Theodorescu kommt erstmals nicht als Reiterin
Die frischgebackene Bundestrainerin Monica Theodorescu (Sassenberg-Füchtorf) ritt als Aktive schon oft in Stuttgart und gewann hier 1992 auf Ganimedes die Kür und 1993 den Grand Prix Special auf Grunox.
Aus dem Ausland stehen bislang einige klangvolle Namen in der Meldeliste. Zum Beispiel die dreimalige Olympiateilnehmerin Victoria Max-Theurer (Österreich). Oder die Dritte des Weltcup-Finales 2012 in 's-Hertogenbosch, Valentina Truppa – die Italienerin reitet in der Uniform der Carabinieri. Imke Schellekens-Bartels (Niederlande) gewann 2008 Team-Silber in Hongkong und wurde 2010 Weltmeisterin mit der Equipe. Die Schweden Tinne Vilhelmson-Silfven und Patrick Kittel waren schon mehrmals bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften dabei.
„Ein ganz starkes Feld haben wir im Piaff-Förderpreis“, freut sich Gotthilf Riexinger, dass die Leistungen in dieser Nachwuchsserie, deren Finale im Rahmen der STUTTGART GERMAN MASTERS stattfindet, von Jahr zu Jahr besser werden. So triumphierte 2011 eine gewisse Kristina Sprehe auf Desperados in Stuttgart – und nicht einmal ein Jahr später gewann dieses Paar in London eine olympische Silbermedaille. Daneben ist auch Diva Royal, das „Silber-Pferd“ von Dorothee Schneider, mit seiner Besitzerin Stella Charlott Roth am Start, so dass in Stuttgart alle deutschen Dressur-Olympiapferde präsent sein werden.
Für die Dressur-Stars aus Baden-Württemberg bildet das Finale im iWEST-Cup den Abschluss der Saison, denn nur die zehn besten aus vier Qualifikationen im Laufe des Sommers dürfen sich hier vor großem Publikum präsentieren. „Das ist das Ziel jedes Dressurreiters des Landes, sich für die Schleyer-Halle zu qualifizieren“, weiß Gotthilf Riexinger, und verweist darauf, dass 2010 Michael Jung (Horb) diese inoffizelle Landesmeisterschaft unter dem Hallendach gewinnen konnte. Der Doppel-Olympiasieger in der Vielseitigkeit von London ist mittlerweile der kompletteste Reiter der Welt und im Moment auch amtierender Weltmeister und Europameister.
PM