Foto: Titelseite BAYERNS PFERDE Zucht + Sport 11/2024
Haben Sie sich schon einmal gefragt, was uns tagtäglich zu unseren liebsten Pferden treibt? Pferdeliebhaber haben darauf eine ganz klare Antwort. Erfolgserlebnisse im Training oder auf dem Turnier, Ausritte auf den Wiesen des Landes oder doch einfach die besondere Atmosphäre im Pferdestall – die Liste könnte endlos fortgeführt werden und zeigt, wie mannigfaltig die Faszination Pferd erlebbar ist. Trotzdem wird es immer Menschen geben, die das nicht nachvollziehen können und die schnell behaupten: „Reiten ist gar kein Sport, das Pferd läuft ja von selbst“. Diese Behauptung ist leicht zu widerlegen. Mit Kraft gibt es kein Erfolgserlebnis, nicht einmal im benachbarten Fußballverein. In jeder Sportart benötigt es spezielle Qualitäten. Beim Reiten zählt die Kombination aus Balance, Beweglichkeit, Gefühl, Ruhe und Koordination. Ziemlich komplex also, wobei, egal ob Sport- oder Freizeitreiten, nichts ohne die Fähigkeit, die Befindlichkeit des vierbeinigen Partners zu fühlen, geht – wir nennen das die besondere Pferdesprache. Das Erlebnis und die Zusammenarbeit mit einem Lebewesen, dem Partner Pferd, ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal unter allen Sportarten, ja auf neudeutsch ein USP.
Unter dem Strich bleibt aber eins, die Faszination Pferd, das Thema Pferd ist unerschöpflich. Das hat auch jenes Wochenende am 12. und 13. Oktober gezeigt, an dem die Olympia-Reitanlage in München-Riem einmal mehr ganz im Zeichen der Jugend stand. Der Bayerische Reit- und Fahrverband e. V. lud zunächst zum Landesjugendtag sowie tags darauf zum 8er-Team-Finale ein. Auch BAYERNS PFERDE war dabei. Wir waren begeistert vom Zuspruch für die Veranstaltungen, dem großen Einsatz der Ehrenamtlichen und von der grenzenlosen Wissbegierde für die Faszination Pferd. Beim Landesjugendtag freuten sich die Jugendleiter des BRFVs, Michael Schwarzmüller und Caroline Hanselmann, erneut an über 200 Teilnehmern, die in den Genuss des breit gefächerten Angebots kamen. Den Sprung in Bayerns 8er-Team haben wiederum über 1000 Reiter geschafft. Die Teilnehmer der Veranstaltungen haben gezeigt, dass es die breite Basis noch gibt. Doch sie gehört gepflegt, unterstützt und angesprochen. In ein paar Jahren lebt der Reitsport von genau dieser Basis. Und deshalb sollten wir, die Pferdeleute, welche schon über etliche Erlebnisse mit dem Partner Pferd verfügen, stets die zu Beginn gestellte Frage ins Gedächtnis rufen. Viel zu oft vergessen wir, warum wir so viel Geld, Zeit und Gedanken in die Pferde stecken und was wir an ihnen haben, gar vergessen wir, wieso es sich lohnt, für den Stellenwert des Reitsports in der Gesellschaft zu kämpfen.
Herzlich, Ihre
Mona-Sophie Wieland
Redaktionsleitung Reiterjournal und BAYERNS PFERDE