Aktives Handeln ist von jedem gefragt! (Editorial BAYERNS PFERDE 2/2024)

Foto: Mona-Sophie Bimmel, Redaktionsleitung BAYERNS PFERDE und Reiterjournal - Fotograf: TomsPic

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„Im nächsten Jahr wird alles anders!“ – So geht das jedes Jahr mit den guten Vorsätzen. Jeder dritte Deutsche formuliert für sich Neujahrsvorsätze. Typisch: gesünder ernähren, mehr Sport treiben und mehr Zeit mit Freunden und Familie verbringen. Dann steht das neue Jahr vor der Tür – und mit dem Silvesterabend, spätestens aber an Neujahr ist vieles davon wieder vergessen. Schade.

 

Im Pferdesport gibt es im Moment so einige Neujahrsvorsätze, die niemand schnell und heimlich vergessen sollte. Hart ausgedrückt geht es um das pure Überleben des Pferdesports. Die Öffentlichkeit sieht uns Pferdesportler zunehmend kritischer. Hinzu kommen erschreckende Kostenentwicklungen für den Unterhalt eines Pferdes, sei es als Pferdebesitzer oder als Betreiber einer Reitsportanlage. Vor diesem Hintergrund ist es gewissermaßen nachvollziehbar, dass man zum Partner Pferd durch ein Sportgerät, das Steckenpferd, eine Alternative bieten möchte. Die Rede ist von Hobby Horsing. Natürlich haben wir wohl alle so angefangen – mit dem Steckenpferd Aufgaben unserer großen Reitsportvorbilder „nachgeritten“ oder auch große Sprünge überwunden. Da möchte ich mich selbst nicht ausschließen. Mit Hobby Horsing Kinder für den Reitsport zu begeistern, finde ich grundsätzlich richtig. Sicherlich können damit auch gut Kindergärten und Schulen ins Boot geholt werden. Doch beim puren Interesse wecken darf es nicht bleiben. Vielmehr muss der Sprung zum Lebewesen Pferd gemeistert werden oder wie es Hans-Heinrich Isenbart vor Jahren treffend formulierte: „Vergesst mir die Pferde nicht!“

 

Reiten ist Beschäftigung und Auseinandersetzung mit einem Lebewesen, Hingabe, Selbstdisziplin und Verpflichtung, dem lieb gewonnenen Tier nach bestem Wissen und Gewissen gerecht zu werden. Reiten ist eine der komplexesten (sportlichen) Anforderungen an Geist und Körper. Und vor allem eine Leidenschaft, die fasziniert und uns verbindet, das sollten wir niemals vergessen. Dieses Potenzial gilt es zu nutzen. Heute mehr als je zuvor. Lassen Sie uns die Neujahrvorsätze gemeinsam angehen. Es ist kurz vor zwölf, den Nachwuchs (wieder mehr) ans Pferd und nicht ans Steckenpferd zu bringen und die Öffentlichkeit (im Positiven) zu überzeugen. Dabei darf es nicht bei der gemeinsamen Überzeugung, gar einem „leeren“ Neujahrsvorsatz bleiben, nein aktives Handeln ist nun von jedem gefragt!

 

Herzlichst, Ihre

 

Mona-Sophie Bimmel, Redaktionsleitung BAYERNS PFERDE und Reiterjournal

 

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