Foto: Big Tour Sieger Steven Whitaker - Fotograf: Pferdenews.eu
Wiener Neustadt – Nachdem Thomas Whitaker in der Mittleren Tour für Furore sorgte und sich zum Doppelsieger kürte, lief für Steven Whitaker in der Großen Tour, der ersten Qualifikation für den Großen Preis am Sonntag, alles nach Plan.
Chloe Astons Sieg läutet des letzte Turnier des Jahres ein
Freitagvormittag wurde in der Lake Arena das letzte Turnier der diesjährigen Saison eröffnet. Insgesamt 59 ReiterInnen an der Zahl stellten sich diesem Eröffnungsspringen der Small Tour, wo sich als besondere Raffinesse die Kombinationen herausstellten, die beide sehr rasch aus der Ecke platziert waren. Dies machte natürlich den Siegeswütigen in punkto Angriff auf die Bestzeit oftmals einen Strich durch die Rechnung, da sie aufgrund des eingegangenen Risikos und den eng angelegten Wendungen Abwürfe kassierten.
Da hatte die verdiente Siegerin Chloe Aston (GBR) eine der ganz großen Favoritinnen, keine Probleme. Wie ein Blitz war die couragierte Reiterin aus Großbritannien über die 1,25 Meter hohen Hindernisse gefegt und ließ in unschlagbaren 48,17 Sekunden ihrer Konkurrenz keine Chance.
Letzte Woche schon zweitplatziert in der finalen Prüfung der Kleinen Tour und heute ging Rang zwei abermals an Laszlo Toth (HUN) und seine flinken Fuchsstute „Mira“ von Accarat (52,02 Sekunden). Dritter wurde Vladimir Malak (CZE), der auf „Extreme Chaos van den Daa“ in 53,78 Sekunden über die Ziellinie kam.
Nach einer flotten Runde sicherten sich die beiden besten Österreicher Dieter Köfler und Iris Murray mit ihren Pferden „Glock´s Bonjour Vieux Pon“ und „Cash Flow IV“ die Ränge vier und sechs. Ebenfalls unter den Platzierten waren mit souveränen Nullern: Christoph Nothegger am elften, Lisa Jandl am zwölften, Sascha Kainz am dreizehnten und Matthias Raisch am fünfzehnten Rang.
Doppelsieg für Thomas Whitaker im Opening der Medium Tour
Das war optimale Maßarbeit! Nachdem Thomas Whitaker mit seinem ersten Pferd „La Touquet“, einem Sohn des Libero, überragend unterwegs war und in fehlerfreien 56,55 Sekunden die erste große Richtmarke des Medium Tour Openings hinlegte, gelang dem 22-jährigen Briten mit seinem zweiten Pferd „Shearwater Upanda“ (nach No Limit) die zweitschnellste fehlerfreie Zeit von 56,69 Sekunden. Dies war für alle anderen nicht mehr einzuholen und somit sicherte er sich am Ende auch den fulminanten Doppelsieg.
Dahinter meldeten sich zwei österreichische Top-Reiter auf den Plätzen drei und vier zu Wort. Der eine war Roland Englbrecht, dem auf dem vermögenden Hengst „Completto 2“ eine hervorragende Nullrunde gelang (57,08 Sekunde). Der andere war Simon Johann Zuchi, der auf seine flinke Alvarez-Tochter „Flair v. Pachern“ setzte (57,67 Sekunden).
Groß war die Freude von Bianca Babanitz, die mit ihrer selbstausgebildeten „Belucci Balou“ vom sechsten Platz strahlte. Die beste Amazone des Starterfeldes schaffte es mit viel Gefühl und Übersicht, ihre quirlige Lando-Tochter über den 1,35 Meter hohen Parcours zu pilotieren.
Ruhig und sicher angelegt hatte Walter Auer seinen Ritt auf „Coeur De Loup“. Der Niederösterreicher landete mit zwei Zeitfehlern am zwölften Rang.
Verflucht haben viele das letzte Hindernis im 1,35 Meter hohen Kurs. Dies war ein eher unscheinbar wirkender Oxer mit einer Wasserplane darunter, der über eine Spitzkehre vom Ausgang weg doch für viele ein Problem darstellte. So verflogen jegliche Siegeschancen unter anderem für Chloe Aston (GBR) auf „Amigo R“, Roland Englbrecht (AUT) mit „Betty Balou 4“ und Monika Noskovicova (SVK) auf „Cassella“. Sie wären ärgerlicherweise allesamt noch schneller gewesen als der Doppelsieger, hatten Pech am letzten Sprung, konnten sich aber als kleiner Trost noch unter die Platzierten reihen.
Steven Whitaker triumphierte in der Gold Tour
Ein erlesenes Starterfeld hat sich am Freitagnachmittag in die Startliste der Big Tour, der ersten Qualifikation zum sonntägigen Großen Preis, eintragen lassen. Neben den internationalen Reitgrößen wie Lars Nieberg (GER), Gianni Govoni (ITA), sein Landsmann Simone Coata (ITA), Andreas Brenner (GER), Ales Opatrny (CZE), Ellen, Steven und Thomas Whitakerr (GBR) oder Jürgen Stenfert (NED) kämpften auch die rot-weiß-roten Jockeys wie Anton Martin Bauer, Christian Juza, Gerfried Puck oder Markus Stock um den erhofften Nullfehlerritt, der nicht nur ein Weiterkommen ins 1,45 Meter hohe Stechen garantierte, sondern auch einen Spitzenplatz möglich machte.
Insgesamt 14 der 49 Gestarteten schafften den Sprung in die Entscheidung und die hatte es ganz schön in sich: Verweigerungen, Verfehlen des Parcours, vermeidbare Fehler. Die Nerven lagen teilweise blank. Vier Reiter konnten sich allerdings doch mit souveränen Leistungen beweisen. Dies war gleich der erste Stechteilnehmer Gianni Govoni (ITA), der auf „W Delta Mossel Jantje“ den verkürzten Parcours in Angriff nahm. Irre schnell und riskant legte der Italiener seine Runde an, die in 31,52 Sekunden zwar eine ernstzunehmende Bestmarke war, aber nicht für die Spitze reichte. Im Sattel von „Royal Rose“ konnte sich nämlich der letztwöchige Little Prix Winner, Steven Whitaker (GBR), zum Wiederholungstäter mausern und schlug am heutigen Eröffnungstag erneut zu. Ohne Rücksicht auf das hohe Risiko und das ungemein waghalsige Tempo nahm er dem führenden Italiener eine Sekunde ab (30,53 Sekunden) und kürte sich zum verdienten Auftaktsieger.
Ein bombastisches Ergebnis lieferte der im wahrsten Sinne des Wortes „lachende Dritte“, Markus Stock, ab, der übrigens der einzige für das Stechen qualifizierte Österreicher war. Nachdem schon im Grundparcours alles perfekt wie am Schnürchen lief, ging der Kärntner mit seinem Quick Star-Nachkommen „Quick Step 6“ mit viel Mut, Engagement und Selbstvertrauen ins Stechen. Dies verhalf ihm zu einer ansehnlichen Runde, die nicht nur sehr überlegt angelegt war, sondern genau das richtige Maß an erforderlichem Tempo und notwendiger Wagnis hatte (36,00 Sekunden). Ebenso gut geplant war auch der Ritt des viertplatzierten Jürgen Stenfert (NED), der mit „BMC Okometa“ sicher null geblieben war (36,72 Sekunden).
Start up der Youngster Touren! Elf Sieger bei den fünf- und sechsjährigen Pferden
Nachdem die Big Tour entschieden und Sieger Steven Whitaker (GBR) gebührend gefeiert wurde, waren als nächstes die Jungpferde an der Reihe. Der Parcours führte bei den fünfjährigen Nachwuchsrössern über eine stattliche Höhe von 1,20 Meter. Im Anschluss daran wurde der Kurs für die Sechsjährigen auf 1,25 Meter erhöht.
Bei den Jüngsten im Bunde gab es fünf fehlerfreie Ritte zu bewundern und somit auch fünf strahlende Sieger: Luigi Bochicchio (ITA) mit seiner KWPN-Stute „Cassima“, Balasz Horvath (HUN) auf der Lawito-Tochter „PM La Conta Z“, Simone Buhofer (SUI) mit ihrer „Zeta“ (von Colman) sowie die beiden Österreicher Gerfried Puck mit dem Finalsieger vom Oktober-CSI „Glock´s Celebration“ und Anton Martin Bauer auf dem mit viel Vermögen ausgestatteten „Cat Balou“.
Sechs Pferd-Reiter-Paare standen am Ende ganz oben auf der Siegerliste der sechsjährigen Cracks: Marcel Wolf (GER) auf „Berdina“ nach Untouchable, Radovan Sillo (SVK) mit dem KWPN-Wallach „Barino“, Monika Stangelova (SVK) mit dem kecken, in Oldenburg gezogenen Hengst „Carthpilon“, Maximilian Schmid (GER) mit dem vorsichtig springenden Lord Z-Sohn „Lord´s Champ“, Wolfgang Ötschmaier mit der Chin Chin-Tochter „Chesna De Trebox Z“ und Simon Johann Zuchi auf dem bildhübschen Hengst „Larom v. Pachern“.
Karmen Kompara holte Elite Tour Sieg nach Slowenien
Pünktlich zur Prime-Time schloss die Elite Tour den ersten Veranstaltungstag des CSI2* in Wiener Neustadt ab. Für die Amateure standen elf Hindernisse und zwölf Sprünge bereit, die allesamt eine Hindernishöhe von 1,15 Meter aufwiesen.
Das erste Spitzenergebnis gelang der Österreicherin Stephanie Ausch. Im Sattel des sehr motivierten Fuchswallachs „Almost Famous“ zauberte der EM-Reiterin aus Oberösterreich eine überaus konzentrierte Runde hin. Vom ersten bis zum letzten Hindernis pilotierte sie den Animo-Sohn stets nach Plan zu der flinken Zeit von 64,35 Sekunden. Dies reichte am Ende für den hervorragenden dritten Rang, denn getoppt wurde dieses Resultat nur noch von der zweitplatzierten Sara Stangelova (SVK), die sich mit ihrer Stute „Bayardilla“ im Rahmen der Wiener Neustädter Turnierserie schon beständig an die Spitze einreihen konnte, und der strahlenden Siegerin Karmen Kompara (SLO). Die Slowenin sattelte die zehn Jahre alte Canturo-Tochter, die auf den kecken Namen „Samba“ hört, und holte vor allem bei den sehr eng gerittenen Wendungen wertvolle Sekunden heraus.
Fünf weitere Österreicher erfüllte sich ihren Traum von der Platzierung auf den vorderen Rängen: Sigrid Grömer mit ihrem KWPN-Wallach „El Zapallo“ (5. Rang), Nina Poschauko auf „Looping Lui 2“ (6. Rang), Lisa Jandl mit „Cornet´s La Martina Bianca” (9. Rang), David Tschikof mit “Glock´s Timo” (10. Rang) und Robin Dietz mit “Penny Lane 300“ (12. Rang).
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Zeitplan und Ergebnisse finden Sie wie immer unter www.reitergebnisse.at
PM