Amsterdam: Werth und DSP Quantaz Dritte

Dressur-Weltcup mit starkem Feld, Weltmeister Glamourdale siegt

Diese Etappe des Dressur-Weltcups dürfte zu den besten in der laufenden Saison der Westeuropa-Liga gehören. Top-Paare traten bei der achten Station der Serie (von 13) in Amsterdam an und begeisterten die Zuschauerinnen und Zuschauer mit ungemein starken Leistungen. Mit dem bislang höchsten Saison-Ergebnis von 89,84 Prozent ritt die Britin Charlotte Fry mit dem niederländischen Hengst Glamourdale zum Sieg, Platz drei sicherten sich Isabell Werth (Rheinberg) und der Wallach DSP Quantaz. Ingrid Klimke (Münster) und Vayron Nrw beendeten ihr Weltcup-Debüt mit dem neunten Platz (80,58).

 

Vor zwei Wochen nach der Weltcup-Kür in Basel ertönte die Nationalhymne für Isabell Werth und DSP Quantaz, die mit über 85 Prozent die Konkurrenz hinter sich gelassen hatten. In Amsterdam sollte dieses Ergebnis nicht reichen, denn die amtierenden Weltmeister gaben sich die Ehre: Die Britin Charlotte Fry, die für die Van Olst Stables in den Niederlanden reitet, präsentierte Glamourdale, den Weltmeister von Herning (2022), in bestechender Form. Entspannter wirkend als in vielen vorherigen Prüfungen, brachte der lackschwarze Schönling, Sohn des Lord Leatherdale, sein Bewegungspotenzial vollendet zur Geltung. Den 14 Jahren alten Rappen und seine Reiterin bewerteten die fünf Jury-Mitglieder mit 89,84 Prozent. Kein Pferd erreichte in dieser Weltcup-Saison ein derart hohes Ergebnis. Die Überraschung der Olympischen Spiele von Paris, die Britin Becky Moody, schloss sich mit 86,5 Prozent auf Platz zwei an. Mit ihrem selbst gezogenen KWPN-Wallach Jagerbomb hatte die 44-Jährige in Paris jeweils Platz acht im Grand Prix Special und in der Kür belegt. Jagerbombs Vater ist hierzulande sehr bekannt, er stammt ab von Dante Weltino OLD.

 

Isabell Werth war mit Rang drei mehr als zufrieden. Im Grand Prix hatte sich Quantaz v. Quaterback aus dem Zuchtverband Brandenburg-Anhalt kleine Fehler unter anderen in den Einerwechseln erlaubt (Platz vier), aber in der Kür tanzte er ohne Fehl und Tadel zum Medley der Bonnie-Tylor-Hits. Die Kür ist gespickt mit Höchstschwierigkeiten, unter anderem Piaff-Pirouette mit sich unmittelbar anschließender doppelter Galopp-Pirouette (85,265).

 

Neun der 15 in Amsterdam angetretenen Paare sprangen über die 80 Prozent-Marke, unter ihnen auch Ingrid Klimke. Die Münsteranerin wagte sich mit ihrem Neuzugang Vayron gleich in die sprichwörtliche Höhle des Löwen. Es ist kaum vorstellbar, aber die Reitmeisterin kennt das Pferd erst seit drei Monaten, zuvor wurde der riesengroße Vitalis-Sohn mit knapp 1,90 Meter Stockmaß von dem Dänen Daniel Bachmann Andersen vorgestellt. In Amsterdam präsentierte Ingrid Klimke das Pferd erstmals in der Kür. Man darf ihr viel Mut und Risikobereitschaft bescheinigen, denn auch diese Kür war reich an Höchstschwierigkeiten, was sich in der Artistik-Note von 87,3 Prozent widerspiegelte. Allerdings sind Klimke und Vayron nach so kurzer Zeit natürlich noch nicht perfekt aufeinander eingestimmt, so dass kleine Fehler in den Einerwechseln auf das Ergebnis drückten (80,58). Wie heißt es so schön: Da ist noch viel Luft nach oben!

 

Die nächste Station des Dressur-Weltcups der Westeuropa-Liga führt die Aktiven vom 16.-18. Februar nach Neumünster. Ihr Ticket fürs Finale in Basel (2. bis 6. April) hat Isabell Werth längst in der Tasche. Nach drei Siegen in Lyon, Stuttgart und Basel sowie einem dritten Platz in Amsterdam hat sie 75 Punkte auf dem Konto, gefolgt von Carina Scholz (60.) fn-press / hen

 

 

 

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