Rom: Nationenpreis-Krimi endet mit Platz 4

Gastgeber Italien siegt vor USA und Schweiz

 

Rom (fn-press). Einen der spannendsten Nationenpreise der letzten Zeit beendeten die deutschen Springreiter in Rom mit Platz vier. Diesen Rang teilen sich Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen), Denis Nielsen (Isen), Sven Fehnl (Nürnberg) und David Will (Herford) mit den Teams aus Schweden und Kanada. Vom römischen Publikum frenetisch gefeiert wurden die italienischen Sieger, punktgleich auf Platz zwei rangieren die USA und die Schweiz.

 

Es war einer dieser extrem spannenden Nationenpreise der Springreiter, die noch lange im Gedächtnis bleiben. Vor dem Schlussreiter jeder Equipe im zweiten Umlauf war das Ergebnis noch völlig offen, und bis zum allerletzten Starter »roch« es nach einem Dreierstechen zwischen Italien, USA und Schweiz. Doch dann machte der Italiener Bruno Chimirri auf dem Hengst Tower Mouche mit einem Nullfehlerritt den Sieg für sein Land perfekt. Das im von Pinien umsäumte Stadion »Piazza di Siena« im Park der Villa Borghese stand kopf.

 

Der italienische Parcourschef Uliano Vezzani hatte die neun Teams mit kapitalen Hindernissen konfrontiert, die aber auf dem weiten Rasenplatz keine allzu großen technischen Anforderungen stellten. Ungewöhnlich viele Nullrunden in beiden Umläufen ließen die Equipen punktemäßig eng zusammenrücken. Die deutsche Mannschaft erwischte einen guten Auftakt. Meredith Michaels-Beerbaum hatte wie schon ein Wochenende zuvor im Nationenpreis von La Baule ihr neunjähriges Nachwuchspferd Calle eingesetzt. Der Westfale v. Carell lernt schnell und überwand den Parcours ohne Fehler. Das gelang auch Denis Nielsen, dem Deutschen Meister von 2015, und seinem in Brandenburg gezogenen Schimmel DSP Cashmoaker v. Calido I. Beide Paare kassierten dann aber in der zweiten Runde einen Abwurf. Einen hervorragenden Eindruck hinterließ der Bayer Sven Fehnl, mit 27 Jahren der Jüngste des Quartetts. Der Bereiter im Turnier- und Handelsstall Berger in Sulzbach/Oberpfalz bestritt mit der niederländischen Stute Deep Blue Bridges v. Zirocco Blue seinen ersten Fünf-Sterne-Nationenpreis und blieb im zweiten Umlauf sogar fehlerfrei. Nicht ganz glücklich lief hingegen es für David Will und Calvilot. Vor dem gelben Sponsorenhindernis eines Mineralölkonzerns mit feuerspeiendem Hund erschrak sich der Wallach aus der Oldenburger Springpferdezucht und verweigerte. Calvilot ist erst seit gut einem Monat bei Will in Beritt, bis dahin stellte Andreas Kreuzer (Herford) den Fuchswallach v. Calvaro Z vor. In der Summe war das deutsche Konto mit zwölf Fehlerpunkten belastet, dies bedeutete Platz vier gemeinsam mit den Equipen aus den USA und der Schweiz. Bundestrainer Otto Becker war bester Laune: »Sven Fehnl hatte schon im Nationenpreis von Linz eine sehr gute Leistung gezeigt, und heute in diesem hochklassigen Feld hat er sich prächtig geschlagen. Aber ich bin mit dem gesamten Team sehr zufrieden, denn es sind junge Reiter beziehungsweise junge Pferde, die jetzt Routine brauchen.«  hen

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