"Mit Erfolg Pferde züchten" - Fachtagung stößt erneut auf großes Interesse der Züchter

Münster-Handorf (WP). Die am 25. März vom Westfälischen Pferdestammbuch in Münster-Handorf angebotene zweite Fachtagung zum Thema „Mit Erfolg Pferde züchten stieß erneut auf großes Interesse. Rund 130 Züchter, Tierärzte und Hufschmiede lauschten im Casino des Pferdezentrums den spannenden Vorträgen der Referenten und nutzen im Anschluss die Gelegenheit zur regen Diskussion.

 

Schwerpunkt der Tagung war der wohl für jeden Züchter spannende Themenkomplex rund um die Beurteilung der Hufe und Gliedmaßen des Fohlens sowie sich daraus ergebende Korrekturmaßnahmen. Als Referenten standen Tierarzt und Vorstandsmitglied Dr. Lutz Ahlswede, Tierarzt Dr. Josef Hollerrieder von der Tierärztlichen Klinik Domäne Karthaus und Hufbeschlag-Lehrmeister Bernhard Niehoff aus Münster zur Verfügung. Selbst für langjährige und erfahrene Züchter präsentierten die drei Vortragenden noch jede Menge neue Informationen und Erkenntnisse. Stellten die drei Referenten den Themenbereich aus ihrer jeweiligen Fachrichtung dar, so zog sich dennoch durch alle Vorträge wie ein roter Faden eine gemeinsame Erkenntnis: Je früher und öfter der Züchter sein Fohlen bezüglich der korrekten Entwicklung von Hufen und Gliedmaßen kontrolliert und je früher er Tierarzt und Hufschmied bei möglichen Auffälligkeiten einbindet, um so leichter und effizienter lassen sich möglicherweise notwendige Korrekturmaßnahmen durchführen. Nachlässigkeiten bei der Kontrolle der Entwicklung von Hufen und Gliedmaßen führen oft unnötigerweise zu schweren Schäden bis hin zum Totalverlust.

 

Als typisches Beispiel wurde der Bockhuf genannt, der sich bei ungünstigen Bodenverhältnissen schon innerhalb von nur zwei oder drei Tagen entwickeln kann. Wie groß die Chance des Züchters ist, Probleme bereits im Ansatz zu verhindern, zeigte die von Dr. Ahlswede gemachte Aussage, dass lediglich zehn bis 30 Prozent aller Fehlstellungen auf vererbungsbedingt Gründe zurück zu führen sind. Der überwiegende Teil der Problemfälle resultiert aus Umweltfaktoren wie fehlerhafter Fütterung oder Mängeln in der Haltung. Alle drei Referenten waren sich darin einig, dass die kontinuierliche, aber möglichst ruhige und ausgeglichene Bewegung der Fohlen ein zentraler Punkt zur Verhinderung wie zur Heilung von Stellungsfehlern ist.

 

In seinem Fazit verwies Dr. Ahlswede noch einmal deutlich darauf, dass ein schönes Gesicht, ein ausgezeichneter Trab oder entsprechendes Springvermögen bei der Selektion von Zuchtpferden deutliche Mängel an Fundament oder Hufen nicht ausgleichen kann. Eindringlich postulierte er, dass mit der Pferdegesundheit der Erfolg der Pferdezucht steigt oder fällt. T.H.

 

 

PM

Was suchen Sie?

Suchformular