Ein deutscher Sieg zum Auftakt der Springprüfungen: Patrick Stühlmeyer hat den Sparkassen-Youngsters-Cup gewonnen. Auf dem Oldenburger Chasmo absolvierte der 23-Jährige den 1,40 Meter-Parcours nach einer fehlerfreien Runde als Schnellster.
72 Sekunden – an diese Zeit kam im hochkarätigen Teilnehmerfeld auf dem 520 Meter langen Kurs von Frank Rothenberger niemand heran. „Mein Pferd hat sich heute super angefühlt. Er ist sehr beständig, der Erfolg mit ihm ist dadurch planbar“, sagte Stühlmeyer über den achtjährigen Wallach. Der junge Mann, der seit vergangenem Jahr als Bereiter des Stalls Erdmann in Osnabrück tätig ist, ist auf nationaler und internationaler Bühne schon längst kein unbeschriebenes Blatt mehr. Das Mitglied der Perspektivgruppe Springen des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) spurtet seit geraumer Zeit mit riesigen Schritten von Erfolg zu Erfolg und hat sich in der erweiterten Weltspitze längst etabliert. Bei den Deutschen Meisterschaften in Balve holte der Mannschafts-Europameister der Jungen Reiter von 2011 mit seinem Toppferd Lord Lohengrin zuletzt mit Bronze seine erste Medaille.
Auch der CHIO ist für den Youngster seit vergangenem Jahr keine Unbekannte. „Aachen ist natürlich etwas ganz besonderes“, sagt Stühlmeyer. Besonders nervös sei er allerdings nicht gewesen und ging bereits zum Auftakt aufs Ganze. „Wenn sich andere noch ausruhen, gebe ich schon richtig Gas“, sagte der selbstbewusste Reiter, der zugleich ankündigte, in den kommenden Tagen weitere gute Platzierungen folgen zu lassen.
Für Stühlmeyer ist der CHIO auch ein Blick über den Tellerrand. Einer der Vorzüge des Weltfests des Pferdesports? „Hier kann man einer Vielzahl der Profis beim Abreiten zusehen, wie sie ihre Pferde arbeiten und sich einiges abschauen.“ Für seine Zukunft hat Stühlmeyer auch in der Kaiserstadt noch viel vor. Sen Traum sei der Sieg im Großen Preis. „Aber dafür habe ich ja noch ein paar Jahre Zeit“, sagt der sympathische Shooting-Star. Die Qualifikation für selbigen hat er sich aber schon für die diesjährige Auflage vorgenommen.
Auf Rang zwei des Sparkassen-Youngsters-Cup landete der Routinier Robert Smith aus Großbritannien mit seinem Pferd Bavi. Er benötigte 73,20 Sekunden für den Parcours und war damit etwa eine Sekunde schneller als der drittplatzierte Werner Muff (74,37) aus der Schweiz. Der Eidgenosse war mit Bas II im Hauptstadion eingeritten. Insgesamt 36 Reiter absolvierten die erste Wertungsprüfung der Tour für sieben- und achtjährige Pferde. Das Finale wird am Samstag ausgetragen.
PM