Presseerklärung: Neustadt (Dosse), den 28. März 2013 - Immunisierung gegen EHV – 1 (Herpesvirus)

Neustädter Gestüte

 
Presseerklärung: Neustadt (Dosse), den 28. März 2013 - Immunisierung gegen EHV – 1 (Herpesvirus)

 

„Die Pferde des Hauptgestütes der Stiftung weisen einen jahrelangen durchgängigen Schutz durch die Immunisierung gegen EHV – 1 (Herpesvirus) auf. Dabei wurden alle in der Zucht befindlichen Stuten, Hengste und auch Pferde unterschiedlichen Geschlechts, z.B. dreijährige Wallache und weitere Pferde der Reit- und Fahrschule gegen das Herpesvirus durch den Gestütstierarzt Herrn Dr. Köhler immunisiert.

 

Leider verhindert eine Impfung gegen Herpes nicht die Infektion. Sie reduziert die Dauer der Virusausscheidung und die Häufigkeit von Aborten. In diesem Jahr sind bekannte Herpesfälle in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Berlin-Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern aufgetreten.

 

Trotz der Immunisierung kam es Mitte Dezember 2012 bis Anfang Februar 2013 im Hauptgestüt zu mehreren frühzeitigen Verfohlungen. In sofort eingeleiteten Laboruntersuchungen konnte als Aborterreger Equines Herpesvirus (EHV-1) festgestellt werden. Alle betroffenen Stuten wurden sofort außerhalb des Gestütes isoliert. Auf Anraten von Frau Professor Aurich und Herrn Professor Nowotny von der veterinärmedizinischen Universität Wien, nahmen wir zusätzliche Impfungen im gesamten Stutenbestand vor. Diese Maßnahmen scheinen zu wirken, denn seit 6 Wochen gab es keine Verfohlungen mehr. Zwischenzeitlich sind 4 gesunde – tolle Hengste - und ein Stutfohlen geboren worden.

 

Zum Schutz fremder Pferde und zur weiteren Eindämmung dieser Krankheit sind sofort nach Bekanntwerden folgende Maßnahmen im Gestüt eingeleitet worden:

 

  • Der Personenverkehr in den Ställen wurde auf das notwendige Minimum beschränkt und betriebsfremden Personen das unkontrollierte Betreten der Ställe untersagt;
  • Der Abfohlstall darf nur vom Betreuungspersonal und von Tierärzten betreten werden. Bei der Versorgung, Betreuung und Behandlung sowie erneuten Besamung wurde ein striktes Hygieneregime zur Verhinderung der Erregerverbreitung durchgesetzt. Jeglicher Kontakt zu fremden Pferden wurde unterbunden;
  • Zur Aufrechterhaltung des Besamungsbetriebes erfolgt eine strikte Trennung der Gaststuten von gestütseigenen Stuten. Erstere stehen im Landgestüt, Gestütsstuten zur Besamung im Hauptgestüt. Die Besamung erfolgt in räumlich getrennten Besamungsstationen (für Gaststuten kurzfristig neu errichtet). Auch eine zeitliche Trennung der Besamungsaktivitäten der beiden unterschiedlichen Bestände wird praktiziert.
  • Durchführung laufender Spermakontrollen der in der EU-Station befindlichen Hauptbeschäler, hinsichtlich des Ausschlusses von EHV;
  • Stuten, die zur Leistungsprüfung und deren Vorbereitungsdurchgang angemeldet sind, werden räumlich getrennt in der alten Hengstprüfungsanstalt ausgebildet und geprüft;
  • Alle Beschicker von Gastpferden werden über die derzeitige Situation in unserem Bestand informiert;
  • Die Gesundheitsüberwachung (Tierbeobachtung, Körpertemperaturmessung) unseres Pferdebestandes wurde intensiviert.
    Bei Abweichungen von der Norm wird sofort der Gestütstierarzt unterrichtet.

 

Da es sich bei der equinen Herpesvirusinfektion um keine melde- oder anzeigepflichtige Infektionskrankheit handelt, bestehen keine amtlichen Sperr- oder Quarantänemaßnahmen.“ (siehe Statement Dr. Rott, Märkische Allgemeine vom 27.03.2013, http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12492914/61299/Gestuete-reagieren-auf-Herpes-Faelle-PFerde.html )

 

„In Zusammenarbeit mit dem für unser Territorium zuständigen Amtstierarzt, Herrn Dr. Matthias Rott, wurden Maßnahmen zur Absicherung von Veranstaltungen, die in der Graf von Lindenau-Halle in Neustadt (Dosse) stattfinden, getroffen.

 

Dazu gehört die Festlegung, dass in den Monaten April und Mai keine Pferde des Haupt- und Landgestütes an den Start gehen. Die Gastpferde, die zu diesen Veranstaltungen anreisen, sind außerhalb des Haupt- und Landgestütes in besonders dafür aufgestellten Zelten unterzubringen“

 

Dr. Jürgen Müller
Landstallmeister

 

Absage der Veranstaltung „Nacht der Schwarzen Perlen“ und Besonderheiten zum Verkaufspferdetag des Brandenburgischen Haupt- und Landgestütes Neustadt (Dosse).

Aufgrund der oben genanten Situation hat die Geschäftsführung sich dazu entschieden die gestütseigene Veranstaltung „Nacht der Schwarzen Perlen“ am 4. und 5. Mai 2013 abzusagen. Obwohl keine amtlich verhängten Sperrmaßnahmen bestehen, möchte man kein Risiko eingehen und stellt damit den Schutz der Gastpferde und des gestütseigenen Bestandes an erste Stelle. Der Kartenpreis wird selbstverständlich zurückerstattet, alle Betroffenen werden in den nächsten Tagen angeschrieben.

 

Einen kleinen Trost für alle Friesenfreunde bieten dafür die diesjährigen Hengstparaden im September und die Weihnachtsgala im Dezember. Diese werden im Zusammenhang mit dem 225-jährigen Bestehen der Neustädter Gestüte noch mehr edle Pferde, prunkvolle Kostüme und buntes Spektakel bieten. So kommen die Friesenpferdefans in diesem Jahr dennoch auf ihre Kosten und können die schönsten Momente der größten und emotionalsten Barockpferdeshow zu diesen beiden Veranstaltungen genießen.

 

In Absprache mit dem Pferdezuchtverband Brandenburg-Anhalt e-V., hat man sich auch für den am 6. April (Beginn 10:00 Uhr T-Halle des Landgestütes) geplanten gemeinsamen Reitpferde Verkaufstag für eine Einschränkung auf ausschließlich betriebzugehörige Pferde entschieden. So sind Interessierte herzlich eingeladen die aktuelle Kollektion der zum Verkauf stehenden Pferde anzuschauen und auszuprobieren. Nach Abwicklung des Kaufgeschehens ist eine Mitnahme ohne jegliche veterinärmedizinische Auflagen laut Amtstierarzt möglich. Interessenten melden sich bitte vorher telefonisch bei Herrn Uwe Müller unter der Tel.: 01733772828 oder Herrn Horst v. Langermann unter der Tel.: 01714055306 an.

 

Events externer Veranstalter, wie das Nachwuchs- & Ponymeeting und der Besuch des „Pferdeflüsterers“ „Monty Roberts“ werden unter Beachtung der besonderen Sicherheits- und Schutzmaßnahmen stattfinden.

 

Presserklärung vom 28. März 2013

 

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