US-Amerikaner Lucas Porter gewinnt in Riesenbeck - Reiter nutzen das Turnier zur Ausbildung der jungen Pferde

Foto: Glückwünsche vom Hausherrn - Lucas Porter und Ludger Beerbaum und Richter Stephan Hellwig (v.l.) - Fotograf: RI

Foto: Glückwünsche vom Hausherrn - Lucas Porter und Ludger Beerbaum und Richter Stephan Hellwig (v.l.) - Fotograf: RI

Das Finale der Großen Tour beim CSI** in Riesenbeck gewann der US-Amerikaner Lucas Porter, der seit Jahren erfolgreich vom holländischen Olympiasieger Jeroen Dubbeldam betreut wird. Bei der Premiere der nun regelmäßig an zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden stattfindenden Turniere, hatte der 24- jährige Reiter einen echten „Lauf“.

 

Porter siegte während der Turniertage im Finale der Mittleren Tour mit C-Hunter, wurde in einer Prüfung der Großen Tour dritter mit E-Clinton – und ließ im Finale der Großen Tour mit seiner zwölfjährigen Holsteiner Stute Hope Street (Casall x Quick Nick, 0/38.81) seinen fünf Konkurrenten im Stechen keine Chance. Immer schön rhythmisch nach vorne geritten, in gutem Zusammenspiel von Pferd und Reiter dicht an den geschmückten Christbäumen im Parcours vorbei, so gestaltete er als dritter Starter seinen Ritt.  Olympia-Teilnehmer Eiken Sato (Japan) kam mit seinem besten Pferd im Stall, dem 15 Jahre alten Saphyr Des Lacs (Mr. Blue x First Bride, 0/39.48) nicht an diese Zeit heran, er belegte Platz zwei vor seinem Stallkollegen Philip Rüping auf dem erst acht Jahre alten Chaquitos (Chacco-Blue x Conthargos, 0/40.22), der dem Nachwuchspferd noch nicht alles abverlangte und eine schöne Nullrunde zeigte.     

 

Spannend zu sehen war, wie die Profis den Stundenplan für ihren vierbeinigen Nachwuchs während der Turniertage gestaltet haben. Christian Kukuk aus dem Stall von Ludger Beerbaum gab darüber anschaulich Auskunft.

 

Da die fünfjährigen Pferde quasi dem Kindergartenalter eben entwachsen seien und sich nun in der „Grundschule“ zurechtfinden müssten, gelten für sie bei den anstehenden Turnieren folgende Regeln, so Christian Kukuk: „Wir dürfen noch nicht zu viel von ihnen erwarten. Bisher waren die Pferde nur bei Tagesturnieren, jetzt schlafen sie das erste Mal nicht in der eigenen Box, viele Eindrücke prasseln auf sie ein. Die neue Atmosphäre, die vielen anderen Pferde – daran müssen sie sich erst gewöhnen. Außerdem sind die Parcours jetzt länger, sie haben täglich eine Prüfung.“ Routine bekommen, das sei das Wichtigste.

 

Da man bei den sechsjährigen Pferden schon mehr erwarten könne, weil sie das ganze Jahr über Erfahrung gesammelt haben, kann hier - wie es Christian Kukuk sagt - „schon um eine Platzierung mitgeritten werden. Nachdem bisher um Noten geritten wurde, kann von jetzt an vom Reiter geprüft werden, wie es um die Schnelligkeit des Pferdes bestellt ist."

 

Es gibt natürlich auch Reiter, deren fünfjährige Partner bereits ordentlich Turnierluft schnuppern durften. Der BWP-Hengst Querido VG Z, ein Sohn von Dominator Z aus einer Chellano-Mutter, gewann bei den Weltmeisterschaften der fünfjährigen Pferde im belgischen Lanaken schon die Goldmedaille. Dieser Erfahrungsvorsprung vor den gleichaltrigen Kollegen zeigte sich beim Fundis Youngster Cup für 5- und 6-jährige Pferde am Sonntag. Reiter Christian Ahlmann konnte schon engere Wendungen reiten und auch mal abkürzen. Der Sieg gelang Sophia Schindlbeck mit der Stute Kandiama (Andiamo Z x Lancer II, 0/23.95) vor Kai Thomann auf dem Wallach Kannandro (Kannan x Diarado, 0/24.29) und Rene Dittmer auf der Stute Flower du Pont (0/24.36) – alle drei ritten auf sechsjährigen Pferden.  Christian Kukuks Charly (Chaman x Stakkato) blieb alle drei Turniertage lang fehlerfrei, sehr zur Freude des Reiters.

 

Ahlmanns Weltmeister Querido VG Z belegte im Feld der ein Jahr älteren Pferde Rang sieben als bester seines Jahrgangs. „Querido VG Z ist schon sehr weit und unerschrocken“, sagt sein Reiter über seinen dem „Trumpf für die Zukunft“. Da die oberste Devise von Ahlmann ist, die Pferde „langsam groß werden zu lassen und nichts zu überstürzen“, soll der Hengst noch zwei oder drei Turniere gehen, dann auf die Deckstation wechseln.

 

Bei den sieben Jahre alten Pferden haben die Reiter der regelmäßig stattfindenden CSI**-Turniere in Riesenbeck viele Möglichkeiten, ihre Pferde weiter unter Turnierbedingungen auszubilden. „Die Youngster-Tour bietet sich für diejenigen an, die vielleicht noch nicht so viel gelaufen sind“, sagt Christian Kukuk. „Die anderen Pferde können in der Kleinen oder sogar schon in der Mittleren Tour eingesetzt werden, wo Routine und Können abgefragt werden.“  Denn, ab dem Alter von sieben Jahren beginne der Ernst des Lebens für die Springpferde. Dann zeige sich auch, „welches Pferd berechtigte Hoffnungen auf eine große Zukunft macht“ – wie Christian Ahlmann es ausdrückt.

 

Unter den gleichaltrigen Youngstern im Fundis Youngster-Cup der siebenjährigen Springpferde am Sonntag, erklang für die US-Amerikanerin Emily Short und ihren Hannoveraner-Wallach Bunter Boy (Quarismo x Lordanus, 0/23.30)) die amerikanische Nationalhymne. Zweiter wurde Klaus Otte-Wiese auf Czafira (Carrico x Lupicor, 0/23.93) und Manuel Feldmann auf Casparo (Cascadello II x Corofino II), 0/24.99).

 

Grund zur Freude hatte auch Eoin McMahon vom Stall Beerbaum, der mit seiner siebenjährigen Stute Kir Royal (Kannan x Diadora) in der Kleinen Tour gestartet ist, dort dreimal fehlerfrei blieb und jedes Mal unter den besten fünf Platzierten war. 

 

Am kommenden Wochenende (2. bis 5. Dezember) findet das nächste CSI** bei Riesenbeck International statt.

 

Alle Ergebnisse unter: www.reitturniere-live.de/2021/riesenbeck-international_11/index.html 

 

PM

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