100 Tage "Nennung Online"

Interview mit IT-Leiter Florian Giesecke-Uellner

 

Warendorf (fn-press). Pünktlich an Heiligabend ist die 100-Tage-Frist für die aktualisierte Nennungsplattform www.nennung-online.de der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) abgelaufen. Nach rund einem Jahr Vorbereitungen war am 15. September der Startschuss für die Inbetriebnahme des renovierten Internetauftritts gefallen. FN-aktuell sprach mit Florian Giesecke-Uellner, Leiter der Abteilung der IT der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) über Anfangsschwierigkeiten und die weitere Planung.

 

FN-aktuell: ,,Herr Giesecke-Ueller, vor 100 Tagen haben Sie Nennung Online in Betrieb genommen. Das verlief alles nicht ganz reibungslos, sondern hat ganz schön geknirscht im Gebälk. War die Modernisierung überhaupt nötig?Giesecke-Uellner: ,,Ja, unbedingt. Das bisherige ,,NeOn" basierte auf einer veralteten technischen Basis. Der Betrieb wäre ab Ende September ohne jegliche Garantien erfolgt."

 

FN-aktuell: ,,Was bedeutet das, ,ohne Garantien'?"G-U.: ,,Die Software und die Hardware waren alt und unser Technikpartner hatte uns informiert, dass er ab September 2016 die vereinbarten Servicelevel - den gesicherten Betrieb an 24 Stunden an sieben Tagen pro Woche - nicht mehr gewährleisten konnte. Damit hätte ein Ausfall in den Abendstunden oder am Wochenende erst nach mehreren Stunden, schlimmstenfalls erst am nächsten Werktag behoben werden können. Das hätte Auswirkungen für den Reitsport bedeutet, die wir nicht riskieren konnten und wollten."

 

FN-aktuell: ,,Dennoch gab es sehr viel Kritik über den Zeitpunkt der Umstellung, der mit Mitte September noch in der Saison lag. Wäre ein anderer Zeitpunkt nicht besser gewesen?"G-U.: ,,Es gibt im Reitsport keinen perfekten Zeitpunkt, an dem wir ein System wie Nennung-Online ohne Auswirkungen für ein paar Tage abschalten können. Im Sommer sind an jedem Wochenende viele Turniere und genauso viele Nennschlüsse. Im Winter sind es zwar weniger Veranstaltungen, dafür aber viele Late-Entry-Turniere mitten in der Woche. Darüber hinaus waren wir durch die Verträge mit unseren Dienstleistern zeitlich gebunden."

 

FN-aktuell: ,,Die Renovierung war also unausweichlich. Hat das neue NeOn aber auch Verbesserungen gebracht?"G-U.: ,,Da gibt es einiges, zum Beispiel den intuitiven Nennprozess, die verbesserte Unterstützung von mobilen Endgeräten - Nennung-Online kann nun komplett auf dem Smartphone bedient werden -, aber auch eine neue Technik mit besserer Performance und Stabilität. Cloud-Technologien sollen zu Zeiten des größten Ansturms für verlässliche Verfügbarkeit sorgen. Außerdem sind nun die neuen Ausschreibungen pünktlich um 18 Uhr im System verfügbar, früher konnte das Hochladen schon einmal bis zu 30 Minuten dauern."

 

FN-aktuell: ,,Das hört sich doch alles gut an. Sie sprachen aber davon, dass das System anfangs noch etwas holperig lief. Was gab es für Fehler?"G-U.: "Die Ausschreibungstexte waren zunächst nicht vollständig verfügbar, dies ist nun korrigiert. Ebenso kam es im Zuge des Jahresabschlusses und der Abschaffung der Übergangsfrist zur Übertragung falscher sportfachlicher Daten. Für diese Beeinträchtigungen möchte ich mich bei den Anwendern entschuldigen. Ich kann aber versichern, dass wir uns bemühen, Fehler so gering wie möglich zu halten. 80 Prozent werden innerhalb von 24 Stunden behoben. Bekanntlich ist unser Sport aber sehr komplex, daher werden wir sicher auch nach 100 Tagen noch Fehler finden."

 

FN-aktuell: ,,Wie geht es weiter?"G-U.: ,,Es gibt bereits viele Verbesserungsvorschläge von den Anwendern, die wir nach und nach sichten werden. Geplant ist beispielsweise, internationale Nennungen im direkten Austausch mit den FEI-Systemen zu ermöglichen, ebenso Nennungen für Voltigierturniere. Wer weitere Anregung hat, kann uns diese gerne zukommen lassen. Die verschiedenen Kontaktmöglichkeiten sind auf www.nennung-online.de zu finden. Darüber hinaus ist die Neon-Hotline für Anwenderfragen zur Bedienung von Nennung-Online auch abends und am Samstag erreichbar."

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