Isabell Werth und Don Johnson mit starker Kür auf Platz zwei
Aachen (fn-press). Aller guten Dinge sind bekanntlich drei, und so überraschte es niemanden, dass Helen Langehanenberg und Damon Hill nach ihren souveränen Siegen im Grand Prix und Grand Prix Special auch in der Kür triumphierten. Mit 85,3 Prozent blieb das Paar zwar unter seinen Bestmarken, aber beim CHIO Aachen konnte den Beiden niemand das Wasser reichen.
Helen Langehanenberg schwärmte nach ihrem dritten Sieg: ,,Ich bin völlig begeistert, dass Damon Hill auch in der dritten Prüfung noch so kernig ist. Ich denke immer, es geht nicht mehr besser, und dann legt er noch einen drauf." Aachens Dressurkönigin wird dem 13-jährigen Hengst nun eine siebenwöchige Turnierpause bis zur Europameisterschaft im dänischen Herning (20. bis 25. August) gönnen.
Allen Grund zur Freude hatte auch Isabell Werth über die Leistungen ihres elfjährigen Hannoveraners Don Johnson. Die Rheinbergerin hatte die technisch sehr anspruchsvolle Kür mit höchster Präzision und fehlerfrei geritten. ,,Das waren gefühlte 90 Prozent", meinte sie anschließend begeistert. Die Richter sahen dies etwas weniger euphorisch: 82,075 Prozent, wobei die Note durchaus höher ausgefallen wäre, wenn nicht der dänische Richter das Paar bei 79 Prozent und Platz 6 eingestuft hätte.
Wie gut das dänische Dressurteam beim CHIO agierte, machte auch die Kür deutlich: Nathalie zu Sayn-Wittgenstein und der inzwischen 16-jährige, aber ungemein frische Digby platzierten sich mit 80,9 Prozent an dritter Stelle, Anna Kaprzak folgte mit Donnperignon an vierter (80,475). Andreas Helgstrand als Fünftplatzierter blieb mit Akeem Foldager knapp unter 80 Prozent (79,175). So kann auch der Deutsche Rudolf Zeilinger, der die dänische Equipe seit Jahren als Nationaltrainer betreut, recht optimistisch der Europameisterschaft in Herning entgegen sehen.
Hinter dem US-Amerikaner Steffen Peters mit dem Westfalen Legolas rangierte Anabel Balkenhol an siebter Stelle. ,,Ich hatte mich mehr auf den Grand Prix und den Special konzentriert. Die neue Kür reite ich erst zum zweiten Mal, das dauert noch etwas, bis sie Dablino und mir in Fleisch und Blut übergegangen ist", erzählte sie." 78,250 Prozent lautete das Ergebnis.
Jenny Lang Zweite in der Flutlicht-Kür des CDI
Sie war die Überraschung des Abends: Jenny Lang, die 26-Jährige aus Karlsruhe, ritt die beste Kür ihrer bisherigen Karriere. In der zweiten Dressur-Tour des CHIO, der so genannten I-Tour, präsentierte sie ihren 13-jährigen Holsteiner Loverboy in einer schwungvollen, schönen Kür zur Musik von Pink Panther und wurde von den Richtern mit 76,175 Prozent belohnt. Der mit 1,62 Meter Stockmaß vergleichsweise kleine Wallach mit springsportlichen Genen (Lorentin-Alcatraz) überzeugt nicht nur mit sehr raumgreifenden Bewegungen, sondern besticht auch durch seine Elastizität und Durchlässigkeit. Vor ihr rangierte der Niederländer Peter Minderhoud, der den Oldenburger Hengst Romanov zu 77,075 Prozent führte. Platz drei belegte Nadine Capellmann mit Girasol (74,9).
An vierter Stelle folgte Ingrid Klimke mit Dresden Mann (72,75). Die Münsteranerin leitete Schwerstarbeit in der Aachener Soers. Morgens steuerte sie ihre beiden Buschpferde Tabasco und Hale Bob durch den Geländekurs des Vielseitigkeits-Nationenpreises, am späten Abend kurz vor 23 Uhr bestritt sie letzte Siegerehrung des Tages auf dem Dressurviereck. Der erst neunjährige westfälische Hengst Dresden Mann war sichtlich beeindruckt von der Atmosphäre des Aachener Dressurstadions unter Flutlicht und absolvierte die Kür in Höchstgeschwindigkeit, die Ingrid Klimke nur schwer einfangen konnte. So blieben Unstimmigkeiten zwischen Lektionen und Musik nicht aus. Dennoch: Ein Paar mit viel Perspektive.
Ergebnisse: www.chioaachen.de