Deutsche Teamreiter dominieren den zweiten Dressurtag

Die Dressurprüfung der Longines FEI Eventing European Championships bot den zahlreichen Zuschauern Dressurvorstellungen der Extraklasse. An die Spitze des hochkarätigen Starterfeldes setzte sich Michael Jung (GER) mit fischerChipmunk FRH (-20.9), gefolgt von Ingrid Klimke (GER) mit SAP Hale Bob OLD (-22,2) sowie Laura Collett (GBR) mit London 52 (-25,50).

 

Besser hätte das erste gemeinsame Championat für Michael Jung und fischerChipmunk FRH nicht beginnen können. Mit einer 10 für beide Grußaufstellungen und nur -20.9 Punkten verließ das Paar unter tosendem Applaus der Zuschauer das Stadion. Damit geht Jung als Overnight Leader in das morgige Gelände der Europameisterschaften: „Ich habe ein fantastisches, toll ausgebildetes Pferd mit dem die Dressur einfach nur Spaß gemacht hat. Mittlerweile kennen wir uns immer besser und wachsen zu einem Team zusammen. Natürlich ärgere ich mich etwas über den Fehler im Schritt, aber so etwas kann immer passieren,wenn man auf Risiko reitet, um gute Noten zu bekommen.“ Mit nur 1,3 Punkten hinter dem deutschen Ausnahmesportler rangiert die ebenfalls für das deutsche Team startende Titelverteidigerin Ingrid Klimke. Auch sie war überglücklich über die Leistung ihres 15-jährigen Wallachs „Bobby“: „Er ist stolz wie ein Spanier in das Stadion gekommen, in dem die Atmosphäre heute unglaublich war. Ich bin begeistert wie locker und ausdrucksstark er gegangen ist und dass ich alles so reiten konnte, wie ich es mir vorgestellt hatte.“ Auf dem dritten Rang behaupten konnte sich die britische Einzelreiterin Laura Collett (-25,50) mit London 52, die nach dem gestrigen Dressurtag noch an der Spitze des Starterfeldes lag.

 

Die starke Mannschaftsleistung der deutschen Reiter wird komplettiert durch das Ergebnis von Kai Rüder (-25,80) und Colani Sunrise, die derzeit auf dem vierten Platz rangieren. Das deutsche Team kann damit einen komfortablen Vorsprung mit in das morgige Gelände nehmen und führt die Teamwertung mit -68,90 Punkten an. Auf schnelle und fehlerfreie Runden werden morgen die britischen Teamreiter hoffen, die momentan mit -85,7 Punkten hinter dem deutschen Team auf Rang zwei rangieren, gefolgt von Belgien mit -90,90 Punkten auf Rang drei.

 

Auch Martin Plewa Präsident der Ground Jury, war von dem Gesamteindruck des ersten Teils der Vielseitigkeitsprüfung begeistert: „Die Erwartungen an die Leistungen auf einer Europameisterschaft wurden erfüllt, wir konnten in der Dressur insgesamt ein hohes Gesamtniveau sehen und hatten viele Ritte über 65,00 Prozent. Die Auswahl der Pferde hat sich im Laufe der Zeit verändert, hin zu Pferden mit sehr guten Grundgangarten. Dadurch, dass der Multiplikator von 1,5 weggefallen ist , wird eine gute Geländerunde nicht mehr ausreichen, um vorne mit dabei zu sein. Die deutschen Reiter lieferten Topritte ab, besonders bei Kai Rüder konnte man eine enorme Verbesserung sehen, was sehr wertvoll für die Teamwertung ist.“

 

Hinsichtlich des Geländekurses sind sich Reiter und Offizielle einig, dass dieser alles beinhaltet, was einen würdigen Championatskurs auszeichnet. Die verschiedenen Komplexe verteilen sich über den gesamten Kurs, sind allesamt fair und einladend gebaut und mit genügend Alternativen im Sinne der Mannschaftswertung ausgestattet. Am Geländesamstag wird das erste Paar um 10:00 Uhr auf den von Mike Etherington-Smith designtenGeländekurs starten.

 

Geländestimmen:

 

Michael Jung: „Das Gelände ist toll aufgebaut, ich glaube aber es wird knifflig in die Zeit zu reiten. Je schneller man reiten muss, desto eher riskiert man natürlich auch einen Vorbeiläufer. Die vielen unterschiedlichen Fragestellungen sollten nicht unterschätzt werden und konzentriert geritten werden. Dabei sind sie aber alle sehr fair gebaut, daher glaube ich, dass einige Reiter fehlerfrei innerhalb der erlaubten Zeit ins Ziel kommen werden.“

 

Karin Donckers: „Es ist ein wunderschöner Kurs, wie immer in Luhmühlen. Der Boden ist perfekt und die Aufgaben sind zwar anspruchsvoll, dabei aber klar zu erkennen. Wenn etwas nicht wie geplant verläuft, liegt es jedenfalls nicht am Kursaufbau. Es gibt immer einen Plan B oder C für die Paare.“

 

Christopher Bartle: „Ein herausfordernder Championatskurs mit vielen technischen Aufgaben. Die Zeit wird sich vermutlich als ein entscheidender Faktor herausstellen. Um in der Zeit zu bleiben, müssen die Reiter allerdings die direkten Linien reiten und damit eventuell einen Vorbeiläufer kassieren.“

 

Kristina Cook: „In meinen Augen ist der Geländekurs einer der anspruchsvollsten, die ich bei einer Europameisterschaft je geritten bin. Es gibt viele verschiedene Komplexe mit schmalen Sprüngen und knifflig gestellten Hindernisabfolgen. Als Reiter müssen wir uns jede mögliche Alternative gut anschauen und den Pferden ein sicheres Gefühl geben.“

 

Josefa Sommer: „Ich freue mich aufs Gelände, da ich ein sehr sicheres Geländepferd habe. Da alle Aufgaben klar für die Pferde zu erkennen sind, ist mein Plan A momentan alles direkt zu reiten.“

 

PM

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