Para Dressur zu Gast bei Riesenbeck International - Vorbereitung auf die EM im kommenden Jahr

Foto: Riesenbeck erwartet hochklassige internationale Para-Dressur-Reiter - Fotograf: RI

Foto: Riesenbeck erwartet hochklassige internationale Para-Dressur-Reiter - Fotograf: RI

Am Wochenende findet bei Riesenbeck International eine Premiere statt, die schon Lust auf ein großes Event im kommenden Jahr machen soll: Das Dreisterne- Dressurturnier für Reiterinnen und Reiter mit Handicap (CPEDI3*).  Diese Veranstaltung ist das Testturnier für die Europameisterschaft der Para-Dressurreiter, die im September 2023 gleichzeitig mit der Dressur-EM der Regelsportler ausgetragen wird.

 

Am Freitagmorgen geht es um 8 Uhr los mit den Team-Prüfungen in den fünf Startklassen („Grades“), die je nach Schwere der körperlichen Behinderung eingeteilt sind. Am Samstag findet die Fortsetzung mit den Einzelwertungen statt und am Sonntag stehen die Küren auf dem Programm.

 

Zwölf Nationen haben ihre Teilnahme auf der Reitanlage an der Surenburg zugesagt. 39 Reiter werden 43 Pferde satteln.

 

Natürlich kommt die für Deutschland startende Hannelore Brenner nach Riesenbeck. Die erfolgreichste Paradressur-Reiterin ist ein Aushängeschild dieser Sportart und Vorbild für viele junge Sportlerinnen und Sportler.

 

Weitere prominente Namen gehen aus deutscher Sicht ins Viereck: Die dreimalige Deutsche Meisterin Regine Mispelkamp (Grade V), die mit ihrem Highlander´s Delight bei der Weltmeisterschaft in Herning vor wenigen Wochen noch den fünften Platz in der Einzelwertung gewonnen hat, möchte nun mit Cijaano ein gutes Ergebnis erreichen.  Die WM- Sechste Anna-Lena Niehues reitet in ihrer Klasse, Grade IV, ihren Hengst Feuerherz. Die beiden Grade II-Reiterinnen Gianna Regenbrecht (WM-Platz sechs) und Heidemarie Dresing (WM-Platz sieben) werden Fürst Sinclair und Responsible for me satteln.

 

Das deutsche Para-Dressurteam belegte im WM-Teamwettbewerb den sechsten Platz und erreichte   damit direkt die Qualifikation für die Paralympics 2024. Zum zweiten Mal nach 2018 gewann ein niederländisches Team den Weltmeistertitel. In Riesenbeck werden drei Reiter aus den Niederlanden starten. Silber ging an die Gastgeber aus Dänemark, die jetzt mit sechs Reiterinnen und Reitern vor Ort sein werden.

 

Auch in der Kür erwartet die Zuschauer spannender Sport: Bei der WM belegte Deutschland einen vierten und einen fünften Platz.

 

„Es ist etwas ganz Besonderes für uns, dass wir den Zuschlag für die Europameisterschaft in dieser Disziplin des Reitsports erhalten haben“, sagt Turnierleiter Karsten Lütteken. „Wir werden unser Bestes dafür geben, dass sich Reiter und Pferde bei uns wohlfühlen und gute Bedingungen vorfinden, um ihren Sport ausüben zu können.“

 

Dafür soll auch dieses Turnier am Wochenende zur Vorbereitung dienen. „Freuen würden wir uns, wenn einige Zuschauer auf unsere Anlage zu Besuch kommen würden, um die Leistungen zu würdigen, die die Sportler mit körperlichen Behinderungen täglich mit ihren Pferden abliefern.“

 

Para Dressursport

 

Dressur ist die einzige Disziplin im paralympischen Reitsport und seit 1996 Teil des Wettkampfprogramms. Ziel im Para Dressursport ist es, eine Harmonie zwischen Sportlern und Pferd zu erlangen. Die Sportart wird von Athleten mit unterschiedlichen Behinderungen ausgeübt, dazu gehören Rollstuhlfahrern, Menschen mit Sehbehinderung sowie Sportlern mit Funktionseinschränkungen an den oberen oder unteren Extremitäten. Dafür wird ein ausgeprägtes Körpergefühl benötigt. Das Fehlen von Händen, Beinen oder Füßen wird durch kompensatorische Hilfsmittel ausgeglichen, so dass eine Kommunikation mit dem Pferd möglich ist. Reiterinnen und Reitern mit Sehbehinderung erhalten zur Orientierung im Prüfungsviereck Unterstützung von außen.

 

Insgesamt gibt es im Para Dressursport je nach Schwere der körperlichen Behinderung fünf Startklassen, sogenannte „Grades“, so dass sich Athleten mit vergleichbaren Einschränkungen im Wettkampf messen können. Für jedes Grade existieren eigene Aufgaben.

 

Die Aufgaben werden je nach Grade entweder in einem 20 x 40 Meter oder einem 20 x 60 Meter großen Dressurviereck auswendig geritten. Dabei absolvieren die Reiter*innen zunächst ein Pflichtprogramm mit vorgegebenen Lektionen und Linien. Im zweiten Teil wird eine individuell erarbeitete Kür präsentiert, bestehend aus selbstgewählter Linienführung und Musik, um die Stärken des Paares hervorzuheben. Neben den Einzelwettbewerben findet ein Teamwettbewerb statt. Jedes Team setzt sich aus drei oder vier Athleten aus unterschiedlichen Grades zusammen. Der Teamwettbewerb wird in der Addition aus der Teamaufgabe und der Championatsaufgabe gewertet.

 

Alle Infos unter: www.riesenbeck-international.com

 

PM

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