Nationenpreis in St. Gallen ohne deutsche Reiter

Widrige Bodenverhältnisse sprachen gegen den Einsatz der Pferde

 

Warendorf (fn-press). Sintflutartige Regenfälle, abgesagte Prüfungen, Begrenzung der Starterfelder - der CSIO in St. Gallen (Schweiz) leidet unter widrigsten Witterungsbedingungen. Aufgrund der schlechten Bodenverhältnisse im Parcours hat sich Bundestrainer Otto Becker gemeinsam mit den deutschen Springreitern entschieden, auf die Teilnahme am Nationenpreis zu verzichten.

 

,,Das Wohl der Pferde steht immer an erster Stelle. Wir dürfen es nicht riskieren, dass sich unsere Pferde verletzen." Mit diesen Worten begründete Otto Becker, Bundestrainer der deutschen Springreiter, die Entscheidung, heute nicht am Nationenpreis, dem Länderspiel der Springreiter, im schweizerischen St. Gallen teilzunehmen. Fürs Team vorgesehen waren Ludger Beerbaum, Meredith Michaels-Beerbaum, Christian Ahlmann und Marcus Ehning.

 

Wie Recht Becker hatte, bewies der Prüfungsverlauf: Der Boden war fast unreitbar, der zweite Umlauf wurde abgesagt, die Mannschaften mussten ihre Sieger im Stechen ermitteln (Ergebnisse folgen). Für die FEI allerdings war die höhere Gewalt in St. Gallen nicht gegeben, denn sieben Nationen gingen trotz des matschigen Bodens an den Start.

 

Die Nicht-Teilnahme der Deutschen wird vielleicht Konsequenzen haben. Laut Reglement des Weltreiterverbandes FEI muss eine Nation der ersten Division des Furusiyya FEI Nations Cups (die besten acht Nationen in Europa) an den genannten Nationenpreisen teilnehmen, andernfalls verliert sie ihre Punkte in der Gruppe der Besten und steigt in die zweite Division ab. (Welt- und Europameister Deutschland hatte übrigens im vergangenen Jahr als beste Nation in der Nationenpreiswertung abgeschnitten.)

 

FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach sagt: ,,Ich unterstütze Otto Beckers Entscheidung und die der Reiter zu hundert Prozent. Kein Nationenpreis der Welt ist es wert, dass wir Verletzungen bei unseren Pferden in Kauf nehmen könnten." Lediglich ,,höhere Gewalt" wie Überflutungen, Erdbeben, Seuchen und andere unvorhersehbare Ereignisse erlauben eine Ausnahme von dieser Regel. Lauterbach: ,,Wir hoffen aber und werden in weiteren Gesprächen auch darauf dringen, dass die FEI ihr Regelwerk großzügiger auslegt und wir nicht aus der Division eins der Nationenpreis-Serie fallen."

Was suchen Sie?

Suchformular