Philipp Weishaupt mit Che Fantastica auf Platz vier
Hamburg (fn-press). Daniel Deußer hat erstmals den Großen Preis von Hamburg gewonnen. Im Rahmen des Deutschen Spring- und Dressur-Derbys siegte er mit der belgischen Stute Jasmien vd Bisschop. Im Stechen waren die beiden schneller als der Ägypter Nayel Nassar mit Lucifer V sowie die amtierenden Europameister aus Schweden, Peder Fredricson und H&M All In. Philipp Weishaupt und Che Fantasica sammelten im entscheidenden Umlauf acht Strafpunkte und wurden Vierte.
Für die zehnjährige Schimmelstute Jasmien (von Larino - Chin Chin) ist es der erste Sieg in einem internationalen Großen Preis. In der abgelaufenen Hallensaison war sie mit Deußer unter anderem Zweite in Mechelen und Amsterdam geworden. ,,Ich reite Jasmien seit Oktober vergangenes Jahr. Sie war anfangs manchmal ein bisschen ängstlich, wenn sie die Arena betrat, es fehlte ihr noch an Selbstvertrauen und Erfahrung, aber es fühlte sich von Anfang an gut an. Ich setze große Hoffnungen in sie", sagte Deußer. ,,Dieser Sieg in Hamburg bedeutet mir viel, das gehörte zu meinen großen Zielen. In den letzten Jahren habe ich es hier nicht aufs Podium geschafft. Heute mit dem tollen Wetter und dem tollen Publikum war das natürlich ein großartiges Gefühl."
Im Derby-Park vor gut 20.000 Zuschauern qualifizierten sich die beiden mit einer souveränen Nullrunde im ersten Umlauf für das vierköpfige Stechen. Europameister Fredricson und sein Top-Pferd All In legten als erstes Starterpaar eine fehlerfreie Runde in einer Zeit von 49.98 Sekunden vor. ,,Vielleicht ist Dressur die bessere Sportart für mich, wenn man meine Zeit im Stechen betrachtet", sagte der Schwede später schmunzelnd. Somit stellte es für Deußer und Jasmien kein Problem dar, die Zeit zu unterbieten - das gelang ihnen in 45.95 Sekunden deutlich. Nassar und der Westfale Lucifer (Lord Dezi - Grandeur) machten es als letzte Starter zwar noch einmal unglaublich spannend, am Ende mussten sie sich aber in 46.18 Sekunden knapp hinter dem Siegerpaar in das Klassement einreihen.
Mit Philipp Weishaupt (Riesenbeck) und der zehnjährigen Oldenburgerin Che Fantastica (von Check In - Pablo) hatte es ein weiteres deutsches Paar ins Stechen geschafft. Die beiden belegten nach zwei Abwürfen Rang vier. Ganz knapp verpassten die Lokalmatadoren Janne-Friederike Meyer-Zimmermann (Pinneberg) und der zehnjährige Hannoveraner Büttner's Minimax (von Cornado NRW - Antaeus) das Stechen. Sie hatten im ersten Umlauf lediglich einen Strafpunkt für Zeitüberschreitung kassiert und wurden letztendlich Fünfte. Maurice Tebbel (Emsbüren) und der Rheinländer Hengst Don Diarado (von Diarado - Lord Lancer) komplettierten das starke deutsche Ergebnis in Hamburg. Sie schafften es ebenfalls in die Top-Zehn, bei ihnen schlugen vier Strafpunkte aus dem Umlauf zu Buche.
Der Große Preis von Hamburg war gleichzeitig sechste Etappe der hochdotierten internationalen Springsport-Serie Global Champions Tour. Mit seinem Sieg hat Deußer nun die Führung im Zwischenranking übernommen. Es folgen weitere 13 Etappen verteilt auf dem Globus, ehe es Ende November zum Finale in die tschechische Hauptstadt Prag geht. Dafür hat sich Deußer mit seinem Sieg bereits direkt qualifiziert. ,,Dass ich zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison schon für das Finale planen kann, ist toll und es nimmt mir natürlich etwas Druck", so Deußer.
Das Hamburger Derby-Turnier geht am morgigen Sonntag mit der 90. Auflage des traditionsreichen Deutschen Spring-Derbys zu Ende. Die Prüfung beginnt um 13.45 Uhr und wird zunächst im NDR-Fernsehen übertragen, anschließend im ZDF sowie die gesamte Zeit über im Internet bei ClipMyHorse.TV. jbc
Alle Ergebnisse aus Hamburg finden Sie hier: results.hippodata.de/2019/1643/html/de/hippodata/index.html?style=hippo