Foto: Der Trakehner Siegerhengst Kap Verde v. Helium bezaubert die Holstenhallen mit Charme und Sportlichkeit - Fotograf: Stefan Lafrentz
(Neumünster) Mit Standing Ovations feierten die Trakehner am Samstagnachmittag ihren Siegerhengst Kap Verde. Dieser präsentierte sich während der drei Trakehner Hengstmarkttage bei jedem Auftritt als König der Holstenhallen. Souverän, taktsicher in allen Grundgangarten und von erlesener Bewegungsgüte überstrahlte der Sohn des Helium a.d Kreta v. Ivernel. „Es ist schwierig, bei so einem Hengst sachlich zu bleiben“, gab Dr. Hans-Peter Karp, Körkommissar und stellvertretender Vorsitzender der Körkommission, zu, ohne sein Strahlen zu verbergen. „Kap Verde ist etwas ganz Besonderes. Er vereint Adel, Ausstrahlung, Lockerheit und Gleichgewicht – der Hengst ist eine Erscheinung.“ Der Sieger krönte einen außergewöhnlich qualitätvollen Körjahrgang, der auf den trotz Wintereinbruchs gut gefüllten Rängen nach Trakehner Manier bejubelt wurde.
Ausstellerin Jill Mieleszko-Vekens, Paderborn, hatte das Hengstfohlen im Alter von drei Tagen auf Facebook entdeckt und spontan erworben. Denn mit einem Hengstfohlen vom Trakehner Vererber Helium hatte sie bereits beste Erfahrungen gemacht: 2020 brachte sie den Siegerhengst Rheinglanz, den sie ebenfalls als Fohlen gekauft hatte, nach Neumünster – dass sie mit Kap Verde eine weitere Siegerschärpe mit nach Hause nehmen würde, hätte sie sich allerdings nicht träumen lassen. Das Hengstfohlen wuchs im Familienbetrieb mit Großpferde- und Ponyzucht auf, war „ein Kumpeltyp, der immer weiß, wann er sich präsentieren muss“. Den Coup, mit zwei ausgestellten Trakehner Hengsten zwei Sieger in Neumünster zu stellen, hat vor Jill Mieleszko-Vekens tatsächlich noch niemand geschafft.
42 Hengste hatten sich in drei Disziplinen um das positive Körurteil beworben und die Körkommission war hochzufrieden mit dem Körjahrgang 2023: Die große Zahl von 19 Trakehner Youngstern erhielt das Go für den Weg zum künftigen Vatertier. Die besten sechs Hengste wurden zusätzlich mit dem Prämientitel ausgezeichnet, aus ihren Reihen rekrutierten sich der Sieger und der 1. sowie 2. Reservesieger: Times Square v. Integer, ein imposantes Beschälermodell aus der Zucht von Madlen Mager und im Besitz von Bernhard Langels, und Kairouan v. Schwarzgold, ein herrlicher Typ mit moderner Bewegungsmechanik, überzeugten die Körkommission auf ganzer Linie.
Als besten Springhengst hob die Körkommission den Schimmel Tiago hervor, dessen Vater Cook du Midour AA in schweren Springen auf internationalem Niveau erfolgreich war. Auch der gekörte Hengst mit dem höchsten Spezialblutanteil erhält bei der Trakehner Körung traditionell einen Sonderpreis und dieser ging in diesem Jahr an einen Sohn des Vollblutarabers Pagur ox namens Ataman.
Für die Hengste ist das Abenteuer Holstenhalle noch nicht zu Ende. Um 20.00 Uhr beginnt die Auktion: Der Auftakt mit dem ersten Bieterduell steht traditionell dem Siegerhengst zu. Ihm folgen im Auktionsring dann die gekörten und die Prämienhengste sowie die nicht gekörten Hengste, die für eine Zukunft als Reitpferde begehrt sind.
PM