WM Herning: Mannschaftsentscheidung in der Dressur

Deutsches Team im Zwischenranking auf Platz zwei

Herning/DEN (fn-press). Bei der Weltmeisterschaft im dänischen Herning geht es heute in der Dressur um die erste Medaillenentscheidung. In der zweiten Hälfte des Grand Prix starten für Deutschland Isabell Werth mit DSP Quantaz (Startzeit 16.05 Uhr) und Frederic Wandres mit Duke of Britain FRH (19.45 Uhr). Am Samstag machten Ingrid Klimke mit Franziskus und Benjamin Werndl mit Famoso OLD den Auftakt für das deutsche Team und lieferten jeweils eine neue persönliche Bestleistung ab. Nach dem ersten Tag der Mannschaftswertung und jeweils zwei von vier Teamreitern führt das Team aus den Niederlanden (78.835 Prozentpunkte) vor Deutschland (77.003) und den Gastgebern aus Dänemark (76.863). Allerdings wird bei der Teamwertung direkt ein Streichergebnis abgezogen, so dass der Zwischenstand noch nicht allzu aussagekräftig ist.

 

Der erste Tag im Rückblick:

 

Als zweites Paar für das deutsche Team reiten Benjamin Werndl und sein Oldenburger Wallach v. Farewell - Welthit in das WM-Stadion ein. Eine harmonische Runde mit schöner Piaff-Passage-Tour und feiner Anlehnung gelingt den beiden. Das Ergebnis ist eine neue persönliche Bestmarke von 77.003 Prozentpunkten und ein toller Auftakt für Benjamin Werndl bei seinem ersten Senioren-Championat. Das deutsche Team und die Besitzerin von Famoso OLD Flora Keller jubeln. "Unabhängig vom Ergebnis war das mein 'personal best', das war die beste Prüfung unseres Lebens – bisher. Denn es kommen ja noch zwei", freute sich ein sehr erleichterter Benjamin Werndl nach der Prüfung. "Das Motto war, nicht zu viel über das Ganze nachdenken. Ich habe so etwas Besonderes noch nie erlebt, außer als Begleiter meiner Schwester Jessica. Aber das muss ich sagen: Selbst einreiten ist besser, als als Begleiter mitzugehen, so gern ich auch bei ihr dabei bin", sagt Werndl. Er fokussiere sich während der WM sehr auf den Sport, würde keine E-Mails beantworten und auch das Handy viel zur Seite legen. Bei aller Bedeutung des WM-Starts für ihn, sei ihm aber auch klar: "Es gibt natürlich Wichtigeres auf der Welt. Es gibt Probleme in der Welt, mit denen ich mich natürlich befasse und das hilft mir, das in dem Moment etwas lockerer zu sehen." 

 

Als zweitletzer Starter des ersten Grand-Prix-Tages herrschte am Abend in Herning eine besondere Stimmung im Stadion. "Wir uns dann sehr fokussiert, denn er (Famoso) hat sich verändert da drin im Stadion, weil es einfach anders ist als vorher im Training dann mit all den Leuten und in dieser Abendstimmung. Und es hat schon geknistert und dann hat er aber auf Vertrauen geschaltet und das ist eine besondere Qualität von ihm, dass er trotzdem zuhört. Natürlich kann man das auch trainieren, so ein Vertrauen aufzubauen, aber es ist schon auch was Besonderes, so ein Pferd dann zu haben, das dann zuhört", lobte er seinen Oldenburger Wallach (Züchter Lambertus Schnieder). 

 

Gelungener Auftakt für Ingrid Klimke und Franziskus
Als 18. Paar und als erstes Paar für Deutschland starten Ingrid Klimke und Franziskus im Stutteri Ask Stadium in Herning, in dem 10.000 Personen Platz finden. Ihnen gelingt eine tolle Runde und am Ende wird es sogar eine neue persönliche Bestleistung von 75,683 Prozentpunkten. Franziskus, der Hannoveraner Hengst aus der Zucht von Elisabeth Albers (Löningen) und im Besitz des Hengsthalters Wilhelm Holkenbrink aus Münster zeigte sich sehr konzentriert mit tollen Einer-Wechseln und schönen Piaffen. "Ich bin wirklich total happy, weil Franz wirklich total bei mir war. Als ich ins Stadion kam war da so ein Moment, in dem ich dachte 'oh nicht so laut klatschen'. Aber dann habe ich angehalten, einen Moment gewartet. Und dann merkte ich, jetzt atmet er durch. Und in dem Moment wo ich angeritten bin, hatte ich das Gefühl, er ist total bei mir – super!", freut sich eine erleichterte Ingrid Klimke nach ihrem Ritt. Franziskus sei in absoluter Topfform. Bereits vor dem Trainingslager des deutschen Teams auf dem Helenenhof der Familie Schwiebert haben Ingrid Klimke und Co-Bundestrainer Johnny Hilberath noch einmal gemeinsam trainiert, vor allem an den Piaffen, Passagen und Pirouetten gearbeitet. Das hat sich gelohnt: "Die Pirouette hat sich toll angefühlt", sagt Ingrid Klimke. 

 

Alle Informationen zur WM, den Teams, Wettkampf- und TV-Zeiten gibt es unter www.pferd-aktuell.de/wm2022

 

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