(Peking) – Das Finale des mit 170.000 Euro dotierten LONGINES FEI World Cup Jumping 2015 der China League ist entschieden. Der Sieger ist nicht etwa die Nummer eins der Weltrangliste, Scott Brash, oder Maikel van der Vleuten, der gestern die Qualifikation für sich entscheiden konnte – er heißt Zhao Zhiwen. In der mit einem Preisgeld von 240.000 Yuan (30.000 Euro) dotierten Prüfung vielen die Stangen bei den „Internationalen“: Vier Fehler für Maikel van der Vleuten, acht Fehler für Scott Brash, so lässt sich die Liste fortführen. Im Stechen landeten somit die einzigen beiden Reiter, die heute eine Clear Round hinlegten: Zhao Zhiwen, auch Daniel genannt, mit dem 14-jährigen Wallach Bolero und Liu Tongyan mit der 12-jährigen Stute Ku Bu Qi. Dies konnte Daniel Zhiwen für sich entscheiden und gewann damit nicht nur die heutige Weltcupprüfung sondern auch die China League 2015. Der dritte Platz ging an den Belgier Vincent Lambrecht mit dem Hannoveraner Enjoy. Maikel van der Vleuten wurde Sechster, Scott Brash landete auf Rang 11.
Auch in der China League mussten sich die Führenden geschlagen geben: Patrick Lam und Raena Leung hatten mit 4 und 8 Fehlern Pech und ließen so, wie im Vorjahr, Daniel Zhiwen den Vortritt. Patrick Lam wurde damit Zweiter der diesjährigen Liga, Raena Leung rutschte auf Platz vier ab.
Zur Einschätzung des Abschneidens der internationalen Reiter sagte Maikel van der Vleuten nach dem Finale: „Der Parcours war schwierig heute, es gab einige Entscheidungen, die man als Reiter treffen musste und dies ist mit einem fremden Pferd eine schwierige Sache, da man es nicht so gut kennt und einschätzen kann wie das eigene. Das wird uns die Knochen gebrochen haben heute.“ Der siegreiche Reiter aus China hatte sich seit vielen Wochen auf dieses Event fokussiert und ist nun sehr froh den Sieg gegen ein solches Starterfeld errungen zu haben. Daniel Zhiwen ritt bereits in Deutschland bei Ludger Beerbaum und nahm 2008 für China an den Olympischen Spielen in Peking teil. Sein Ticket nach Göteborg zum Weltcupfinale möchte er gerne einlösen und beginnt nun mit der Suche nach einem Sponsor für ein Pferd in Europa, da seine chinesischen Pferde China bei der aktuellen Quarantänesituation nicht verlassen dürfen.
Auch John Roach, Leiter der Abteilung Springen bei der FEI freute sich über das perfekt organisiert Event. Er, der zuletzt 2013 in Peking war, war sichtlich begeistert über den großen Schritt, den der Sport seitdem in China gemacht hat. Das erklärte Ziel an dem die FEI arbeite sei nach wie vor der Abbau der Quarantäne-Restriktionen bei der Aus- und Einfuhr von Pferden von und nach China.
PM