Marbach: Andreas Dibowski siegt – Michael Jung knapp geschlagen

Foto: Auf dem Vier-Sterne-Treppchen (v. l.): der Australier Andrew Hoy, Andreas Dibowski und Michael Jung. Fotograf: Veranstalter/Mulle

Foto: Auf dem Vier-Sterne-Treppchen (v. l.): der Australier Andrew Hoy, Andreas Dibowski und Michael Jung. Fotograf: Veranstalter/Mulle

Der Mann, der die Hauptprüfung der Mabacher Vielseitigkeit so oft gewinnen konnte wie kein anderer, musste am Ende einem Kollegen den Vortritt lassen: Andreas Dibowski entschied das CCI4*-S vor Michael Jung für sich und sicherte sich damit den Titel des Champions der deutschen Berufsreiter Vielseitigkeit.

 

Das war ein Tag der Premieren für Andreas Dibowski aus dem niedersächsischen Döhle. Denn eines hat der zweifache Team-Europameister und Mannschafts-Olympiasieger von Hongkong 2008 bisher nicht geschafft: in Marbach zu siegen und die Schärpe des Profi-Champions mit nach Hause zu nehmern. Außerdem war es für seine zehnjährige Hannoveraner Stute FRH Corrida der erste Sieg auf diesem Niveau.

 

Lange hatte es danach ausgesehen, als könne Michael Jung, der diese Schärpe bereits sechsmal gewinnen konnte, sie heute zum siebten Mal mit nach Hause nehmen. Der Mutichampion aus dem Schwarzwald ging in der Dressur mit seinem neuen Crack fischerChipmunk FRH in Führung, verteidigte seine Spitzenposition im Gelände, galoppierte als letzter Starter im Sprungen allerdings nach einen Abwurf am dritten Sprung über die Ziellinie – sein Endergebnis 29,7 Minuspunkte, Platz zwei.

 

Denn Andreas Dibowski war mit Corrida im Parcours fehlerfrei geblieben und hatte am Ende um gerade mal 0,1 Punkte die Nase vorn. Knapper geht’s nicht. „Die Chance war noch nie so groß“, sagte er hinterher. „Ich war schon ein paar Mal in den Medaillenrängen, konnte bisher aber noch nie gewinnen." Diesmal hat’s geklappt. „Undes ist ein tolle Gefühl, die Selbstbestätigung , dass man noch vorne mitmischen kann“, fügte der 53-Jährige hinzu. Zu den ersten Gratulanten des frisch gebackenen Champions zählte übrigens Joachim Jung, Vater und Trainer von Michael Jung. „Ich gebe zu, ich bin schon etwas stolz darauf, euch hier geschlagen zu haben“, sagte Andreas Dibowski und ergänzte schmunzelnd: „Das passiert ja nicht so häufig.“

 

Dritter im CCI4*-S wurde Andrew Hoy mit Vassily de Lassos. Dem dreimaligen Mannschaftsolympiasieger aus Australien war es gelungen, mit einer Nullrunde im Gelände von Rang 28 auf Platz drei vorzurücken und sich diese Position dank einer weiteren Nullrunde im Springen zu sichern. Den Bronzerang im Berufsreiterchampionat belegte Jörg Kurbel aus Rüsselsheim, der mit mit 1,88 Meter großen Josera’s Entertain You auf Platz 13 der internationalen Wertung landete.

 

Einen Führungswechsel gab es auch in der Sonderwertung des U25-Förderpreises Vielseitigkeit. Denn wie Jung leistete sich auch Anna-Katharina Vogel aus Biessenhofen in Bayern einen Abwurf im Springen. Vogel, im vergangenen Jahr Zweite der Gesamtserie, war neben Hoy als einzige im Gelände fehlerfrei geblieben. In der CCI4*-Wertung landete sie am Ende auf Platz acht. Erste unter den Top-Nachwuchsreitern (Platz sechs im CCI) wurde die Landwirtschaftsstudentin Miriam Engel aus Kiel. Im Zwischenstand der Serie rangieren beide Reiterinnen damit punktgleich mit jeweils 60 Punkten auf Platz eins.

 

Apropos Nachwuchsreiter. In einem edlen Regiestuhl Platz nehmen kann zukünftig Myrtle Schoones. Gestiftet wurde er von Turnierleiter Wolfgang Leiss. Er ging an die Niederländerin als den besten „Rookie“, also den besten Debütanten auf Vier-Sterne-Niveau. Dem verstorbenen Sportlichen Leiter des Turniers, Gerd Haiber, war es ein Anliegen, Nachwuchsreitern den Weg in den Topsport zu eben und so heißt diese in Marbach auch zukünftig vergebene Auszeichnung „Gerd Haiber-Gedächtnispreis“.

 

PM

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