Die Kraft des Reitsports lässt sich nicht durch schlechte Bilder reduzieren! (Editorial BAYERNS PFERDE 09/2024)

Foto: Titelseite BAYERNS PFERDE Zucht + Sport 09/2024

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

 

Quelle célébration magique – für die unter uns, die in der Schule Französisch so schnell es ging abgewählt haben: „Was für ein magisches Fest!“ Die Olympischen Spiele waren ein Fest vor einer Kulisse, wie wir sie wohl nie wieder erleben dürfen. „Best dancefloor ever“, wie Jessica von Bredow-Werndl die Spiele im Park von Versailles, im Garten des Sonnenkönigs, beschrieb. Es war einmalig. Ein wahrlich atemberaubender Rahmen für große Emotionen, Triumphe, die ein oder andere Enttäuschung und natürlich glänzende Medaillenmomente.

 

Eine Reihe dieser Edelmetallmomente erlebten die deutschen Reiter, die sich in allen drei Disziplinen die Goldmedaille sicherten. So etwas gab es seit 90 Jahren nicht mehr. Hinzu kam Teamgold in der Dressur und Einzel-Silber für Isabell Werth.

 

Doch wissen Sie, was ebenso wie die sportlichen Leistungen, übrigens nicht nur der deutschen Reiter, „magique“ war? Die Unterstützung des Pubikums, ja der Franzosen, die alles zuvor Dagewesene sprengte. Szenen wie in den Pausen mitsingende Zuschauer zu den Klängen von „Champs Élysées“ oder auch Piaff-Tritte, begleitet von 30.000 Händen, die einfach nicht anders konnten, als ihre Begeisterung für die Paare, den Reitsport kundzutun. Es waren Gänsehautmomente, ja Werbung, die unser geliebter Sport so dringend benötigt hatte.

 

Das kurz vor den Spielen veröffentlichte Prügelvideo der einst geglaubten britischen Dressurqueen Charlotte Dujardin hatte für lange Gesichter, regelrechtes Entsetzen gesorgt. Viele blickten bang in Richtung Paris. Doch genau das ist der falsche Ansatz. Ja, in der Vergangenheit wurden Fehler gemacht. Fehler, die nicht entschuldigt werden dürfen. Doch statt in Schockstarre zu verfallen und einfach „weiterzumachen“, als wäre nichts gewesen, gar den PETA-Leuten und selbsternannten Tierschützern eine Bühne zu geben, gilt es nun zu handeln, Aufklärungsarbeit zu leisten und mit Taten und Fakten gegenzuhalten. Eins hat uns Paris gezeigt: Die Kraft des Reitsports lässt sich nicht durch schlechte Bilder oder „Online-Besserwisser“ reduzieren. Die Magie ist ungebrochen. Die Reiter waren sich in Paris ihrer Verantwortung und auch der Bedeutung der Olympischen Spiele bewusst. Jetzt gilt es für uns alle, diese (Reitsport-) Euphorie zu nutzen. Merci Paris, es waren besondere Spiele für einen magischen Sport.

 

Herzlich, Ihre

 

Mona-Sophie Wieland

 

Redaktionsleitung BAYERNS PFERDE und Reiterjournal

 

 

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