Junge-Reiter-Team nach Gelände auf Platz vier, Junioren Fünfte
Die erfolgreich in ihre Europameisterschaften gestarteten deutschen Nachwuchsvielseitigkeitsreiter bleiben in Strzegom weiter auf Medaillenkurs. Allerdings würfelten die von Bundestrainer Frank Ostholt bereits im Vorfeld als intensiv und anspruchsvoll beschriebenen Geländekurse das Ranking aus der Dressur ziemlich durcheinander. So mussten beide deutsche Teams nach der zweiten Teildisziplin ihre Spitzenposition abgeben und belegen vor dem finalen Springen am Sonntag die Plätze vier (Junge Reiter/U21) beziehungsweise fünf (Junioren/U18). In der Einzelwertung konnte Hannah Busch jedoch ihren ersten Platz behaupten, bei den Junioren rückte Pia Sophie Schreiber als beste Deutsche bis auf den Bronzerang vor.
„Das Gelände in Strzegom liegt uns offenbar“, hatte Hannah Busch noch am Vortag im Interview gesagt und damit Recht behalten. Im vergangenen Jahr galoppierte sie hier mit ihrer Hannoveraner Stute Crystal-Annabell zu Doppelgold bei den Junioren und auch jetzt blieb sie – nun bei den Jungen Reitern – im Gelände fehlerfrei. Trotz einer genutzten Alternative am Wasserhindernis kam sie nur eine Sekunde zu spät ins Ziel. Mit 29,4 Minuspunkten bleibt das Paar somit auf Goldkurs und hat sogar einen Springfehler frei auf ihre engsten Verfolger Ben Connors aus Irland mit Ols King Aragon (33,5) und Valentin Quittet Eslan aus Frankreich mit Casanova d’Ems (33,7).
Das Drei-Sterne-Gelände der Jungen Reiter erwies sich allerdings als recht selektiv. Sämtliche Teams „verloren“ mindestens ein Paar auf der Strecke, so dass am Sonntag im abschließenden Springen jeder Fehler zählt. Der Pechvogel im deutschen Team war gleich die erste Starterin Greta Laetizia Tidow (Springe), die beim anspruchsvollen zweiten Wasserhindernis aus dem Sattel ihres Checkpoint kam. Ihre Teamkollegin Isabel Kristin Dalecki (Marxen) mit Caruso H, nach der Dressur auf Platz zwei, begann den Kurs als zweite deutsche Starter gut und flüssig, kassierte an der besagten Wasserkombination jedoch einen Vorbeiläufer. Ein weiterer Fehler kam gegen Ende der Strecke dazu. Dass sich das nach Dressur noch führende deutsche Team dennoch in Podiumsnähe halten konnte, lag einerseits an der Runde von Hannah Busch, andererseits an Schlussreiterin Isabella von Roeder (Frankfurt) mit Bob. Die amtierende Deutsche U21-Meisterin kam mit nur wenigen Zeitstrafpunkten behaftet ins Ziel. In der Einzelwertung belegt sie damit Platz vier (34,1).
Ebenfalls eine gute Einzelplatzierung konnte sich Paulina Borowitza (Panitzsch) mit Königswinter sichern. Auch die deutsche Einzelreiterin musste nur Zeitfehler in Kauf nehmen und rangiert vor dem Springen auf Platz elf (38,9).
In der U21-Teamwertung führt vor dem Springen Irland (108,6) vor Frankreich (116,2) und Großbritannien (128,4). Deutschland hat 146,8 Minuspunkte auf dem Konto.
Wie die Jungen Reiter startet auch das Juniorenteam am Sonntag nur noch mit drei Reitern ins Springen. Bei ihnen „erwischte“ es ausgerechnet die nach Dressur führende Anna Maria Triskatis (Löningen) mit Ida, die nach einem gelungenen Start m einflussreichen Wasserkomplex des Strzegomer Gelände etwas den Faden verlor und nach einem zweiten Vorbeiläufer aufgab. Als Startreiterin hatte zuvor Lena Jankord (Münster) mit Coralie, in der Dressur noch das Streichergebnis, das Zwei-Sterne-Gelände mit einer souveränen Nullrunde beendet. Ihrem Beispiel folgten die beiden übrigen deutschen Teamreiter – Carl Voigt (Neu-Anspach) mit Descansado und Pita Schmid (Neumark) mit Favorita V –, lösten am vorletzten Hindernis allerdings ein MIM-Sicherheitselement aus und kassierten dafür jeweils elf Strafpunkte. Damit rutschte auch das Juniorenteam aus den Medaillenrängen auf Platz fünf (111,4).
Aktuell in Führung liegt in der U18-Teamwertung Frankreich (90,2) vor Italien (96,6) und Belgien (102,2).
In der Einzelwertung konnte sich Pia Sophie Schreiber (Bocholt) mit Cliemann als beste Deutsche bis auf Platz drei nach vorne arbeiten, gemeinsam mit dem Franzosen Mathis Cogniet. Beide haben aktuell 29,4 Minuspunkte auf dem Konto. Aktuell in Führung liegt mit nur 25,5 Minuspunkten der Belgier Thijs Boon vor der Britin Ella Howard (28,1).
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