CHIO Aachen: Vielseitigkeitsteam vor Gelände Zweiter

Großbritannien führt nach Dressur und Springen / Frankreich auf Platz drei

Aachen (fn-press). Beim CHIO Aachen sind die Weichen in der Vielseitigkeit gestellt. Nach zwei von drei Teilprüfungen – Dressur und Springen – liegt die deutsche Mannschaft mit 86,1 Minuspunkten auf dem zweiten Platz hinter Großbritannien (83,7), dicht gefolgt von den Teams aus Frankreich (88,0) und den USA (90,0). In der Einzelwertung führt Michael Jung (Horb) mit seinem Olympiapferd fischerChipmunk FRH vor dem abschließenden Springen. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Stand heute. Wir wissen, dass die Engländer im Moment die Nase vorne haben. Aber morgen ist ein neuer Tag und im Gelände wird sich sicher noch einiges ändern, nach vorne oder nach hinten – und zwar für alle“, sagte Bundestrainer Peter Thomsen. Für das deutsche Team hat Michael Jung allerdings Nachwuchspferd Kilcandra Ocean Power gesattelt. „Er wird auch immer besser. Was etwas schwierig war, war die Vorbereitung. Es ist sehr viel Publikum hier, sehr viel Atmosphäre, auch gestern schon beim Training hinten beim Fahrviereck. Aber deswegen ist er auch hier, um das zu lernen und weiterzukommen“, sagte Jung nach der Dressur, die das Paar mit 29,3 Minuspunkten beendete. „Ich glaube, er hat einen etwas schwierigen Start gehabt am Anfang der Prüfung, aber hat eigentlich eine gute Dressur abgeliefert. Aber alles in allem ist es eine Prüfung, in die er erst reinwachsen muss und Erfahrung sammeln muss.“ Im Parcours kam ein Abwurf in der Dreifachen Kombination, so dass Jung und der neunjährige irische Fuchs mit 33,3 Minuspunkten ins abschließende Gelände starten, Platz 19 in der Einzelwertung.

 

Als beste deutsche Teamreiterin rangiert Sandra Auffarth (Ganderkesee) mit Viamant du Matz nach Dressur und Springen auf dem fünften Rang. Als einem von nur neun Paaren gelang den beiden eine Nullrunde im Parcours, nachdem sie bereits das beste deutsche Dressurergebnis des Teams von 28,3 Minuspunkten erzielt hatte. „Ich war sehr zufrieden. Er hat sich gut reiten lassen, hat sich gut konzentriert, war aber mit Sicherheit durch die Atmosphäre so ein bisschen angespannt und nervös, hat aber wirklich gut auf mich gehört“, sagte sie über ihre Dressur. „Die Verstärkungen sind besser geworden, er zieht besser von alleine von Punkt zu Punkt durch, er ist viel konzentrierter geworden, er war ja auch eine lange Zeit sehr guckig.“

 

Ihren zweiten großen Auftritt in diesem Jahr nach Wiesbaden hatten die Olympiasiegerinnen Julia Krajewski (Warendorf) und Amade de B’Neville. „Sie war jetzt fast einen Tick zu brav. Ich hätte noch ein bisschen energischer losreiten können, glaube ich. Positiv war, dass Stadion und Zuschauer sie gar nicht störten. Wir hatten allerdings einen Hakler in den Traversalen, das ist natürlich ärgerlich, die macht sie normalerweise sehr schön. Es geht besser, aber auch schlechter“, kommentierte Julia Krajewski ihre Dressur. Im Parcours kassierten die beiden am drittletzten Sprung, dem Aussprung der Zweifachen, noch einen Abwurf und nehmen somit 33,0 Minuspunkte mit ins Gelände (Platz 16).

 

Als Startreiterin für die deutsche Mannschaft ging Ingrid Klimke aufs Viereck. Die Reitmeisterin aus Münster ist in der Soers gleich in doppelter Mission unterwegs: mit dem Hengst Franziskus für die deutsche Dressurmannschaft sowie mit ihrer neuen Nummer eins im Gelände, Equistros Siena Just do it. „Sie hat sich deutlich verbessert. Letztes Jahr war sie noch nicht so gereift, war deutlich mehr „an“ und hatte dann viele Fehler“, sagte Klimke. Als etwas unglücklich empfand sie, dass die Richter bereits klingelten, bevor die Ansage und damit auch der Applaus kamen. „Da war natürlich Unruhe, die man vermeiden kann, wenn man die Ansage vor dem Klingeln macht. Die Spannung hat Siena mitgenommen, aber je länger es ging, desto gelassener wurde sie.“ Ihr Ergebnis lautete 28,8 Minuspunkte, darin eingerechnet ein Missverständnis beim ersten Galoppwechsel. Im Parcours kassierten die beiden einen Abwurf an Hindernis sieben, dem "überbauten Wasser", das sich in dieser Prüfung als besonders fehlerträchtig erwies. Hinzu kamen etwas Zeitfehler, so dass das Paar nach Dressur und Springen bei 34,0 Minuspunkten liegt.

 

Insgesamt gehen in dem als Vier-Sterne-Vielseitigkeitsprüfung ausgeschriebenen Nationenpreis 42 Paare aus 15 Nationen an den Start, sechs Nationen stellen ein Team. In der Einzelwertung rangieren die beiden britischen Teamreiter Tom McEwen mit Toledo de Kreisker (26,4) und William Fox-Pitt mit dem Hannoveraner Little Fire (27,2) auf den Plätzen zwei und drei. Die Geländeprüfung beginnt am morgigen Samstag, 2. Juli, um 9.30 Uhr. 

 

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