Chinas Öffentlichkeit entdeckt den Reitsport
(Peking) – Der FEI World Cup Jumping in China geht in dieser Woche bereits ins dritte Jahr. Die chinesische Agentur CNSI richtet in Kooperation mit der Reitsportagentur EN GARDE die China League wieder in drei Etappen aus.
Bereits am Montag begann die Turnierwoche auf der renommierten Anlage BIEC in der Nähe der Millionenmetropole Peking. Nachdem ein paar nationale und kleine internationale Prüfungen an den ersten drei Tagen der Woche stattfanden geht es ab Freitag um die begehrten WC-Punkte. Der Sieger der drei Weltcupprüfungen, von denen die nächsten beiden im Herbst ausgetragen werden, qualifiziert sich für das WC-Finale im französischen Lyon im April 2014.
Bereits beim Weltcupfinale in Göteborg vor einer Woche war die Vorjahressiegerin der China League, Reena Leung (Hongkong), an den Start gegangen. Es war der erste Start eines Reiters aus der neu geschaffenen Liga.
Berechtigt Punkte zu sammeln, sind die Reiter aus China, Südkorea, Hongkong und Taiwan. Das Starterfeld wird jedoch angereichert mit international erfahrenen Reitern aus Europa. So trat der Grandseigneur des Springsports, Hugo Simon, mit seiner Frau Margit die Reise ins Reich der Mitte an, um dort auf geliehenen Pferden teilzunehmen. Leider hatte er bereits in der ersten Prüfung einen Sturz, der aber für Pferd und Reiter relativ glimpflich ablief. Mit einer Prellung, die Hugo Simon davon trug, steht noch nicht fest, ob er noch einmal in das Geschehen eingreifen wird.
Außerdem ist die Familie Whitaker stark vertreten. Der Derbyzweite von Hickstead 2012, Steven Whitaker reiste mit seinen Söhnen Joe und Tom nach Peking, während seine Tochter Ellen sich daheim auf das Derby in Hamburg vorbereitet.
Einer, der nun schon seit einigen Monaten gemeinsam mit seiner Frau Kate China sein neues Zuhause nennt, konnte bei seinem Debüt im chinesischen Weltcup gleich seinen ersten Erfolg verbuchen. Franz-Josef (Peppi) Dahlmann gewann die Qualifikation für die entscheidende Weltcup Prüfung am Sonntag in überlegener Manier. Mit einem fehlerfreien Ritt in 70,23 Sekunden verwies er den bei Paul Schockemöhle trainierenden Chinesen Daniel Zhiwen Zhao auf den zweiten Platz!
Stephan Ellenbruch, Mitglied des Jumping Committee der FEI und ausländischer Richter in Peking war von den Möglichkeiten angetan! "Hier wird ein Turnier auf die Beine gestellt, dass von der Qualität mit geringen Einschränkungen mit dem hohen europäischen Standard mithalten kann. Man muss bedenken, dass der Reitsport hier erst am Anfang steht. Besonders das Interesse der Öffentlichkeit ist enorm!" urteilte der erfahrene Pferdemann und Kenner der Szene. "Ich hoffe auf eine schnelle Öffnung der Quarantänesituation, dann kann hier ohne große weitere Veränderungen ein 4- bis 5* CSI stattfinden!“
Der größte Sportsender Chinas, CCTV5, der rund 80% aller chinesischen Haushalte erreicht, berichtet in dieser Woche insgesamt 210 min "live" von dem Ereignis. Außerdem wird in den News der weiteren CCTV-Sender kontinuierlich berichtet. "Das sind TV-Zeiten und Reichweiten, von denen können wir Veranstalter in Deutschland und Europa nur träumen! Die Akzeptanz ist großartig", so Volker Wulff, Partner des Veranstalters in China.
Das Team von EN GARDE in China kann auf eine verlässliche Partnerschaft mit CNSI bauen. "Alles hat sich wunderbar eingespielt, wir haben den richtigen Draht zu den Menschen hier in China gefunden. Peppi und Kate komplettieren das Engagement perfekt. Ich denke, dass wir noch einiges in China gemeinsam mit unseren dortigen Partnern bewegen können" ergänzt Wulff, der bereits wieder in Deutschland in den Vorbereitungen des Derbys in Hamburg steckt!
PM





























