Jana Wargers verpasst mit zwei Zeitfehlern das Stechen
Nach zwei Turnieren in den USA zurück auf europäischem Boden, hat Richard Vogel (Marburg) mit seinem Sieg beim Weltcup-Springen von Lyon (Frankreich) den Grundstein für seine Teilnahme am Finale der weltweiten Serie im kommenden April gelegt. Mit dem westfälischen Hengst United Touch S setzte er sich an die Spitze des Stechens, für das sich zehn Paare qualifiziert hatten.
Die ersten beiden Weltcup-Etappen der Westeuropa-Liga in Oslo und Helsinki hatte der 27-jährige Richard Vogel ausgelassen, um an Fünf-Sterne-Turnieren in den USA (Upper Marlboro und Tryon) teilzunehmen. Sein Spitzenpferd United Touch, mit dem Vogel Anfang Oktober beim Nationenpreis-Finale in Barcelona mit zwei Nullrunden bester Reiter im deutschen Team war, hatte derweil Turnierpause. Nun griff der zwölf Jahre alte westfälische Hengst, ein Sohn des Untouched, ins Weltcup-Geschehen ein.
40 Paare traten in der riesigen Messehalle von Lyon zum Weltcup-Springen an, genau ein Viertel meisterte den Kurs ohne Fehler. Richard Vogel als fünfter Starter machte es spannend, denn gleich das zweite Hindernis ritt er mit hohem Risiko so schräg an, dass man die Stange förmlich fallen sah. Aber der Mut der Nummer 10 der Weltrangliste wurde einmal mehr belohnt: Bei 37,36 Sekunden blieb die Uhr stehen. Später sagte er im Interview strahlend: „United hat heute erneut gezeigt, wie großartig er ist.“
Das Stechen geriet zu einem Kampf um hundertstel Sekunden. Fünf Paare lagen keine halbe Sekunde auseinander. Die zweitbeste Zeit gelang dem Niederländer Harrie Smolders, der sein 15 Jahre altes Spitzenpferd Monaco, ein Holsteiner v. Cassini II, in 37,52 Sekunden über die Ziellinie steuerte. An dritter Stelle folgte der Spanier Edouardo Alvarez Aznar mit dem belgischen Wallach Legend, auch dieses Paar blieb fehlerfrei (37,62). Richard Vogels Kollegin Jana Wargers (Bocholt/Belgien) hatte Pech. Ohne Springfehler, aber mit zwei Zeitstrafpunkten beendete sie den Umlauf und verpasste die Chance, mit ihrer Oldenburgerin Dorette OLD v. Dollar du Murier im Stechen um den Sieg kämpfen zu können. Es wurde der zwölfte Platz. Sandra Auffarth (Ganderkesee) und Quirici H, Hannoveraner v. Quaid, rangierten nach einem Abwurf an 15. Stelle.
Nach drei Qualifikationen führt der Belgier Gregory Wathelet das Ranking der Westeuropa-Liga mit 32 Punkten an, gefolgt von Yuri Mansur (Brasilien, 25), Kevin Staut (Frankreich, 24), Steve Guerdat (Schweiz, ebenfalls 24), Harrie Smolders (Niederlande, 23), Peder Fredricson (Schweden, 21), Richard Vogel (20) und Robert Whitaker (Großbritannien, ebenfalls 20). Am kommenden Wochenende gastiert der Springreiter-Weltcup in der norditalienischen Messestadt Verona, weiter geht es dann Mitte November nach Stuttgart zu den „German Masters“. fn-press/hen