Stechen entscheidet über den Sieg, Schweizer Equipe auf Rang zwei
Endlich hat’s geklappt: Zum ersten Mal ritt die deutsche Mannschaft im Nationenpreis von Mannheim zum Sieg, in den vergangenen drei Jahren hatte sie stets an zweiter Stelle rangiert. Entsprechend groß war die Freude der beiden Bundestrainer Otto Becker (Sendenhorst) und Ralf Runge (Montabaur) sowie der Teammitglieder Christian Kukuk (Riesenbeck), Jörne Sprehe (Fürth), Gerrit Nieberg (Sendenhorst) und Sophie Hinners (Pfungstadt).
Der Mannheimer Nationenpreis gehört zur 2021 ins Leben gerufenen Serie der europäischen Reitsportföderation (European Equestrian Federation, EEF). Bundestrainer Otto Becker und sein Co-Trainer Ralf Runge hatten erfahrene Reiterinnen und Reiter mit noch recht jungen Pferden ins Team berufen. Elf Nationen gingen an den Start. Im ersten Umlauf blieb zunächst der Olympiasieger Christian Kukuk mit der zehn Jahre alten Chacco-Blue-Tochter Chageorge aus dem Zuchtverband Oldenburg International fehlerfrei. Jörne Sprehe und die Hannoveranerin Toys v. Toulon kassierten einen Abwurf, dieser sollte das Streichergebnis werden, denn auch Gerrit Nieberg und sein auffälliger belgischer Braunschecke Ping Pong van de Lentamel (v. Emerald) sowie Sophie Hinners und Iron Dames Combella v. Cornet du Lys aus argentinischer Zucht meisterten den Parcours ohne Fehler. So startete das Quartett mit weißer Weste in den zweiten Umlauf. Dies gelang allerdings auch den Teams aus der Schweiz und Schweden.
In Runde zwei wuchs die schwarz-rot-goldene Equipe über sich selbst hinaus, es kam kein einziger Hindernis- oder Zeitfehler hinzu. Sophie Hinners hätte als Schlussreiterin sogar auf den Start verzichten können. Gewonnen war der Nationenpreis allerdings noch nicht, denn auch die Schweizer Mannschaft mit Barbara Schnieper, Jason Smith, Anthony Bourquard und Adrian Schmid beendete die beiden Umläufe mit null Strafpunkten, so dass der Sieger im Stechen ermittelt werden musste. Equipechef Ralf Runge schickte Sophie Hinners „ins Rennen“, sein Schweizer Kollege betraute Barbara Schnieper mit der Aufgabe. Als Sophie Hinners sich als erste Reiterin einen Abwurf an einem Oxer einhandelte, war der Traum vom Sieg schon fast begraben (4/46,29). Barbara Schnieper ließ es mit ihrer westfälischen Cascadello-Tochter Canice ruhig angehen, Hauptsache fehlerfrei. Ihre Strategie ging nicht auf, auch bei ihr schlugen vier Fehlerpunkte zu Buche (4/53,42). Der deutsche Sieg war gerettet.
Das drittbeste Ergebnis erzielte die französische Equipe mit vier Fehlerpunkten, gefolgt von Schweden (8), Ungarn (12), Norwegen (16), Niederlande (16), Österreich (20), Tschechien (22), Slowenien (35) und Slowakei (61). Am Dienstag findet das Mannheimer Maimarkt-Turnier seinen Abschluss mit der Badenia, dem Großen Preis. fn-press / hen