Silber und Bronze für Westfalen
In der ClipMyHorse.TV Arena stand am letzten Turniertag der Al Shira’aa Bundeschampionate das Finale der siebenjährigen Dressurpferde im Preis des FNVerlages auf dem Programm. Es siegte der Hannoveraner Hengst Sky v. Sezuan – Sir Donnerhall I. Mit einer Gesamtwertung von 83,437 Prozent setzte er sich an die Spitze. Insgesamt 15 Paare hatten sich für dieses Finale qualifiziert.
In der Dressurpferdeprüfung der Klasse S kam ein etwas anderes Richtverfahren zum Einsatz als in den anderen Dressurfinals. So wurde eine Note für die Qualität der Grundgangarten, der Rittigkeit und des Gesamteindrucks vergeben und mit einer Note für die technische Ausführung addiert. Der Durchschnitt ergab die Endnote. Eins vorab: Drei Paare knackten die 80-Prozent-Marke.
Der neue Bundeschampion der siebenjährigen Dressurpferde, der bunte Hannoveraner Fuchshengst Sky, stammt aus der Zucht von Gestüt Neff/Sandra Grede und steht im Besitz des Gestüts Gut Schönweide. Er überzeugte die Richter mit einer technisch sauberen, von Harmonie geprägten Vorstellung. „Was ist das bitte für ein Trab? Was ist das bitte für ein Galopp?“, zeigten sich die Richter beeindruckt und schwärmten: „So viel Dynamik, so viel Aktivität bei natürlichem Grundtrab und so viel Harmonie – das ist wirklich ausgezeichnet. Der Galopp zeigte sich wie ein Metronom, aufwärts, gesetzt für die Pirouetten, tolle Serienwechsel – die Skala der Ausbildung bis in die Versammlung wurde voll ausgeschöpft.“ Auch in der technischen Wertung überzeugte Sky und erhielt 77,273 Prozent. In der Bewertung der Qualität gab es 89,600 Prozent, was in Summe die Endbewertung von 83,437 Prozent lieferte. „Ich arbeite seit Februar auf Gut Schönweide und seitdem sind wir ein Team. Es macht mehr als Spaß. Das ist ein ganz besonderes Pferd“, strahlte Skys Reiterin Ann-Kathrin Lachemann. „Er ist ein Strahlemann, ein absolutes Charakterpferd mit einem Herz aus Gold.“
Die Silbermedaille ging an die Westfalenstute Fides v. Fürstenball – Sir Donnerhall I, vorgestellt von Claire-Louise Averkorn. Züchter ist Bernhard Faltmann-Austerschulte, Besitzerin Susanne Schmitz. Mit Noten von 73,485 Prozent in der technischen Note und 87,200 Prozent in der Note für die Qualität erzielte Fides eine Gesamtwertung von 80,343 Prozent. Vor allem Leichtigkeit und Harmonie betonten die Richter in ihrer Kommentierung: „So ein tolles, schönes Pferd mit Dynamik, aber immer mit absoluter Losgelassenheit, natürlicher Kadenz und gleichmäßigen Abläufen. Der Trab war sehr elegant, der Schritt bedeutungsvoll hinsichtlich des Schreitens durch den Körper, die Galopparbeit sah sehr leicht aus. Die Einstellung und Arbeitsbereitschaft der Stute sind sogar sehr gut.“
Bronze sicherte sich der Westfalenwallach Stromberg v. Secret – Sunday, geritten von Carina Scholz. Züchterin ist Rieke Hölscher, Besitzerin Nadine Brosswitz. Mit 76,212 Prozent in der technischen Note und 84,400 Prozent in der Note für die Qualität kam Stromberg auf ein Gesamtergebnis von 80,306 Prozent. „Das ist das, was wir sehen wollen“, startete der Kommentar der Richterschaft, und hier überzeugte der rahmige Wallach vor allem in den schwunghaften Grundgangarten: „Der Trab zeigte sich neben der Gleichmäßigkeit und Bergauftendenz sehr kadenziert. Der Galopp war mit unglaublich vielen Höhepunkten hinsichtlich der technischen Ausführungen gespickt. In der Durchlässigkeit ließ Stromberg kaum Wünsche offen.“
Eine weitere besondere Ehrung erhielt Sabrina Geßmann, die im Finale mit gleich zwei Pferden vertreten war. Sie wurde mit dem BMLEH-Tierschutzpreis, einem Sonderehrenpreis für besonders pferdegerechtes Reiten des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH), ausgezeichnet. Ihr Pferd Silmarillion of Westfalia CvM überzeugte die Jury dabei besonders: „Das Pferd hat sich in Summe in sehr losgelassener, zufriedener und natürlicher Grundbewegung vorgestellt. Den natürlichen Ablauf hat die Reiterin immer wieder unterstützt und das Pferd vor die Hilfen bekommen. Das Zügel-aus-der-Hand-Kauen wurde sehr gleichmäßig und aktiv im Ausbildungsstand gefördert.“ fn-press/Sylvia Sánchez