Der Redefiner Elitehengst Grabensee hat die Hengstbühne für immer verlassen!

 Ausgerechnet am Samstagnachmittag, den 04. Februar, als sich seine Landbeschälerkollegen in der Großen Reithalle des Landgestütes präsentierten, hat das große Herz dieses Hengstes, fern aller Hektik auf seiner Station im niedersächsischen Gartow, aufgehört zu schlagen. Nach dem täglichen Auslauf, noch putzmunter und topfit, legte er sich nach dem Mittag in seine Box und schlief ein. So beschreibt Dr. Matthias Herbst, sein Pächter, die Situation.
Er ist 25 Jahre alt geworden, hat Großes in Zucht und Sport geleistet, war nie ernsthaft krank, bis zur letzten Minute fit, und hat sich ohne Qual in den Pferdehimmel verabschiedet.
Am 1.Mai 1987 kam Grabensee im damaligen volkseigenen Gestüt Ganschow zur Welt. Der Importhengst Grabensprung (v. Garibaldi II – Durban), der aus dem hannoverschen Zuchtgebiet in die damalige DDR kam, war sein Vater, Kuriane (v. Kurioso – Winton xx), eine der leistungsstärksten Stuten des Gestütes seine Mutter.
Unter dem Namen Grandios absolvierte er in Neustadt/Dosse seine Hengstleistungsprüfung mit 127,2 Indexpunkten als 3. von 32 Hengsten. Besonders erwähnenswert aus seinem Prüfungsprotokoll die Note 9,75 für Charakter und Leistungsbereitschaft, 8,75 für Rittigkeit und 9,0 für das Parcoursspringen.
Seinen Zuchteinstand gab er auf der Deckstation von Paul Böldt in Kühlungsborn, wo er mit dem Juniorchef H.J.Böldt im Sattel auch die ersten Turniereinsätze absolvierte.
Bei mäßiger Frequentierung durch die Züchter erreichte der schwarzbraune Hengst, dieser mit einer einmaligen Ausstrahlung gesegnete Beschäler, Großes auf der Züchterbühne.
Er lieferte 89 Nachkommen für den Sport, darunter viele mit Erfolgen in schweren Prüfungen. Grabensee brachte in Verbindung mit der Altmeister xx-Stute Almetta den ersten Bundeschampion unseres Zuchtgebietes. Dessen Name Günther sollte eine weitere enge Verbindung seines Vaters im Sportbereich dokumentieren.
Mit Grandjur, Grabenstern I und Grabenstern II zeichnet er sich für drei gekörte Söhne als Vater verantwortlich. Sein Sohn Grabenstern I (MV Juventus), aus der Zucht von Matthias Krogmann aus Eldena, ersetzte seinen Vater im sportlichen Bereich und wird in Zukunft hoffentlich auch züchterisch an Bedeutung gewinnen.
Grabensee wurde weiter sportlich ausgebildet und war einige Jahre der erfolgreichste Sporthengst der Mecklenburger Zucht. Mit einer einzigartigen Leistungsbereitschaft, mit
Vorsicht und viel Vermögen ausgestattet, erreichte er mehr als 100 Siege und Platzierungen in Mittelschweren und schweren Springen und verbuchte auch internationale Erfolge. Mit 16 Jahren wurde er vom aktiven Leistungssport verabschiedet.
Durch seine besondere Präsenz, durch seine sehr guten Zucht- und Sporterfolge wird Grabensee noch lange bei Züchtern und Sportlern, besonders aber beim Verfasser dieser Zeilen in guter Erinnerung bleiben.

Rolf Günther

 

 

Pressemitteilung vom 08.02.2012 (landgestuet-redefin.de)

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