HKM BCH: Quentin holt die Schärpe der siebenjährigen Dressurpferde

Und wieder ein Hannoveraner Champion auf dem Viereck der HKM Bundeschampionate

Bereits in der Qualifikation für die siebenjährigen Dressurpferde waren Bianca Nowag-Aulenbrock und Quentin bei den HKM Bundeschampionaten 2024 nicht zu schlagen. Im Finale konnten sie ihre Form bestätigen.

 

„So eine fantastische Kombination von Losgelassenheit und Ausdruck – das war wirklich eine ausgezeichnete Vorstellung!“ Mit diesen Worten leitete Nicole Nockemann die Kommentierung der Wertnoten für den Hannoveraner Wallach Quentin v. Quotenkönig – Lord Loxley (Züchter: Stefan Carl Gebauer) unter Bianca Nowag-Aulenbrock ein. Dementsprechend dann auch die Notenvergabe. Die Siebenjährigen gehen eine Dressurpferdeprüfung Klasse S auf Kandare. Das bedeutet, dass ein Teil des Richtergremiums die Grundgangarten, die Durchlässigkeit sowie die Perspektive als Dressurpferd der Teilnehmer bewertet, der andere Teil die technische Ausführung der Lektionen. Die Endnote ergibt sich aus dem Durchschnitt beider Bewertungen. Quentin war das einzige Pferd, das über 80 Prozent erzielen konnte, 80,447 um genau zu sein. Bianca Nowag-Aulenbrock bildet den Braunen aktuell für seine Besitzerin Viktoria von Braunmühl aus, die ihn eines Tages in der Juniorentour präsentieren soll. Der Wallach kennt das Bundeschampionatsviereck bereits aus dem Vorjahr, als er hier mit Sina Aringer im Sattel am Start war. Im Dezember wechselte er dann zur Familie von Braunmühle und unter den Sattel von Nowag-Aulenbrock. „Ich bin total happy, wie er sich in der kurzen Zeit entwickelt hat. Jetzt hier auf dem Bundeschampionat so abliefern zu können, ist einfach mega! Ich freue mich wirklich unglaublich und glaube, dass da mit ein bisschen Zeit und Kraft noch viel mehr in dem Pferd drin steckt.“ Selbstverständlich ist das „Abliefern“ aber anscheinend nicht. Darauf angesprochen, was Quentin charakterisiere, müssen sowohl Reiterin als auch Besitzerin kurz lachen: „Quentin ist tatsächlich ein ein wenig spezielles Pferd, unheimlich intelligent, hat aber leider beim Abreiten ein bisschen Angst vor anderen Pferden, so dass ich mir immer ein ruhiges Fleckchen suche. Aber ansonsten ein sensibles, aufmerksames Pferd, das unheimlich gelehrig ist und am Ende – das hat man heute gesehen – im Viereck den Applaus auch richtig genossen hat.“ Davon wird er in den kommenden Jahren wohl auch noch mehr zu hören bekommen.

 

Die Silbermedaille wurde zur Beute der Westfalen-Stute Frieda v. For Dance – Fidermark (Züchter: Otto Klewitz) mit Greta Busacker im Sattel. In der Trabtour sahen die beiden noch wie die Sieger aus – elastisch, harmonisch, ein Tritt wie der andere, „wie ein Metronom“, so die Richter. Das war Harmonie pur. Im Schritt wiesen die Richter auf den Verlust des klaren Viertakts in der Rückführung hin und im Galopp hatten die beiden einen dicken Patzer in den fliegenden Wechseln zu drei Sprüngen, der sie teuer zu stehen kam, minderte er doch sowohl die technische Bewertung der Prüfung als auch die Teilnote für die Durchlässigkeit, wo die Richter sich außerdem noch etwas „mehr Präzision“ in den Pirouetten gewünscht hätten. Endnote: 78,515 Prozent.

 

Über Bronze konnten sich knapp geschlagen mit 78,330 Prozent Lisa Marie Koch und Mireille Segatz-Bunte als Besitzerin und Züchterin der Oldenburger Stute Fille d’Or freuen, einer engen Verwandten des gekörten und international erfolgreichen Grand Prix-Hengstes Fiderdance vom Gestüt Bonhomme. Fille d’Ors Großmutter Donna v. Don Schufro ist zugleich die Mutter von Fiderdance. Der Erfolg kommt also nicht von Ungefähr. Und auch wenn es kein Gold wurde, für ihr Team hat das „Goldmädchen“ v. St. Schufro – Fidertanz seinem Namen schon alle Ehre gemacht. Fünfjährig war sie Neunte bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde, sechsjährig war sie Finalistin beim Bundeschampionat und nun hat sie auch eine Medaille.

 

Im Finale der siebenjährigen Dressurpferde erhielt Greta Busacker den Tierschutzpreis, der von Xenophon, der Bundesvereinigung der Berufsreiter (BBR) und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) für besonders pferdegerechtes Reiten vergeben wird. fn-press/Dominique Wehrmann

 

Heute werden insgesamt 14 Bundeschampions gekürt. Alle Meldungen zu den heutigen Entscheidungen finden Sie hier.

 

Tickets, Zeiteinteilung, Starterlisten und Ergebnisse auch unter www.hkm-bundeschampionate.de

 

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