Nationenpreis-Finale Vielseitigkeit in Boekelo

Gute Ausgangsposition für deutsche Vielseitigkeitsreiter

Es ist viel los an diesem Wochenende in Boekelo. Auch in diesem Jahr ist das Traditionsturnier bei Enschede in den Niederlanden wieder Ausrichter des letzten Nationenpreisturnieres des Jahres in der Vielseitigkeit. Anders als in Dressur und Springen wird dabei zwar nicht bei null begonnen, als „lange“ Vier-Sterne-Prüfung (CCIO4*-L) ist das Finale aber dennoch immer etwas Besonderes. Mit reellen Aussichten auf einen Gesamtsieg in der Serie treten dabei die deutschen Vielseitigkeitsreiter in Boekelo an.

 

Insgesamt sechs Stationen zählt die Vielseitigkeits-Nationenpreisserie in diesem Jahr. Auf insgesamt vier davon war ein deutsches Team am Start, konnte dabei unter anderem einmal gewinnen (in Arville) und war einmal Zweiter (in Avenches). Als führende Nation im aktuellen Ranking tritt Deutschland mit insgesamt 340 Serienpunkten zum Finale an. Die größte Konkurrenz kommt dabei aus Frankreich, das bei der gleichen Anzahl an Starts 300 Punkte sammeln konnte. „Früher gab es mal die Regelung, dass jeweils nur die drei besten Ergebnisse gezählt wurden. Das ist heute nicht mehr so. Daher zahlt es sich aus, möglichst viele Nationenpreise zu beschicken und ich gehe davon aus, dass das von der FEI (dem Weltreiterverband) auch so gewollt ist“, erklärt Peter Thomsen.

 

Der Bundestrainer misst den Nationenpreisen generell einen hohen Stellenwert bei. „Die Nationenpreisserie ist neben dem jährlichen Championat eine echte Standortbestimmung und ein wichtiger Indikator für die sportliche Stärke einer Nation im Seniorenbereich. Im vorolympischen Jahr ist die Serie sogar ein der Chancen, sich für die Spiele zu qualifizieren, falls man es nicht auf dem direkten Weg bei den Weltmeisterschaften geschafft hat“, sagt Thomsen und weiter: „Jedes einzelne Nationenpreisturnier ist zudem ein guter Test fürs Championat. Die Reiter lernen das Prozedere kennen, können beweisen, dass sie mannschaftsdienlich reiten und auch mal eine Einzelplatzierung hintenanstellen können. Fähigkeiten wie der Umgang mit Druck, Zusammenhalt, Teamfähigkeit – all das zeigt sich bei so einem Mannschaftsturnier. Das ist gerade auch bei denjenigen interessant zu sehen, die nicht über den üblichen Weg im Nachwuchsbereich in den Spitzensport hineingewachsen sind.“

 

Für die Reiter sei es immer auch eine Ehre, fürs Team reiten zu dürfen, so Thomsen. In Boekelo fiel die Wahl auf Nico Aldinger (Gödenstorf) mit Palm Beach, Heike Jahnke (Ganderkesee) mit Mighty Spring FRH, Arne Bergendahl (Hamminkeln) mit Bronco NRW sowie Christoph Wahler (Bad Bevensen) mit D‘Accord FRH. Insgesamt sind acht deutsche Paare am Start, dazu 82 weitere Teilnehmer aus 16 Nationen. Acht Nationen stellen ein Team.

 

Zur Besonderheit Boekelos sagt Peter Thomsen: „Es ist ein Klassiker. In den 80er Jahren war ich hier selbst am Start. Boekelo es ist einfach ein ‚Spaßturnier‘ mit Reitern und Pferden auf internationalem Topniveau und gleichzeitig einem super Rahmenprogramm. Es ist ein gesellschaftliches und geselliges Event mit einer besonderen Vermarktungsstrategie und sehr vielen Zuschauern. Eine Mischung aus Badminton und Aachen. Sportfachlich gesehen ist Boekelo anspruchsvoll und ist auch deswegen so gut besucht, weil es den Reitern zum Saisonende die Chance bietet, sich und ihre Pferde schon jetzt offiziell für die WM im kommenden Jahr zu qualifizieren.“ fn-press/Hb

 

Informationen unter www.military-boekelo.nl

 

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