Sieben Pferde aus deutscher Zucht im Finale/Zewano OLD bestes deutsches Pferd
Bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde in Verden stand am Sonntag die Entscheidung im Finale der siebenjährigen Dressurpferde an. Sieben der 15 Pferde im Finale waren als Fohlen in einem deutschen Zuchtverband registriert worden. Auf das Podium tanzten allerdings andere.
Allen voran die Fuchsstute Quinn G. Die in Dänemark von Helene Geervliet gezogene Quaterhit-Tochter überzeugte mit ihrer Leichtfüßigkeit und Elastizität, sowie sehr guter Lastaufnahme im Hinterbein. Die Richter attestierten der als Favoritin angereisten Stute: „Sie hat alle Möglichkeiten, die ein Pferd haben muss.“ Das spiegelte sich auch in den Noten wider: Für den Trab 9,2, für den klar geregelten Schritt 8,8, für den Galopp mit sehr guten Wechseln gab es die Wertnote 9,2. Für die Durchlässigkeit vergaben die Richter die Wertnote 8,5, wobei sie sich teils mehr Selbsthaltung gewünscht hätten. Für die Perspektive vergaben sie die Note 9,2. Im Gesamtergebnis 81,65 Prozent. Das dritte Gold für Quinn G bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde.
Auf den zweiten Platz ritt Leonie Richter den Hengst Most Wanted Nero von Bellin, ein Morricone-Donnerball-Sohn, der allerdings als KWPN registriert ist. Der Hengst steht im Gestüt von Bellin in der Ostprignitz und ist für einige deutsche Zuchtverbände zur Zucht zugelassen. Leonie Richter war sehr zufrieden mit dem siebenjährigen Hengst: „Ich bin sehr glücklich ihn reiten zu dürfen. Er hat so viel Talent, aber noch nicht viel Erfahrung. Nun konnte ich zeigen, wie gut er ist. Er ist in den vergangenen Tagen hier selbstsicherer geworden und das hat es mir leicht gemacht, ihn so zu präsentieren.“ Der Hengst zog über das kleine Finale in die Entscheidung am Sonntag ein und steigerte sich von Prüfung zu Prüfung. Mit 79,307 Prozent Platz zwei. Auf den dritten Platz ritt Charlotte Fry den Hengst Ilegro, ein Inclusive-Negro-Sohn aus KWPN-Zucht. „Ich reite ein sehr gutes Pferd, zunächst habe ich befürchtet, es wäre noch ein wenig zu früh für ihn. Mit welcher Selbstverständlichkeit er heute aber reingetrabt ist, hat mir ein sehr gutes Gefühl gegeben. Er ist ein Superstar und es wird sehr spannend, wenn er die Grand Prix-Lektionen lernt“, schwärmte Lottie Fry von dem Hengst von der Station van Olst.
Zewano OLD auf Platz sechs bestes deutsches Pferd
Bestes deutsches Paar waren Zewano OLD und Franz Trischberger auf Platz sechs. Der Blue Hors Zackerey-Glock's Romanov-Sohn aus der Zucht von Allessandro Allemani punktete besonders mit seinem losgelassenen Schritt, Wertnote 8,8. Für den Trab und Galopp gab es jeweils die 8,4, denn der Wallach hätte sich hier teils noch mehr tragen dürfen. Für die Durchlässigkeit gab es die 8,2 und die Perspektive des Wallachs bewerteten die Richter mit 8,6. Insgesamt ein Ergebnis von 77,186 Prozent und damit persönliche Bestleistung.
Zulu GV und Laura Stobel auf Platz sieben
Der Westfale von Zarathrusta MT-Sorento aus der Zucht des Gestüts Vorwerk, das Elisabeth Max-Theurer gehört, startete ausdrucksstark in die Prüfung. Der elastische Hengst, der weiterhin im Besitz des Gestüts Vorwerk steht, zeigte sowohl im versammelten Trab als auch in den Verstärkungen sein Talent, Wertnote 8,6. Für den Schritt vergaben die Richter die Note 7,1. Im Galopp zückten die Richter die Note 8,5. Die Pirouetten und Wechsel bereitete Laura Strobel sehr gut vor und die gesamte Galopptour wirkte flüssig, leicht und harmonisch, 8,4. Mit einer Wertnote von 8,4 attestierten sie ihm eine sehr gute Perspektive. 75,965 Prozent im Gesamtergebnis, persönliche Bestleistung und damit Platz sieben.
Vier weitere deutsche Paare im Finale
Die weiteren deutschen Pferde belegten die Plätze neun, zehn, elf und 14. Auf Platz neun beendete der Hannoveraner So Secret von Secret-Desperados FRH aus der Zucht von Steffen Brunkhorst mit Aleksandra Maksakova im Sattel die Prüfung, Platz zehn ging an den Secret-Fidermark-Sohn Segantini FRH aus der Zucht von Dr. Christine Feichtinger mit Reitmeisterin Dorothee Schneider im Sattel. Im Galopp konnte der Hengst durch einen sehr guten Rhythmus und die gelungenen Galoppwechsel zu vier Sprüngen punkten, Wertnote 8,3. Für den Trab bekam der Braune am Finaltag die Wertnote 8,0, für den Schritt die Note 8,1, für die Durchlässigkeit aufgrund der Spannung, die zwischenzeitlich aufkam, eine 7,5. Für die Perspektive vergaben die Richter die Wertnote 8,2, insgesamt ein Ergebnis von 74,779 Prozent.
Auf Platz elf sahen die Richter den Westfalenwallach Elliot the Dancer NRW mit Stefan Wolff. Der Braune aus der Zucht von Leo Hermanns startete ausdrucksstark in die Prüfung, bei den Galoppwechseln kam allerdings Spannung auf. Das drückte die Note für die Durchlässigkeit. Nicht ganz spannungsfrei war auch die Vorstellung von TSF Gaspard ND und Cecilie Hedegaard. Der Trakehner aus der Zucht von Dr. Angelica Lauritzen stammt von His Moment-Imperio ab. Leider fand er im Finale nicht zu der gewünschten Losgelassenheit. Besonders schade, weil die beiden die Qualifikation auf Rang drei beenden konnten. Sabine Meier und der Hannoveraner Darf ich bitten beendeten das Finale aufgrund eines Ungehorsams nicht. fn-press/sag