Weltcup startet in die Saison 2025/2026

Finale der Spring- und Dressurreiter erstmals in Texas, Vierspänner wieder in Bordeaux

Der Weltcup in den Disziplinen Springen, Dressur und Fahren startet Mitte Oktober in die neue Saison. Für die Springreiterinnen und -reiter geht es wie immer in Norwegens Hauptstadt Oslo los, die Dressurpaare reisen in dänische Herning. Ende des Monats greifen auch die Vierspänner in Lyon nach den ersten Weltcup-Punkten. Für die Voltigierer steht noch nicht fest, wann und wo das Finale stattfindet.

 

In den vergangenen 15 Jahren richteten Las Vegas und Omaha dreimal das Weltcup-Finale Springen und Dressur aus, nun kommt ein weiterer Veranstalter in den USA hinzu. Erstmals ist Fort Worth im US-Bundesstaat Texas Gastgeber. Nicht weit von Dallas entfernt, bietet die Stadt, in der fast eine Million Menschen leben, viel Charme und „Cowboy Flair“, wie Touristik-Experten versprechen.

 

Titelverteidiger im Springen: der „fliegende Franzose“

Der „fliegende Franzose“, wie Julien Épaillard in der Szene genannt wird, gewann im April dieses Jahres mit seinem Ausnahmepferd Donatello D’Auge das Weltcup-Finale in Basel und wird sicherlich die Titelverteidigung ins Visier nehmen. Appetit auf den Sieg haben auch Sophie Hinners und ihr Partner Richard Vogel. Die beiden waren in Basel mit den Plätzen fünf und sechs die erfolgreichsten Deutschen.
 

Der Weltcup Springen hat eine lange Geschichte. 1978 wurde die Serie ins Leben gerufen, im Frühjahr 1979 gewann das erste Finale der Österreicher Hugo Simon. In den folgenden elf Jahren stammten die Sieger alle aus den USA und Kanada. Persönlichkeiten wie Conrad Homfeld, Norman Dello Joio oder Ian Millar drückten den Finals ihren Stempel auf. Erst 1990 ritt wieder ein Europäer auf Platz eins. In der Dortmunder Westfalenhalle faszinierte der Brite John Whitaker mit dem unvergessenen Schimmel Milton die Zuschauer. Drei Jahre später gelang Ludger Beerbaum mit Ratina Z der erste deutsche Triumph. Erfolgreichster deutscher Reiter war bislang Marcus Ehning, denn er führte gleich drei Pferde zum Sieg: Anka (2003), Sandro Boy (2006) und Küchengirl (2010).
 

Der Weltcup 2025/2026 führt über 13 Stationen zum Finale. Die bisher im Terminplan stehende Etappe in Madrid wurde sowohl für Springen als auch für Dressur gestrichen.

 

Die Termine und Orte der Weltcup-Qualifikationen Springen der Westeuropa-Liga:

 

  • 15. bis 19. Oktober 2025: Oslo/NOR
  • 29. Oktober bis 2. November 2025: Lyon/FRA
  • 6. bis 9. November 2025: Verona/ITA
  • 12. bis 16. November 2025: Stuttgart
  • 5. bis 7. Dezember 2025: La Coruña/ESP
  • 17. bis 22. Dezember 2025: London/GBR
  • 26. bis 30. Dezember 2025: Mechelen/BEL
  • 8. bis 11. Januar 2026: Basel/SUI
  • 14. bis 18. Januar 2026: Leipzig
  • 22. bis 25. Januar 2026: Amsterdam/NED
  • 5. bis 8. Februar 2026: Bordeaux/FRA
  • 18. bis 22. Februar 2026: Göteborg/SWE
  • 26. Februar bis 1. März 2026 Helsiniki/FIN
  • Finale: 8. bis 12. April 2026 in Fort Worth in Texas/USA

 

Isabell Werth 27-mal beim Weltcup-Finale

Der Dressur-Weltcup feierte in der Saison 1985/86 seine Premiere. Allerdings dauerte es ein paar Jahre, bis die Serie auf breite Akzeptanz stieß. Das lag an der Kür, ein bis dahin vernachlässigtes und umstrittenes Prüfungsformat. Im Laufe der Jahre fand die Kür aber immer mehr Fans und begeisterte schließlich auch die Mehrzahl der Aktiven und Richter. 1996 wurde sie schließlich olympisch und ist heute aus dem Programm nicht mehr wegzudenken.

Die meisten Weltcup-Finalprüfungen hat Isabell Werth bestritten, 27 an der Zahl. Ihre erste Partnerin war Fabienne, mit der die damals 23-jährige Rheinbergerin 1992 das Weltcup-Finale in Göteborg gewann. Anthony, Apache, Warum Nicht FRH, El Santo NRW, Don Johnson FRH, Weihegold OLD und DSP Quantaz setzten die Erfolgsgeschichte fort. Beim diesjährigen Finale in Basel musste sich die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt mit Quantaz lediglich der Britin Charlotte Fry und Glamourdale geschlagen geben.

 

Die Termine und Orte der Weltcup-Qualifikationen Dressur der Westeuropa-Liga:

 

  • 15. bis 19. Oktober 2025: Herning/DEN
  • 28. Oktober bis 2. November 2025: Lyon/FRA
  • 12. bis 16. November 2025: Stuttgart
  • 17. bis 22. Dezember 2025: London/GBR
  • 26. bis 20. Dezember 2025: Mechelen/BEL
  • 8. bis 11. Januar 2026: Basel/SUI
  • 22. bis 25. Januar 2026: Amsterdam/NED
  • 12. bis 15. Februar 2026: Neumünster
  • 18. bis 22. Februar 2026: Göteborg/SWE
  • 12. bis 15. März 2026: s’Hertogenbosch/NED
  • Finale: 8. bis 12. April in Fort Worth in Texas/USA

 

Vierspänner: Drei deutsche Teilnehmer beim Weltcup

Seit 2002 gehen auch die Vierspännerfahrer auf die Jagd nach Weltcup-Punkten. Ihre Serie wird nur in Europa ausgetragen und ist in die großen internationalen Hallenturniere eingebunden. Die rasanten Prüfungen durch Hindernis- und Kegelparcours gehören zu den Programmhöhepunkten und reißen die Zuschauer regelmäßig von den Sitzen. Sechs bis acht Fahrer starten zunächst in einer Einlaufprüfung, deren Ergebnisse über die Startfolge in der Weltcup-Wertung entscheidet. Hier geht es wieder „gegen die Uhr“. Jedes abgeworfene Hindernisteil oder jeder vom Kegel gekullerte Ball gibt Minuspunkte. Die besten zehn Fahrer und Fahrerinnen haben sich den Sommer über auf internationalen Turnieren für den Weltcup qualifiziert. Zu diesen besten Zehn gehören nach der Saison 2025 gleich drei deutsche Fahrer und Fahrerinnen. Auf Platz drei der besten Vierspänner der Outdoor-Saison qualifiziert sich Anna Sandmann aus Lähden. Für die 30-Jährige ist es die erste Weltcup-Saison. Auf Platz fünf qualifiziert sich Anna Mareike Meier, die in der Saison zuvor noch unter dem Namen Harm unterwegs war. Sie war schon mehrfach erfolgreich beim Weltcup am Start. Auf Platz zehn qualifiziert sich außerdem Vize-Europameister und Altmeister Christoph Sandmann. Er wird die Weltcup-Saison erstmals gemeinsam mit seiner Tochter bestreiten. „Es ist großartig, dass sich gleich drei deutsche Vierspänner durch ihre Erfolge in diesem Jahr für den Weltcup qualifiziert haben, das hatten wir schon lange nicht mehr!“, freut sich Bundestrainer Karl-Heinz Geiger
 

Die Qualifikation führt der Titelverteidiger an: Boyd Exell. Kein Mann hat den Vierspänner-Weltcup die vergangenen Jahre so dominiert wie der Australier Boyd Exel. Der heute 53-Jährige lebt mit seiner Familie seit langem im niederländischen Valkenswaard und betreibt dort einen Trainings- und Ausbildungsbetrieb. Seine Erfolgsbilanz ist mehr als beeindruckend: sieben Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften, elf Siege bei Weltcup-Finals. Das Finale der Vierspänner wird vom 7. bis 8. Februar 2026 in Bordeaux ausgetragen.

 

Die Termine und Orte der Weltcup-Qualifikationen der Vierspänner:

 

  • 28. Oktober bis 2. November 2025: Lyon/FRA
  • 6. bis 9. November: Maastricht/NED
  • 12. bis 16. November 2025: Stuttgart
  • 27. bis 30. November 2025: Stockholm/SWE
  • 11 bis 14. Dezember 2025: Genf/SUI
  • 17. bis 22. Dezember 2025: London/GBR
  • 26. bis 30. Dezember 2025: Mechelen/BEL
  • 14. bis 18. Januar 2026: Leipzig/GER
  • Finale 7. bis 8. Februar in Bordeaux/FRA

 

Voltigieren: Noch kein Veranstalter für das Finale
Noch mit einem Fragezeichen behaftet ist das Weltcup-Finale der Voltigier. Oftmals wurde es gemeinsam mit den Disziplinen Springen und Dressur ausgerichtet, dies wird im kommenden Frühjahr allerdings nicht der Fall sein. Dressur und Springen werden in Texas entschieden, für die Voltigierer steht noch nicht fest, wann und wo das Finale ausgerichtet wird.

 

fn-press/hen/evb

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