Raphael Netz gewinnt Kür des Drei-Sterne-CDI
Die erste Weltcup-Qualifikation der Westeuropa-Liga im neuen Jahr führte die Dressurreiterinnen und -reiter in die Basler St. Jakobshalle, die auch Gastgeberin des Weltcup-Finals Anfang April sein wird. Isabell Werth (Rheinberg) gewann mit DSP Quantaz deutlich den Grand Prix und die Weltcup-Kür und holte noch eine dritte goldene Schleife im Grand Prix des CDI3*, diesmal im Sattel ihrer Stute Superb.
Der Dressur-Weltcup geht auf die Zielgerade: Basel als siebter Station folgen noch vier Qualifikationen (Amsterdam, Neumünster, Göteborg und s’Hertogenbosch), ehe sich die besten Paare an gleicher Stelle, nämlich in der Basler St. Jakobshalle, zum Finale treffen (2. bis 6. April 2025). Isabell Werth nutzte die Chance, mit ihrem 15 Jahre alten Wallach DSP Quantaz auf Punktejagd zu gehen. Der Quaterback-Sohn aus dem Zuchtverband Brandenburg-Anhalt, zuletzt in Frankfurt am Start, ist gut über die Feiertage gekommen. Im Grand Prix bereits siegreich (76,239 Prozent), zeigte er einen Tag später eine der besten und ausdrucksstarken Küren seiner bisherigen Karriere. 85,735 Prozent entsprechen zwar keinem neuen persönlichen Rekord, aber Isabell Werth konnte mehr als zufrieden sein.
In beiden Prüfungen auf Platz zwei behaupteten sich die Norwegerin Isabel Freese und Total Hope OLD. Die Bereiterin der Hengststation Schockemöhle erreichte mit dem 13-jährigen Totilas-Sohn ihr bislang höchstes Kür-Ergebnis: Die 83,49 Prozent übertrafen sogar noch ein wenig das olympische Kürresultat von Paris (83,05). Zweimal Dritter wurde Frederic Wandres aus Hagen a.T.W. Der Chefbereiter des Hofes Kasselmann hatte seinem Oldenburger Wallach Bluetooth seit den Olympischen Spielen eine Turnierpause verordnet, aus der der Bordeaux-Sohn frisch und munter zurückkehrte. Die schmissige Kür zum Titelsong „Can you feel it“ hat dem eidgenössischen Publikum gut gefallen, wie der Applaus deutlich machte (83,105).
Die Weltcup-Kür von Basel war nicht sehr international besetzt. Von den 15 Paaren kamen fünf aus Deutschland und drei aus Österreich, vier vertraten den Gastgeber Schweiz. Dazu gesellten sich drei Vertreter aus Norwegen, Spanien und Frankreich. Das Ranking führen nach sieben Qualifikationen Isabell Werth und Carina Scholz, die mit Tarantino in Basel Siebte wurde, an. Beide haben 60 Punkte, gefolgt von Bianca Nowag-Aulenbrock mit 56 Punkten. Hinter dem Spanier Borja Carrascosa (51) behaupten sich Raphael Netz und die Französin Pauline Basquin mit jeweils 50 Punkten. An zehnter Stelle rangiert Dorothee Schneider (42).
Neben dem Weltcup konnten die Aktiven in einer „kleinen“ Dressurtour, ebenfalls mit Grand Prix und Kür ausgeschrieben, ein zweites Pferd an den Start bringen. Auch beim CDI3* erklang die deutsche Nationalhymne für Isabell Werth, diesmal allerdings für die gemeinsame Leistung mit ihrer 13 Jahre alten Hannoveraner Rappstute Superb. Mit der Surprise-Tochter gewann sie den Grand Prix (72,761 Prozent) und verwies ihren Landsmann Raphael Netz (Eching) und den in Baden-Württemberg gezogenen Hengst Dieudonne auf Rang zwei (70,913). Der zwölfjährige Sohn des Dante Weltino drehte den Spieß in der Kür um: Sieg für Raphael Netz und Dieudonne mit 75,975 Prozent, Isabell Werth und Superb schlossen sich mit 74,68 auf Platz zwei an. fn-press / hen