Sein allererster Auftritt beim Concours Hippique International de Genève wird ihm sehr gut in Erinnerung bleiben: der Brite Donald Whitaker, Neffe seiner berühmten Onkel John und Michael, setzte sich auf seiner grauen Stute Millfield Colette souverän vor den weiteren Favoriten der begehrten Trophée de Genève, der Hauptprüfung zum Auftakt des CHI, durch.
Bekanntlich ist die Trophée de Genève mehr als nur eine legendäre Prüfung im Palexpo. Sie ist für die Reiter die erste Gelegenheit, sich für den Rolex Grand Prix am Sonntag zu qualifizieren. Eine Chance, die sich die 49 Paare, die heute Abend an diesem bedeutenden Turnier teilnehmen, nicht entgehen lassen wollen. „Es ist ein anspruchsvoller Parcours”, erklärte der Schweizer Bryan Balsiger wenige Minuten vor Beginn des Wettbewerbs am Mikrofon von Alban Poudret, dem Sportdirektor des CHI, neben Gérard Lachat, der gemeinsam mit Grégory Bodo den Parcours entworfen hatte. Die Reiter mussten also Finesse beweisen, um fehlerfrei die Ziellinie zu erreichen!
Den Anfang machte der Titelhalter des Rolex Grand Slam of Show Jumping, der einzige Reiter weltweit, der diesen Grand Slam bereits gewonnen hat: der Brite Scott Brash, zweifacher Olympiasieger im Mannschaftswettbewerb, bot dem Publikum auf seinem treuen Hello Jefferson eine Demonstration seiner Reitkünste. Erst das fünfzehnte Paar schaffte es mit einer fehlerfreien Runde in die Barrage, nämlich der Österreicher Max Kühner auf EIC Daloubet. Insgesamt fanden schliesslich neun Paare den Schlüssel zu diesem ersten Parcours. Bemerkenswert ist, dass weitere sieben Reiter zwar fehlerfrei blieben, aber zu langsam waren und einige kleine Zeitstrafpunkte kassierten.
Ein einzigartiges Stechen!
Das Stechen bot einen grossartigen sportlichen Moment. Als Erster startete Scott Brash, der jedoch etwas zu ehrgeizig war (8 Strafpunkte). Max Kühner machte den Anfang mit einer ersten Referenzzeit von 50,02 Sekunden, die jedoch sofort vom Deutschen Christian Ahlmann und seinem sprunggewandten Dourkhan Hero Z mit 46,73 Sekunden klar unterboten wurde. Konnte diese Zeit noch getoppt werden? Alle versuchten es. Die Tribünen bebten sogar, als für den Schweizer Edouard Schmitz und seinen Gamin van't Naastveldhoff, die eine ultraschnelle Zeit von 44,01 Sekunden (5. Platz) vorweisen konnten, die Stange noch am letzten Hindernis fiel! Aber schliesslich war es der letzte Starter, der Brite Donald Whitaker, der sich mit seinem unglaublichen Millfield Colette in 45,15 Sekunden durchsetzte. Ein schöner Sieg und eine aufrichtige Freude bei seinem ersten Besuch in Genf.
„Ich bin ein wenig überwältigt von meinen Emotionen”, sagte Donald Whitaker, „aber ja, es ist unglaublich. Ich habe lange von einem solchen Sieg geträumt, und ihn gleich am ersten Tag hier zu erreichen, ist unglaublich, fantastisch. Als ich den Parcours abgelaufen bin, fand ich ihn sehr schwierig, vor allem für eine Prüfung gleich am ersten Tag, um ehrlich zu sein. Ich bin zum ersten Mal in Genf. Davon habe ich immer geträumt. Natürlich ist es ein sehr renommierter Concours. Es ist ein Grand Slam Turnier, also weiss man, dass es wichtig und schwierig ist. Aber als ich ankam, war ich ein wenig schockiert: Mir wurde klar, dass ich hier wirklich mit den besten Reitern und Pferden der Welt bin!“
„Im Stechen“, fuhr der Brite fort, „waren wir nur zu neunt. D.h., wir mussten alle Alles geben! Am Anfang war ich vielleicht etwas langsam, aber dann hatte ich eine sehr gute Wendung zur Mauer hin, und meine Stute flog nur so dahin. Der Start in das Turnier hätte nicht besser sein können. Meine Stute ist unglaublich. Immer wenn es darauf ankommt, scheint sie erfolgreich zu sein, und manchmal weiß ich nicht, wie sie das macht! Jetzt wird sie wahrscheinlich bis Sonntag sich ausruhen. Ich werde das Pferd meiner Freundin, Arlo de Blondel, und DiCaprio in den Prüfungen morgen und am Samstag reiten.“
PM






























