Ingrid Klimke und Franziskus zweimal auf Platz zwei des CDI5*
Jessica von Bredow-Werndl und ihre Trakehner Stute TSF Dalera BB haben beim Turnier „Pferd International“ in München mit zwei hervorragenden Prüfungen die Grüne Saison eingeläutet. Die nun 17 Jahre alte Stute und ihre Reiterin wurden für die wie immer harmonischen Vorstellungen im Grand Prix mit 82,131 und im Special mit glatten 83 Prozent bewertet.
Zuletzt sah man Jessica von Bredow-Werndl und Dalera im Januar beim Weltcup-Turnier in Basel, danach hatte die Olympiasiegerin die Hallensaison beendet. Dem Weltcup-Finale in Riad hatte sie schon im Herbst eine Absage erteilt. Wie gut die braune Easy Game-Tochter durch den Winter gekommen ist, zeigte sie in München mit perfekten Piaffen und Passagen. In den Notenbögen beider Prüfungen tauchte mehrmals die Höchstnote 10 auf. Auf dem Münchner Viereck wurde schon mal ein Zeichen gesetzt, dass Dalera topfit in die Olympiavorbereitung startet und – Gesundheit vorausgesetzt – bei den Spielen auf Medaillenjagd gehen wird.
In guter Form präsentierte sich auch Franziskus mit Ingrid Klimke (Münster) im Sattel. Der 16-Jahre alte Hannoveraner v. Fidertanz schloss den Grand Prix Special sogar mit einem persönlichen Bestergebnis von 76,426 Prozent ab (Grand Prix: 75,09). Sönke Rothenberger (Bad Homburg) und der dänische Wallach Fendi starteten bei Pferd International besser ins Turnier als noch zwei Wochen zuvor in Hagen bei Horses and Dreams. Die fliegenden Wechsel klappten fehlerfrei, insgesamt schien Rothenberger beide Ritte mehr auf Sicherheit angelegt zu haben (Grand Prix Special: 75,106, Platz drei, Grand Prix: 72,87, Platz vier).
Eine Überraschung war der dritte Platz im Fünf-Sterne-Grand Prix, den Anabel Balkenhol (Rosendahl) erzielte. Ihr 13 Jahre alter Hannoveraner Wallach High Five FRH punktete in allen Lektionen gleichmäßig, leistete sich keine Fehler und erzielte mit 73,174 ein neues Bestergebnis. Den Special beendete das Paar mit 72,319 Prozent.
Das Münchner Turnier, das den Aktiven ein wahres Mammutprogramm mit vielen Dressurwettbewerben, Springprüfungen im Rahmen eines CSI2*, Voltigieren und Working Equitation bietet, nutzen auch viele ausländische Gäste zur Standortbestimmung. Einer von ihnen war der Österreicher Christian Schumach, der mit seinem Ampere-Sohn Amplemento die Kür des CDI5* gewann. In der Drei-Sterne-Tour war zunächst Sönke Rothenberger mit dem Oldenburger Matchball der klare Sieger. Der Millennium-Sohn erhielt von der Richtergruppe 75,195 Prozent und verwies damit Springbank II VH und seine Reiterin Yara Reichert (Buch a.E.) klar auf den zweiten Platz (70,761). Im Special tauschten die beiden ihre Position. Springbank siegte mit 71,043 Prozent, Matchball fand nicht so recht zu seiner Form und verpatzte mehrere Übergänge (70,511).
Im Parcours des CSI glänzten diesmal zwei Sterne. Den Großen Preis gewann die 23-jährige US-Amerikanerin Alessandra Volpi, die hierzulande noch nicht sehr bekannt ist, auch wenn sie schon am Weltcup-Finale 2022 in Leipzig teilgenommen hat. Ihr Pferd hingegen hat mancher Springsportfan sicher noch gut in Erinnerung: Berlinda heißt die Holsteiner Berlin-Tochter, die Hans-Dieter Dreher erfolgreich in den Sport gebracht hatte und die seit Sommer 2021 ihrer jungen Besitzerin den Weg in den großen Sport erleichtern soll. Die zweitschnellst Runde im Stechen gelang dem Bayern Michael Viehweg (Schrobenhausen) mit dem österreichischen Warmblüter Contario (v. Contendro I). fn-press / hen