Deutsches Team holt Silber bei der EM der Ländlichen Vielseitigkeitsreiter
Vor zwei Jahren kehrte Anika Möritz bereits mit Doppel-Bronze vom European Cup, vielen besser bekannt als Europameisterschaften der Ländlichen Vielseitigkeitsreiter, nach Hause zurück. In diesem Jahr konnte die 25-Jährige dieses Ergebnis noch toppen. Im Minderhout/Belgien sicherte sie sich mit ihrer Stute Jamira die Goldmedaille in der EM-Einzelwertung und gewann darüber hinaus Silber mit dem deutschen Team.
Zunächst sah es sogar nach Doppel-Gold für die deutsche Mannschaft aus, die bei dieser EM regelmäßig aus sechs Paaren besteht und neben der „normalen“ Dressur noch eine Team-Dressur absolvieren muss. Dank des vorausgegangenen Trainingslagers in Bonn-Rodderberg unter der Leitung der Teamführung – Roger Böckmann, Roland Harting, Fritz-Ludwig Lübbeke sowie Tierarzt Olaf Neuberg – glänzte das deutsche Sextett auch in diesem Jahr beim gemeinsamen Auftritt im Viereck. Auch nach den anschließend einzeln bestrittenen Dressuren behielten die sechs die Spitzenposition bei und überzeugten am Geländetag mit weitgehend fehlerfreien Ritten, bei denen sich lediglich einige Zeitfehler ansammelten. „Das Gelände war der EM und dem Starterfeld angemessen. Unsere Paare haben hier wirklich gute Geländerunden gezeigt. Bis auf einen Vorbeiläufer musste sich unser Team keinen Hindernisfehler anrechnen lassen“, sagte Roger Böckmann.
Am Sonntag musste das Team im Springen allerdings auf Faye Füllgraebe-Jung und Ignatz H als sowie auf Johanna Wetjen-Sanders und Wild West Candy Rose verzichten. Die übrigen vier deutschen Paare – Felicia von Baath mit Donna Fiderella, Faye Füllgraebe-Jung mit Ignatz H, Linn Sophie Mauchert mit Lou Daymen OLD, Tabea-Marie Meiners mit Ella M und Anika Möritz mit Jamira – konnten sich dank des zuvor herausgerittenen Vorsprungs aber dennoch die Silbermedaille sichern. Mit einem Endstand von 212,7 Minuspunkten mussten sie lediglich den Briten den Vortritt lassen. Diese holten mit 199,5 Minuspunkten die Goldmedaille. Die Niederländer sicherten sich Bronzemedaille (233,3), Gastgeber Belgien landete auf Platz vier (235,0).
„Wir sind mit unserem Ergebnis wirklich sehr zufrieden. Es war natürlich schade, dass nicht mehr alle Paare im Springen dabei waren, aber das Wohl der Pferde geht nun einmal vor. Und man muss auch sagen, dass die Briten im Springen einfach besser als wir“, sagte Roger Böckmann. "Insgesamt muss man sagen, dass es wieder eine ganz gelungene Veranstaltung mit einem tollen Mannschaftsgeist war. Dieses EM funktioniert einfach nur im 'Team'. Es geht natürlich um Sport, aber auch um Spaß und das Gemeinschaftserlebnis."
Insgesamt beteiligten sich sieben Nationen an dem traditionsreichen Championat, dessen Geschichte bis ins Jahr 1953 zurückgeht und die im Zwei-Jahres-Rhythmus ausgetragen wird. Nächste Station 2027 ist in Ungarn.
Sie waren nicht nur das beste deutsche Paar, sondern auch die Besten in der Einzelwertung insgesamt: Anika Möritz aus Hartmannsdorf-Reichenau in Sachsen und ihre in der Familie gezogene Stute Jamira (v. Donauklang). Nach der Dressur der als CCI3*-S ausgeschriebene EM lagen sie noch auf Platz zwei, waren im Gelände nur zwei Sekunden zu langsam und leisteten sich auch im Parcours nur wenige Zeitfehler. Endstand: 32,2 Minuspunkte. Das hieß Gold vor den Britinnen Jasmine Holmes mit Arent I Lucky (33,1) und Katie Wrennall mit Chatoon S (35,3).
Zweitbeste Deutsche in der Einzelwertung war Tabea-Marie Meiners aus Lastrup, Silbermedaillengewinnerin von 2023 und neben Möritz die einzige Wiederholerin im deutschen Aufgebot. . Mit der ebenfalls selbst gezogenen OS-Stute Ella M (v. Connect) hatte auch sie nur wenige Zeitfehler im Gelände und konnte sich trotz eines Abwurfs im Springen vom ursprünglichen Rang 14 auf Platz neun in der Endabrechnung vorarbeiten. Felicia von Baath (Egestorf) beendete die EM mit Donna Fiderella auf Platz 15, Linn Sophie Mauchert (Wuster-Nordseeküste) landete mit Lou Daymen OLD auf Platz 25 (59,9).
Einzelreiterin Elena Dürr (Mötzingen) konnte sich bei ihrer EM-Premiere mit Flori G auf Platz 18 behaupten (51,4). Teilnahmeberechtigt am European Cup sind nur Vielseitigkeitsreiter und -pferde, die noch nie ein CCI5*-L oder Senioren-Championat beendet haben beziehungsweise im laufenden oder in den zwei vorangegangenen Jahren an keinem Nationenpreis (4*) teilgenommen und kein CCI4*-L beendet haben. fn-press/Hb
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