Glanzvolle Auftritte: Pippi-Lotta und Pia-Lotta sind die Holsteiner Siegerstuten

Foto: Die springebetonte Siegerstute: Pippi-Lotta v. Cascadello I

Foto: Die springebetonte Siegerstute: Pippi-Lotta v. Cascadello I

(Elmshorn) Sie zählt zu den Highlights der Holsteiner Pferdetage und lockte das Fachpublikum nach Elmshorn: Die traditionelle Verbandsstutenschau des Holsteiner Verbandes. 35 Stuten, die sich im Rahmen der Eintragungstour qualifiziert hatten, präsentierten sich in fünf Ringen auf dem Herbert-Blöcker-Platz.

 

Zur springbetonten Siegerstute rief die Kommission, bestehend aus Stephan Haarhoff (Zuchtleiter), Deike Ahsbahs, Hermann Blohm sowie dem externen Berichterstatter Ulrich Hahne, Pippi-Lotta v. Cascadello I-Ibisco xx aus der Zucht und dem Besitz von Kirsten Roll (Struvenhütten) aus. Die Dreijährige präsentierte sich „ultramodern und mit drei herausragenden Grundgangarten“. Stephan Haarhoff hob außerdem ihre perfekte Haltung, ihre sehr guten Hufe und ihr korrektes Fundament besonders hervor. Pippi-Lotta vertritt den Holsteiner Stamm 223B. Ihre Mutter Carlotta, selbst einst Reservesiegerstute in Elmshorn, ist Halbschwester zu den international erfolgreichen Vielseitigkeitspferden Easy Turn (Shane Rose/USA) und fischerIncantas (Michael Jung/GER).

 

Den ersten Reservesieg sicherte sich Papagena v. Chinchero-Unlimited aus der Zucht und dem Besitz der Avora Pferde GmbH & Co. GmbH aus Welmbüttel. Die drei Jahre alte Stute aus dem Stamm 8755 konnte von Anfang an überzeugen. Schon ihren Eintragungsplatz verließ sie als Siegerin, den Stutentest schloss Papagena mit einer 8,93 ab. Als ein „Bergauf-Pferd in herrlicher Aufmachung“ bezeichnete Stephan Haarhoff die erste Reservesiegerin.

 

An Peaches I v. Cascadello I-Aljano aus der Zucht und dem Besitz von Ina Schmaußer aus Amberg ging der zweite Reservesieg. Die Vertreterin des Stammes 242 überzeugte die Kommission insbesondere durch ganz viel Kraft und einen großen Rahmen. „Ein richtiges Holsteiner Pferd“, urteilte Stephan Haarhoff. Zu gratulieren ist auch Roland Metzler, der sich auch für die Vorbereitung der drei erstplatzieren Stuten verantwortlich zeichnet.

 

Pia-Lotta wird dressurbetonte Siegerstute

 

„Was für ein Pferd“, sagte Stephan Haarhoff über die neue dressurbetonte Siegerstute Pia-Lotta v. Va Bene-Ampère aus der Zucht von Thomas Horns aus Bredenbekshorst. Mit einem sehr guten (9,1) Stutentest im Gepäck reiste die leistungsgeprüfte Dreijährige aus dem Stamm 4847 nach Elmshorn. „Eine Stute, die mit der typischen Holsteiner Knieaktion und mit ganz viel Körperharmonie ausgestattet ist“, beschrieb der Zuchtleiter die Siegerstute, die wie auch die springbetonte Siegerin aus dem Körbezirk Segeberg stammt.

 

Pioretta v. For Romance-Krack C aus der Zucht von Gerd Ohlsen (Oevenum/Föhr) heißt die dressurbetonte Reservesiegerin. Die ebenfalls leistungsgeprüfte Stute sei mit viel Dynamik und einem guten Grundschwung ausgestattet. Lorenz Momsen aus Emmelsbüll ist Besitzer der Vertreterin des Stammes 104A.

 

„Wir haben heute zwölf herausragende Stuten auf dem Endring gesehen. Die Qualität in der Spitze hat absolut überzeugt“, resümierte Zuchtleiter Stephan Haarhoff abschließend. Diese Meinung teilte auch Ulrich Hahne, Zuchtleiter des Hannoveraner Verbandes: „Auch wenn wir heute viele unterschiedliche Pferde gesehen haben, ist eine gewisse Typtreue zu erkennen gewesen. Alle Stuten sind mit einem oder mehreren Holsteiner Typelementen ausgestattet. Ich kann mir vorstellen, dass sie alle ihren Weg in der Zucht oder dem Sport gehen werden“. Als Kritikpunkt merkte Dr. Hahne an, dass ihm bei einem Springpferdeverband das Springen der Stuten gefehlt habe. „Das wäre das i-Tüpfelchen gewesen.“

 

Holsteiner Stute des Jahres: Touch of Class

 

Seit drei Jahren wird anlässlich der Holsteiner Pferdetage die Holsteiner Stute des Jahres aufgrund ihrer Eigen- und Nachkommenleistungen gekürt. In diesem Jahr ist es Touch of Class v. Lux Z-Capitol I (Stall De Margaretha Hoeve, Niederlande) aus dem Stamm 4025. Mit ihrem Besitzer Julius-Peter Sinnack war Touch of Class nach Elmshorn gekommen, um die Ehrung entgegenzunehmen.

 

Seit vielen Jahren züchtet der Unternehmer mit der Holsteinerin und ihren Nachkommen überaus erfolgreich Springpferde. Ihr sicherlich prominentester Sohn ist United Touch S v. Untouched (Richard Vogel/GER). Aber es ist längst nicht nur er, der seine Mutter ihre insgesamt 27 Sterne – zwei davon für ihre Eigenleistung – beschert. Im Jahr 2006 wurde zum Beispiel Deauville S v. Diamant de Semilly geboren. Unter Laura Kraut (USA) sprang der Wallach in Konkurrenzen bis 1,60 Meter. Genauso wie seine ein Jahr jüngere Halbschwester Zypria S v. Canturo, die mit Willem Greve an den Olympischen Spielen in Tokyo teilnahm. Und mit New Classic S v. Nabab de Reve ist Touch of Class Mutter eines weiteren international erfolgreichen Pferdes, das Sophie Hinners bis 1,50 platzieren konnte. 

 

PM

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