APO 2026: Neue Abschlussformen in der Trainerausbildung

Individuelle Wege zum Trainerabschluss der Stufe C

Die neue Ausbildungs- und Prüfungsordnung (APO) der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), die zum 1. Januar 2026 in Kraft tritt, eröffnet mehr Flexibilität bei der Trainerprüfung: Neben der klassischen Abschlussprüfung mit Benotung sind künftig bereits ab der Trainerstufe C alternative Formen der Lernerfolgskontrolle möglich. Kathrin Krage, Mitarbeiterin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und zuständig für die Trainerausbildung, erklärt im Interview die Hintergründe und Vorteile dieser Änderungen. Die APO 2026 eröffnet neue Wege zum Trainerabschluss. Was genau ändert sich?Kathrin Krage: Ab 2026 spielen alternative Lernerfolgskontrollen eine größere Rolle. Der Trainer B kann bereits seit der APO 2020 lehrgangsbegleitend abgeschlossen werden – also ohne klassische Prüfung am Lehrgangsende. Mit der APO 2026 öffnen wir diesen Weg nun auch für die Stufe C. Zukünftig können alle Trainerlehrgänge der Stufen C und B durch eine klassische Prüfung, über alternative Lernerfolgskontrollen oder eine Kombination aus beidem abgeschlossen werden. Die jeweilige Abschlussform wird für jeden Lehrgang bereits in der Ausschreibung angegeben, damit sich Interessierte gezielt für ihr bevorzugtes Modell entscheiden können. Wie sieht der Abschluss über alternative Lernerfolgskontrolle aus?Kathrin Krage: Das Wissen wird lehrgangsbegleitend überprüft. Im Mittelpunkt steht die Gesamtentwicklung der Teilnehmenden statt einer reinen Momentaufnahme am Prüfungstag. Die eigenen Fortschritte und Erkenntnisse werden zum Beispiel in einem Lerntagebuch festgehalten und können dann gemeinsam mit der Lehrgangsleitung reflektiert werden. Schon während des Lehrgangs sollen die Teilnehmenden regelmäßig Feedback zu ihrer Entwicklung erhalten. So können sie einschätzen, wo sie gerade stehen und welche persönlichen Fortschritte sie gemacht haben. Die individuelle Entwicklung wird dabei während oder am Ende der Ausbildung von unabhängigen Experten, die den Lehrgang begleiten, beurteilt und dokumentiert. Wie läuft die Kombination aus klassischer Prüfung und alternativer Lernerfolgskontrolle ab? Kathrin Krage: Bei der Mischform werden die praktischen Fächer wie Reiten, Fahren oder Longieren und die Unterrichtserteilung weiterhin benotet, während das Wissen in den theoretischen Fächern lehrgangsbegleitend überprüft wird. Welche Vorteile liegen in diesen neuen Abschlussformen?Kathrin Krage: Die Trainerausbildung ist Erwachsenenbildung. Viele unserer Teilnehmer bringen bereits Berufserfahrung mit und entscheiden sich bewusst für eine Weiterbildung. Alternative Abschlussformen entsprechen modernen pädagogischen Ansätzen – die Lernenden sind aktiv am Prozess beteiligt. Das motiviert, fördert die Selbstreflexion und erlaubt mehr Raum für persönliche Entwicklung. Außerdem wird der Druck reduziert – das macht den Lernprozess insgesamt entspannter und oft auch effektiver. Es gibt Menschen, die sich aus ganz unterschiedlichen Gründen keiner Prüfungssituation stellen möchten oder können. Mit den neuen Formen bieten wir diesen Personen eine faire und gleichwertige Alternative. Die Prüfungsanforderungen bleiben gleich – was sich ändert, ist der Weg dorthin. Die Entwicklung der Teilnehmenden wird so schon innerhalb des Lehrgangs sichtbar, das ist ein Gewinn für alle. Die neuen Abschlussformen in der Trainerausbildung sind in der Ausbildungs- und Prüfungs-Ordnung (APO) 2026 geregelt, die zum 1. Januar 2026 in Kraft tritt und bereits jetzt im FNverlag erhältlich ist. fn-press/mly

 

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