Madrid In Motion siegt im mit 6,4 Millionen Euro dotierten GCL Super Cup Finale

Foto: Maikel van derVleuten, Madrid in Motion - Fotograf: GCL / Stefano Grasso

Foto: Maikel van derVleuten, Madrid in Motion - Fotograf: GCL / Stefano Grasso

2,743 Millionen Euro für das Team von Madrid in Motion. Ein Preisgeld, das es in der Geschichte des Springsports noch niemals gegeben hat, und das nun von den drei Reitern Maikel van der Vleuten (NED), Marc Houtzager (NED) und Eduardo Alvarez Aznar (ESP) beim Global Champions Super Cup Finale in Prag gewonnen wurde.  „Wir haben drei Championatspferde, drei unglaublich gute Reiter. Das machte den Unterschied“, freute sich Teamchef Eric van der Vleuten über den Sieg.

 

Jan Tops konnte zufrieden sein mit dem Wochenende: Am Vortag gewann seine Ehefrau Edwina Tops-Alexander (AUS) den LGCT Super Cup und damit 313 333 Euro, sein Team  Valkenswaard United wurde Zweiter im GC Super Cup und nahm 1,371 Millionen Euro ein. Daneben gab es noch 300 000 Euro für die Teilnahme an den Viertel- und Halbfinals. Und doch dachte der Organisator weniger an sein eigenes Preisgeld, sondern eher an das Gesamtpaket, das er geschaffen hatte, und mit dem er mehr als zufrieden war. Drittes Team auf dem Podium waren die Paris Panthers, die noch eine knappe Million Euro der mit 6,4 Millionen Euro dotierten Prüfung mit nach Hause nehmen konnten.

 

Der Mitbegründer der Global Champions League, Jan Tops, ist ein glühender Befürworter dieses Formats, das attraktiv ist für Reiter und für neue Investoren, die Teambesitzer sind. Teams mit Reitern aus unterschiedlichen Nationen kämpfen bei den Turnieren der Longines Global Champions Tour in dieser parallel stattfindenden Serie um Punkte und ein hohes Preisgeld.

 

Mit dem erstmals in Prag ausgetragenen GC Prag Super Cup bekamen die besten 16 Teams der Saison die Chance zur Teilnahme an den Playoffs. Es ging darin um das höchste bisher jemals im Springsport ausbezahlte Preisgeld in Höhe von 10 Millionen Euro.

 

Im Viertelfinale traten 12 Mannschaften an, vier schieden aus. Im Halbfinale stießen die besten vier Teams der Saison 2018 dazu, es waren wieder 12 Mannschaften am Start. Auch hier mussten sich sechs Teams verabschieden, sechs erreichten das Finale.

 

„Dieses Finale bildet den Höhepunkt des ganzen Turniers“, sagte Jan Tops im Vorfeld. Es ging allein in der Finalprüfung über zwei unterschiedliche Runden um ein Rekord-Preisgeld von 6,4 Millionen Euro. Das Siegerteam erhielt 2,7 Millionen Euro.

 

Die Schwierigkeit bestand darin, dass jeweils drei Reiter eines Teams nacheinander in den Parcours mussten, Fehler und Zeiten zählten. Es gab kein Streichergebnis. Wurde ein Reiter disqualifiziert, bedeutete das den Ausschluss des ganzen Teams – so geschehen im Viertelfinale, als der allererste Starter David Will nach zweimaliger Verweigerung seines Pferdes bedrückt die Halle verlassen musste, und sein Team ausgeschieden war, bevor das Turnier für sie richtig begonnen hatte…

 

Parcourschef Ulliano Vezzani hatte im Finale wieder zwei schwere, technisch anspruchsvolle und hohe Parcours gebaut. Sieben Mal war er in dieser Saison für die Kurse der Global Champions League verantwortlich, die Reiter und Organisatoren lobten seine Arbeit in den höchsten Tönen. 

Und schon beim ersten Team in der Finalrunde eins, den Montreal Diamonds, zeigte sich die Dramatik dieses Wettbewerbs. Teamchef Axel Verloy sagte nur: „From a hero to a zero (vom Helden zur Null).“  Sein Sohn Jos Verloy landete nach einem Stopp seines Hengstes Igor am letzten Sprung nach einer bis dahin fehlerfreien Runde, auf dem Boden! Das hieß für den Weltranglisten-Ersten und Schlussreiter Harrie Smolders, dass der Zug für sein Team abgefahren war. Disqualifikation!

 

Die London Knights hatten die ganze Saison dominiert, sich aber gerade so ins Finale gerettet. Sie erlebten mit Nicola Philippaerts, Ben Maher und Martin Fuchs ebenfalls ein Fiasko, als sich Ben Mahers neunjähriges Superpferd Explosion W, mit dem er fünf Grand Prix und die LGCT Gesamtwertung gewinnen konnte und auch mit dem Team die Saisonwertung gewann, zweimal an der schmalen Mauer verweigerte. Das hieß: Ebenfalls Disqualifikation für das Team.

 

Der Reiter des Jahres 2018, Marcus Ehning (0),  brach das Eis mit dem wie ein Gummiball springenden  Sohn der beiden legendären Pferde Cornet Obolensky und Ratina Z. Der braune Hengst Comme il faut begeisterte die ausverkaufte Halle mit einer erneuten Nullrunde für das Team Valkenswaard United. Bertram Allen (0) blieb mit seinem neuen Pferd Harley vd Bisschop ebenso fehlerfrei. Alberto Zorzi (8), aus dem Stall von Jan Tops, der auch Teambesitzer ist, erfreute seinen Chef nach zwei Abwürfen nicht wirklich.

 

Die Paris Panthers mit Yuri Mansur (4), Gregory Wathelet (8) und Darragh Kenny (4) verließen die Arena mit 16 Strafpunkten. Das Team Skandinavian Vikings begannen mit Leopold van Asten (8), dann die junge Evelina Tovek (12), die bei den drei letzten Sprüngen jeweils einen Abwurf hatte. Als letzter Reiter galoppierte der als coole Teamreiter bekannte Christian Ahlmann (4) über den schweren Kurs: Er hatte mit seinem wunderbaren Schimmelhengst Caribis Z nach Nullfehlerritten im Viertel- und Halbfinale nur einen Fehler am letzten Hindernis.

 

Schließlich Madrid in Motion, das als beste Mannschaft aus dem Halbfinale mit einer weißen Weste kam. Marc Houtzager (4) musste als Startreiter in die Arena, Maikel van der Vleuten (0), championatserfahren und ebenfalls als guter Teamreiter bekannt, blieb auf seinem 16 Jahre alten Verdi fehlerfrei. Beim dritten im Bunde, Eduardo Alvarez Aznar (4), fiel die Stange am letzten Sprung. Dieses Hindernis wurde von den Pferden nicht mehr wirklich ernst genommen, weil es nach langer Runde vom Ausgang wegführte.

 

Vier Teams erreichten die zweite Runde, in der sich alles entscheiden musste. Jetzt zählten neben den Fehlern auch die schnellste Zeit. Druck und Spannung  wuchsen bei den Reitern ins schier Unermessliche- denn die Zeitvorgabe konnte kaum eingehalten werden.

 

Die Scandinavian Vikings begannen mit 24 Punkten auf dem Konto und endeten alle ohne Abwurf, aber mit drei Zeitfehlern bei 27 Punkten. Die Paris Panthern gingen mit 16 Punkten in die zweite Runde und beendeten diese mit 26 Punkte, noch hauchdünn vor den „Vikings“.

 

Dann ging es ums ganz große Geld. Tops Team der Valkenswaard United hatte acht Punkte auf dem Konto nach Runde eins – und 17 nach der Schlussrunde.Madrid in Motion konnte als letztes Team den Sieg einfahren. Sie starteten mit acht Punkten, und endeten - jeweils mit einem Zeitfehler -  mit 11. Punkten. Der verdiente Sieg!

 

Ergebnisse und Preisgeld: www.longinestiming.com/#!/equestrian/2018/1500/html/en/longinestiming/index.html

 

PM
 

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