Foto: Titelseite Reiterjournal 12/2025
Oje, das waren keine leichten Wochen für den Pferdesport in Baden-Württemberg! Erst musste der Mannheimer Reiterpräsident Peter Hofmann erklären, dass er das Fünf-Sterne-CSIO mit dem großen Nationenpreis, der für 2026 anstatt Aachen auf dem Maimarkt sein sollte, schweren Herzens zurückgeben muss. Aus finanziellen Gründen. Dann kam aus Donaueschingen die Meldung, dass man auch 2026 ganz auf ein Turnier verzichten muss – auch hier liegt es am Geld. Dann kam das Stuttgart German Master-Turnier mit vielen Highlights, aber auch einem Wermutstropfen: Die BW-Bank steigt als Hauptsponsor aus. Und zumindest die ersten Tage des Turniers waren von schlechten Schlagzeilen geprägt, verursacht von Christian Kukuks Schlaufzügelritt in Verona. Sie gipfelten im Titel auf der ZDF-Homepage „Der Reitsport unter Beobachtung“. Die Reaktionen darauf zeigten: Wir reiten gerade auf Messers Schneide. Es gibt genügend Leute, die warten gerade auf eine solche Blöße. Hass und Häme sind leider unsere Begleiter geworden.
Die Sponsoren in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ordnen gerade ihre Werbeetats neu. Die schlechte Konjunktur trifft dabei auf die negative Stimmung, die von manchen Kreisen über den Pferdesport gerade verbreitet werden soll. Eine toxische Mischung.
Was tun? Auf keinen Fall den Kopf in den Sand stecken. Unverändert steht der Umgang mit dem Pferd für Verantwortung, Verlässlichkeit und die einzigartige Verbindung zwischen Mensch und Tier. Was für ein Alleinstellungsmerkmal! Das sind starke Argumente für Partner in Wirtschaft und Gesellschaft. Wir dürfen nicht nachlassen, sie herauszustellen.
Das German Master-Turnier war wieder der Beweis dafür, wie Begeisterung geweckt werden kann mit Idolen à la Richie Vogel und Julien Epaillard, dem frischen Franzosen, mit einem gerührten Mario Walter und anderen. Und die Reitsportfreunde stimmten mit den Füßen ab, fast 54 000 Menschen kamen in die Halle. Das ist echtes Kapital aus Fleisch und Blut – das Gegenteil von Frustposts auf Facebook. Das muss man auch immer wieder betonen!
Jetzt ist jeder Einzelne von uns gefragt und gefordert, ein Werbeträger für den Sport und die Pferde zu sein, die unser Leben wertvoller machen, weil wir es mit ihrem genauso tun. Das muss aber auch stets die Maxime unseres Handelns sein. Die Herausforderungen sind groß, aber wir müssen sie meistern. Und wir können es auch!
Mit reiterlichen Grüßen
Roland Kern
Redaktion Reiterjournal
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