Trakehner für Tokio

Foto: Ein Paar, das durch Harmonie wie im Tanz bezaubert: Die Trakehner Stute TSF Dalera BB erfüllt Jessica von Bredow-Werndl aus dem bayerischen Aubenhausen ihren Traum von Olympia - Fotograf: Sportfotos-Lafrentz.de

Foto: Ein Paar, das durch Harmonie wie im Tanz bezaubert: Die Trakehner Stute TSF Dalera BB erfüllt Jessica von Bredow-Werndl aus dem bayerischen Aubenhausen ihren Traum von Olympia - Fotograf: Sportfotos-Lafrentz.de

Die Trakehner Olympiapferde TSF Dalera BB v. Easy Game mit Jessica von Bredow-Werndl, Tsetserleg TSF v. Windfall mit Boyd Martin und Vandiver v. Windfall mit Doug Payne sind gut in Tokio angekommen und nach der Quarantäne in Deutschland jetzt in Japan wieder mit ihren Reitern vereint.

 

Die dunkelbraune Stute Dalera begeisterte erst vor wenigen Wochen mit Doppelgold bei den Deutschen Meisterschaften. Vom Louisdor-Preis über Team Gold bei den Weltreiterspielen Tryon bis zu Europameisterschafts- und Deutschen Meister-Titeln 2019, 2020 und 2021 führte der bisherige gemeinsame Erfolgsweg. Für Jessica geht mit „Tokio 2020“ ein Traum in Erfüllung. Dalera ist für sie ein unvergleichliches Pferd: „Ich weiß genau, wenn ich in das Viereck in Tokio einreite, wird sie alles für mich geben. Und das ist etwas ganz, ganz Besonderes.“

 

Tsetserleg TSF, Stallname „Thomas“ und Vandiver, Stallname „Quinn“ sind in den USA Superstars der Eventing-Szene mit internationalen Erfolgen bis CCI5*. Die beiden Wallache sind vermutlich weltweit die einzigen Halbgeschwister in einem Olympischen Eventing-Team, deren Vater, Windfall v. Habicht aus deutscher Trakehner Zucht von Heinz Lemke, 2004 Olympisches Edelmetall im US-Team holen konnte. „Er reißt Dich zu Hause nicht vom Hocker, aber wenn er auf dem Turnier vom Transporter steigt, ist er riesengroß und springt alles, was Du willst“, beschreibt Boyd Martin seinen kleinen Rappen mit dem Löwenherzen. Doug Payne kennt seinen Vandiver als hochsensiblen Athleten, der im Wettkampf schnell und ehrgeizig ist und zu Hause ruhige Ausritte liebt. „Er wird von Jahr zur Jahr besser“, weiß er von seinem 17-jährigen Olympiapartner.

 

Ein weiterer rein gezogener Trakehner geht in der Vielseitigkeit an den Start: Seigneur v. Seigneur d’Alleray aus einer Trakehner Mutter war unter Bettina Hoy Titelsammler, bevor er zu seinem jetzigen Reiter Mirza Fouaad aus Indien kam. Dieser hat sich in zahlreichen größeren Prüfungen auf europäischen Plätzen beweisen können und vertritt sein Land nun in Tokio. Der französische Championatsreiter Nicolas Touzaint bringt mit dem Grafenstolz-Sohn Absolut Gold (SF) einen Halbtrakehner für die Olympische Vielseitigkeit mit nach Japan.

 

Auf dem Dressurviereck ist auch Inessa Merkulova für Russland mit ihrem in Russland geborenen Mister X genannt, der bereits 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro am Start war und dank seiner Erfolge bei internationalen Championaten und Weltcup-Finals ein erfahrener Global Player ist. Für Belgien startet Domien Michiels mit Intermezzo Van Het Meerdaalhof, der über seinen Vater Gribaldi und Muttervater Balzflug 75 Prozent Trakehner Blut führt. Dazu kommen sieben Olympiapferde, die mindestens 25 Prozent Trakehner Blut führen, sechs von ihnen gehen über Totilas oder Painted Black auf Gribaldi als Vatervater oder Muttervater zurück und für die Gastgeber aus Japan geht ein Sohn des Hotline v. Hofrat aufs große Viereck.

 

Zehn von 60 Reitern aus zehn von 30 Nationen sind in Tokio in der Dressur mit Pferden beritten, die 100, 50 oder 25 Prozent Trakehner Blut mitbringen! Von 65 Athleten aus 29 Nationen treten in der Vielseitigkeit drei Reiter auf rein gezogenen Trakehnern sowie ein Halbtrakehner an. Bemerkenswert ist diese kleine Statistik unter dem Aspekt, dass die Trakehner Zucht im Vergleich zu den großen deutschen und internationalen Zuchtverbänden eine kleine Population ist, die sich zudem, fast als einzige Reitpferdezucht weltweit, seit mehr als zwei Jahrhunderten der Reinzucht verschrieben hat.

 

Die Olympischen Sommerspiele in Tokio beginnen am Freitag, den 23. Juli und die Dressurreiter gehören zu den ersten Athleten, die um Medaillen wetteifern. Den Qualifikationen im Grand Prix (24. und 25. Juli) folgen am 27. Juli die Team-Entscheidungen im Grand Prix Special und am 28. Juli für die Einzelwertung in der Grand Prix-Kür.

 

Für die Vielseitigkeitsreiter beginnt die Teilprüfung Dressur am 30. Juli, der Cross findet am 1. August statt und das abschließende Springen am 2. August.

 

PM

 

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